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Leise Kommt Der Tod

Titel: Leise Kommt Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Stewart Taylor
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herum war zersplittert und ausgehöhlt, und die Kriminaltechniker hatten Gussabdrücke genommen, um herauszufinden, welches Werkzeug verwendet worden war. Dann aber hatte einer von ihnen Quinn zu sich gerufen und ihn darauf hingewiesen, dass das Schloss offen gewesen war. »Sieh mal, Tim, man kann sehen, dass der Riegel nicht herausgeschoben war. Wer auch immer hier Gewalt ausgeübt hat, hat versucht, uns auf eine falsche Fährte zu locken. Dabei musste er einfach nur die Tür aufziehen, um an den Krug zu gelangen.«
    Tad Moran hielt es für ausgeschlossen, dass Keane so nachlässig mit dem wertvollen Objekt umgegangen war, Quinn dagegen ging jede Wette ein, dass er vergessen hatte abzusperren.
    Als man Keane mit der Tatsache konfrontierte, fühlte er sich angegriffen. »Natürlich habe ich abgeschlossen«, rief er entrüstet.
    »Der Schrank war beschädigt, aber das Schloss wurde offensichtlich nicht aufgebrochen.«
    Keane schien nicht ganz zu verstehen. Er saß einfach nur da.

    Quinn wandte sich direkt an ihn. »Mr. Keane, das Schloss an besagtem Schrank war offen, als man das Holz drumherum zertrümmert hat.«
    »Aber ich bin mir ganz sicher, dass ich abgesperrt habe, bevor ich Mr. Hutchinson nach oben gebracht habe.« Dieses Mal klang er weniger überzeugt.
    »Könnte die Möglichkeit bestehen, dass Sie es doch offen gelassen haben? Überlegen Sie genau. Wenn Sie absolut sicher sind, dass Sie den Schrank abgesperrt haben, wird sich unsere Fahndung auf jemanden mit einem Schlüssel beschränken. Wie viele Leute im Museum haben einen Schlüssel zu diesem Schrank außer Ihnen?«
    Endlich schien er zu verstehen. »Ich weiß nicht, ob ich nicht doch vielleicht …« Er erbleichte und realisierte, dass es seine Schuld gewesen wäre, hätte tatsächlich jemand den Kanopenkrug entwendet. »Ich vermute, dass... nun ja, ich war total begeistert angesichts dieser Stiftung, und der Schrank war nur zur vorübergehenden Aufbewahrung gedacht. Ich bin es nicht gewohnt, Schlösser abzusperren, da sich unsere neueren Schränke automatisch abschließen. Oh mein Gott.« Er legte eine Hand aufs Herz. »Wenn man bedenkt, es wäre dem Dieb gelungen, ihn zu stehlen...«
    Quinn entschied sich nun doch, einen Versuch zu wagen, und befragte Keane zu dem Raub im Jahr 1979. »Haben Sie irgendwelche Vermutungen, wer daran beteiligt gewesen sein könnte?«
    »Ich denke, es ist kein Geheimnis, dass das FBI den Diebstahl denselben Tätern zuschrieb, die später in das Gardner Museum eingebrochen sind. Vermutlich ein organisiertes Verbrechen.«
    »Und das erscheint Ihnen eine schlüssige Erklärung zu sein?«
    »Es wäre möglich. Der ganze Ablauf wirkte zumindest sehr professionell.«

    »Okay, das wäre es dann für den Moment. Wir werden uns mit Sicherheit im Laufe der nächsten Tage bei Ihnen melden. Wahrscheinlich werden Sie uns dabei helfen müssen, die Angehörigen von Olga Levitch zu finden.«
    »Ja, in Ordnung.« Keane erhob sich nicht einmal. Er blieb einfach nur sitzen und drehte die Hände unruhig im Schoß hin und her. Quinn kam der Gedanke, dass er den Grund für Keanes feindseliges Verhalten ihm gegenüber vielleicht noch herausfinden würde, wenn er einfach nur abwartete. Nach einem langen Moment der Stille setzte Keane tatsächlich zu einer Erklärung an: »Detective Quinn, Sie müssen verstehen, dass wir hier an der Universität von Spendern und Wohltätern abhängig sind. Nur mit ihrer Hilfe kann unsere Sammlung vergrößert werden. Wenn diese Leute … nun, wenn sie das Gefühl bekommen, dass unsere Sicherheitsvorkehrungen schlecht sind, werden sie sich eventuelle Stiftungen zweimal überlegen. Und das erst recht, falls ich den Kanopenkrug tatsächlich im offenen Schrank zurückgelassen habe. Ich hatte gehofft, wir könnten die Tatsache, dass es einen Zwischenfall bei den Sicherheitsvorkehrungen gegeben hat, nun ja, diskret behandeln.«
    Quinn stand auf und ging in Richtung Tür. »Mr. Keane, es hat einen Mord gegeben. Es tut mir sehr leid, wenn das Museum dadurch in die Schlagzeilen gerät, aber für uns hat es oberste Priorität herauszufinden, wer Olga Levitch umgebracht hat. Verstehen Sie das?«
    In diesem Moment kam Ellie ins Zimmer zurück. Keane erhob sich und lächelte sie zur Begrüßung an, ganz so, als habe er die vergangene halbe Stunde ausschließlich mit angenehmem Geplauder verbracht. »Natürlich, Detective«, sagte er. »Selbstverständlich.«

16
    »Wer ist der Nächste?«, fragte Ellie, die nun auf dem

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