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Leise Kommt Der Tod

Titel: Leise Kommt Der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Stewart Taylor
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Lage sein wird, das Kunstwerk auszustellen. Es muss sich also um jemanden handeln, der total in die Kunst vernarrt ist, der sich so darüber freut, dieses Stück... in seiner Nähe zu haben, dass er mit dem bloßen Besitz vollauf zufrieden ist. Das ist wichtig. Es gibt nämlich nur sehr, sehr wenige Menschen auf der Welt, auf die das zutrifft. Den meisten von uns wäre es das nicht wert, etwas so Außergewöhnliches zu besitzen, ohne es ausstellen zu können.«
    »Und es gibt Kunsthändler, die skrupellos genug sind, um so ein Geschäft zu vermitteln?«
    »Durchaus. Leider muss ich sagen, dass die meisten meiner Kollegen käuflich sind, wenn der Preis stimmt. Der Kunsthändler würde als Zwischenstation fungieren. Er hat die Kontakte zu den Kreisen, die nach bestimmten Kunstwerken suchen. Er würde einfach die Information in Umlauf bringen, dass er auf der Suche nach jemandem ist, der Interesse an einem bestimmten Stück hätte. Sehen Sie, was ich meine?«
    Quinn nickte. »Wie trete ich mit diesen Leuten in Verbindung?«
    »Ich verrate Ihnen was. Ich kenne da jemanden in London. Er ist echt ein netter Kerl, aber ich verdächtige ihn schon länger, fragwürdige Beziehungen zu pflegen. Ich könnte ihm einen
Hinweis zukommen lassen. Ihn fragen, an wen ich mich am besten wende, wenn ich eine Person wüsste, die sich für einen Kanopenkrug interessiert. Was halten Sie davon?«
    »Gute Idee«, entgegnete Quinn. »Wann werden Sie hinfahren?« Er sah Sweeney an, während er es sagte.
    »Das«, meinte Ian, »kommt ganz auf Sweeney an.«
    Sie spürte, dass sie rot wurde. »Nun, darüber müssen wir uns noch mal unterhalten«, warf sie ein und merkte, dass ihre Stimme etwas zu hoch klang. »Wir haben noch einiges zu besprechen, was diese Entscheidung angeht...« Sie griff nach ihrem Bierglas und hob es hoch, ehe sie sich erinnerte, dass sie es bereits ausgetrunken hatte. Die beiden Männer beobachteten sie, und sie versuchte abzulenken, indem sie nach der Bedienung suchte. »Wo ist die Kellnerin? Sieht sie denn nicht, dass ich noch einen Drink möchte?«
    Ian richtete seinen Blick auf sie, dann wandte er sich wieder an Quinn. »Ich werde ihn gleich morgen anrufen, und dann informiere ich Sie. Seinen Namen kann ich Ihnen nicht geben, aber er wird mir entsprechende Verbindungen nennen, die Sie verfolgen können.«
    Quinn fühlte sich unbehaglich. Er bedankte sich und sagte dann: »Nun, ich sollte mich wohl langsam auf den Heimweg machen.« Während er aufstand, schien er sich plötzlich an etwas zu erinnern. »Sweeney, könntest du mich auf dem Laufenden halten, was die Ereignisse im Museum betrifft? Du kennst den Ablauf.«
    »Er will, dass du deine Kollegen ausspionierst«, meinte Ian lächelnd, aber mit einem leicht scharfen Unterton in der Stimme.
    »Klar«, sagte Sweeney. »Ich gebe dir Bescheid, wenn es etwas Neues gibt.«
    Er schenkte ihr ein flüchtiges Lächeln. »Toll. Dann sprechen wir uns bald.«
»Warum hast du London vor ihm erwähnt?«, fragte Sweeney sofort, als sie in die laue Nacht hinausgetreten waren. Sie spazierten zu Fuß zurück zu ihrem Apartment, und die angenehme Entspanntheit, die sie zuvor empfunden hatte, war dumpfer Traurigkeit gewichen. Sie hatte einen Drink zu viel gehabt. Oder zu wenig. Nach ihrem letzten Bier hatte sie versucht, Ian zu überreden, noch woanders hinzugehen, aber er war müde und wollte nach Hause. Sie hatte nachgegeben, da sie ahnte, dass er ihr sonst einen Vortrag über ihre Trinkgewohnheiten halten würde.
    Ian nahm ihre Hand. »Nun, er hat mich gefragt, wie lange ich noch in Boston bleiben werde. Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte. Außerdem ist er dein Freund. Ich dachte, vielleicht könnte er dich überzeugen.«
    Sie zog ihre Hand weg. »Ich lasse mich ungern zu etwas zwingen. Du hattest kein Recht dazu, irgendjemandem davon zu erzählen, ehe wir uns nicht entschieden haben.«
    »Nun, warum entscheiden wir uns dann nicht endlich, damit ich es erzählen darf?«
    »Ich bin noch nicht so weit. Ich muss mich auf meinen Unterricht vorbereiten, außerdem ist da die Sache mit Olga …«
    »Nun, wann wirst du denn so weit sein, eine Entscheidung zu treffen? Es sieht nämlich nicht danach aus, als ob du Fortschritte machst. Und ich muss langsam anfangen, alles zu planen.« Er wandte sich zu ihr, und sie erkannte, dass er nicht wütend, sondern vielmehr verletzt war. Aus unerklärlichen Gründen machte sie das rasend.
    »Warum verstehst du nicht, dass ich einfach etwas Zeit

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