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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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dessen Beschwerden bzw. Verhalten sollen zur Vervollständigung des Bildes, wenn nötig, auch von Dritten eingeholt werden.
    Der Arzt konzentriert sich auf den Patienten und erfasst die Symptomatologie desselben mit all seinen Sinnen .
    Die Dokumentation hat möglichst exakt, am besten im Wortlaut des Patienten , zu erfolgen.
    Um eine möglichst originale Symptomenbeschreibung zu bekommen, sollte der Patient in seinen Schilderungen nicht unterbrochen werden.
    Zum besseren Verständnis des folgenden Abschnitts zunächst eine homöopathische Definition des Begriffs „Symptom“ (detaillierte Angaben zur Symptomenlehre Kap. 4.2 ):
    Unter einem Symptom versteht man jegliche Lebensäußerung des Patienten und dessen Erkrankung, die ihn mit seiner Erkrankung als Individuum beschreibt, das heißt, ihn und seine Erkrankung von anderen Menschen mit ähnlichen Erkrankungen unterscheidet. Dies betrifft Lebensumstände, Lebensgewohnheiten, persönliche Geschichte, Physiognomie und die speziellen Äußerungen der jeweils vorliegenden Krankheit(en) mit allen Einflussfaktoren (Modalitäten), Auswirkungen, und Ursachen (Causae).
    Trotz einiger Überschneidungen in der täglichen Praxis, lassen sie sich theoretisch vier Befragungstypen unterscheiden ( Kap. 4.1.2 ):
    Erstanamnese,
    Folgeanamnese,
    Follow-up,
    Akutanamnese.
    Die Unterschiede liegen v.a. in der Zielführung und der praktischen Durchführung, viele wesentliche Punkte der homöopathischen Anamnesetechnik haben jedoch Allgemeingültigkeit.

4.1.2 Praktische Durchführung der homöopathischen Patientenbefragung
    Rahmenbedingungen

    Nehmen Sie sich genug Zeit, denn Zeitdruck ist der größte Feind einer erfolgreichen homöopathischen Befragung.
    Vermeiden Sie zu lange Wartezeiten für die Patienten im Vorfeld, da dies zu erhöhtem Stress und verminderter Konzentrationsfähigkeit bei Arzt und Patient führt.
    Sorgen Sie für eine ruhige, entspannte Atmosphäre, vermeiden Sie Störungen durch Praxispersonal, Telefonate oder Umgebungslärm.
    Der Patient sollte sich wohl fühlen, sorgen Sie für das richtige Ambiente. Hierzu zählen die Einrichtung des Praxisraumes (z.B. bequeme Sitzmöbel für lange Gespräche), ausreichend Sitzgelegenheiten für eventuelle Begleitpersonen. Auch die Lichtverhältnisse sollten angenehm sein (z.B. kein blendendes Licht).
    Für Kinder sollten ausreichend altersentsprechendes Spielzeug, Stifte und Papier vorhanden sein. So vermeiden Sie aufkommende Langeweile und haben die Möglichkeit, die Kinder in ihrem Spielverhalten zu beobachten.
    Für das leibliche Wohl sollte bei längeren Patientengesprächen gesorgt sein, bieten Sie z.B. Wasser an. Hungrige, missmutige Kinder verhindern eine erfolgreiche Befragung, lassen Sie diese also essen.
    Allgemeine Richtlinien der Anamnesetechnik
    Eigenanamnese: Der Patient wird aufgefordert, seine Beschwerden (Symptome) möglichst genau, mit allen ihm bekannten oder vermuteten Aspekten zu schildern. Dabei wird er nicht in seinem Redefluss unterbrochen, da in der Homöopathie unter Umständen kleinste Unterschiede in der Symptomatologie über die Arzneimittelwahl entscheiden. Jede Unterbrechung im Gedankenfluss des Patienten kann dazu führen, dass Symptome oder Modalitäten vergessen oder ungenau geschildert werden.
    Letztlich ist es nicht von Bedeutung, in welcher Reihenfolge der Patient seine Beschwerden schildert. Möglich ist der Beginn bei den aktuellen Beschwerden oder bei dem momentan belastendsten Symptomenkomplex, aber auch chronologische Schilderungen der Krankengeschichte sind möglich.
    Fremdanamnese: Es gelten dabei die gleichen Richtlinien wie bei der Eigenanamnese. Bei volljährigen Patienten ist deren Einverständnis zur Fremdanamnese einzuholen.
    Fragen: Ergeben sich im Lauf der Anamnese Fragen, z.B. bezüglich unklar oder unvollständig geschilderter Symptome, sollten diese am Ende der Ausführungen des Patienten gestellt werden. Es hat sich in der Praxis bewährt, diese Fragen zwischenzeitlich zu notieren.
    Fragetechnik: Homöopathisch korrekte Fragen sind immer offene Fragen, das heißt sie implizieren keine vorgegebene Antwort.
    Beispiele:
    Als Einleitung einer Befragung: „Bitte schildern die die Probleme, die Sie zu mir geführt haben“; „schildern Sie alle Symptome und Aspekte, die Sie mit Ihren gesundheitlichen Problemen in Verbindung bringen“ etc.
    Fragen bezüglich bestimmter Symptome: „Bitte schildern Sie, wie genau der Ablauf der Erkrankung ist“; „wie genau fühlen sich

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