Leitfaden Homöopathie (German Edition)
unter „Stuhl“ gibt es zahlreiche Rubriken, die deskriptiv die Symptomatik wiedergeben. Praktisch bedeutsame Rubriken sind z.B.:
Rektum
Diarrhoe – abwechselnd mit – Obstipation
Obstipation – Kindern, bei
Obstipation – Kindern, bei – Neugeborenen, bei
Obstipation – Anwesenheit anderer wie der Krankenschwester auszuscheiden – unfähig, Stuhl in
Obstipation – mechanisch entfernt werden, Stuhl muss
Obstipation – Reisen, beim
Obstipation – schmerzhaft
Obstipation – schwieriger Stuhlgang – schlüpft zurück, der Stuhl
Obstipation – schwieriger Stuhlgang – weicher Stuhl
Obstipation – Stuhldrang, ständiger
Obstipation – vergeblicher Stuhldrang und vergebliches Pressen
Untätigkeit des Rektums
Stuhl
Hart (mit Unterrubriken)
Kugeln, wie
Schafskot, wie
Abdomen
uftreibung – Obstipation, bei
Schmerz – krampfartig, kneifend – Obstipation, bei
Kopf
Schmerz – Obstipation, bei
Gemüt
Froh – Verstopfung, bei
Dosierung
Hohe C-Potenzen: Bei chron. Verstopfung mit C30 oder C200 beginnen und in großen Abständen nach der Kent’schen Skala steigern. Akute Obstipation reagiert gut auf Einmalgaben der C30 oder C200.
Niedrige C- und D-Potenzen: bei akuten Fällen ohne Tendenz zur Chronifizierung D4–D12 oder C6 (meist mehrmals tgl. wiederholt und nur über einen begrenzten Zeitraum).
Q-Potenzen sind meist nicht indiziert, nur in Einzelfällen, bei schwerer rezidivierender Verstopfung u.U. sinnvoll.
Verlaufsbeurteilung und Prognose
Je nach vorliegender Ursache der Obstipation sind unterschiedliche Heilungsverläufe zu erwarten. Akute Verstopfungen (z.B. im Rahmen akuter Erkrankungen, erstmalig auf Reisen, nach Medikamenten etc.) sollten unabhängig von der exakten Ursache innerhalb von 24–48 Stunden behoben sein. Bei chronischen Verstopfungen muss mit einer längeren Behandlungsdauer gerechnet werden. Unter Umständen dauert es trotz passender Arzneiwahl einige Wochen, bis sich die Stuhlfrequenz bzw. die Beschwerden im Zusammenhang mit dem Stuhlgang normalisiert haben. Dabei ist zu berücksichtigen, dass auch Stuhlfrequenzen von zwei- bis dreimal wöchentlich als normal anzusehen sind, wenn keine begleitenden, krankheitswertigen Beschwerden bestehen (wie z.B. Schmerzen, Fissuren, Hartleibigkeit etc.).
Unterstützende Maßnahmen
Ballaststoffreiche Kost und Obst essen. Ausreichend trinken, bei akuter Verstopfung z.B. Pflaumensaft. Pflanzliche Quellmittel (z.B. Leinsamen, Flohsamen) bei Patienten ab 6 Jahren geben. Bauch im Uhrzeigersinn entsprechend dem Dickdarmverlauf massieren. Bewegung und tiefe Atmung sind auch wichtig, um die Peristaltik anzuregen.
Wichtige homöopathische Arzneimittel und ihre Differenzierung
!!! Calc., Nux-v., Op.
!! Alum., Graph., Lyc., Nat-m., Sil., Sulph.
! Bry., Coll., Hydr., Mag-m., Med., Nit-ac., Plat., Plb., Sep.
Eine Verstopfung ohne Stuhldrang zeigen
Alumina
(bei Kleinkindern und Säuglingen, auf Reisen; enorme Anstrengung bei Stuhlentleerung; weicher Stuhl, hängt wie Kitt am After oder hart und kleinkugelig; allgemein Trockenheit; nach Mahlzeiten agg.; verlangsamt, träge),
Bryonia
(keine Stuhlentleerung bei Anwesenheit anderer; dunkler, knolliger Stuhl, wie verbrannt; begleitender Schwindel),
Graphites
(keine Stuhlentleerung bei Anwesenheit anderer; massige, stinkende, harte schleimumhüllte und großkalibrige Stühle; evtl. Fissuren; frostig; Wechsel von Verstopfung und Hautsymptomen) und
Opium
(bei Säuglingen und Neugeborenen, durch Schreck, postoperativ, auf Reisen; keine Stuhlentleerung bei Anwesenheit anderer; Stuhl schlüpft zurück; Stuhl wie schwarze harte Kügelchen; Patient hat Angst, auf die Toilette zu gehen; Hauptmittel bei paralytischem Ileus).
Bei einer Verstopfung mit vergeblichem Stuhldrang stehen
Collinsonia canadensis
(mit Diarrhoe im Wechsel; Gefühl von Zusammenschnüren des Anus, Afterjucken, schmerzhaft; Flaulenz; begleitender Kopfschmerz),
Hydrastis
(keine Stuhlentleerung bei Anwesenheit anderer; Stuhl schleimüberzogen; leeres Gefühl im Magen; begleitender Nasenkatarrh; schwächliche, depressive Kinder),
Lycopodium
(auf Reisen, am Meer; Blähungen; Schmerz vor Entleerung; Sektkorkenstuhl: erst sehr fest, dann weich; Abneigung gegen enge Kleidung; dickköpfige Kinder),
Magnesium muriaticum
(bei Brustkindern, am Meer, bei Zahnung; keine Stuhlentleerung bei Anwesenheit anderer; Stuhl schlüpft zurück, ist hell und bröckelig bei großen Mengen; ständiger Stuhldrang, aber nur Winde gehen ab;
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