Leitfaden Homöopathie (German Edition)
Schlafstörungen, schläfrig am Morgen.
Frost, Fieber, Schweiß
Schneller voller Puls. Frösteln, sogar im warmen Zimmer und nachts im Bett. Tagsüber Frost, nachts Fieber. Kann nicht schwitzen.
Haut
Trockene, rissige Haut und schuppiges Ekzem, brüchige Nägel, unerträgliches Jucken ohne Hautausschläge . Pruritus beim Warmwerden im Bett, kratzt, bis es blutet.
Allgemeinsymptome
Verschlimmerung morgens beim Erwachen, durch Kartoffeln , durch Anstrengung, durch Hitze. Häufige Erkältungen.
Miasmen
Psora, Sykosis.
Arzneimittelbeziehungen
Vergleiche: Cocc., Graph., Hell., Nux-m., Op.
Ergänzungsmittel: Bry., Caust., Ferr.
Bewährte Folgemittel: Arg-n., Bry.
Antidotiert von: Bry., Camph., Cham., Ip., Jab., Puls.
Kollaterale Arzneimittel: Bry., Ferr., Plb.
Anacardium (Anac.)
Henning Droege
Elefantenlaus, Malakkanuss; Anacardium occidentale; Cashew, Elefantenlaus; HAB: Semecarpus anacardium
Betroffene Organsysteme
Gemüt, Nervensystem , Magen, Gelenke, Haut, Handflächen, Muskeln.
Causa
Ärger, Kummer , unterdrückte Ausschläge; kaltes, trockenes Wetter, kalter Wind, Zugluft, Verbrennung oder Verbrühung.
Modalitäten
Agg.: bei leerem Magen , geistiger und körperlicher Anstrengung.
Amel.: durch Essen . Beim Liegen auf der Seite, durch Reiben.
Allgemeine Darstellung
Ein wichtiges Hauptsymptom ist das geschwächte Gedächtnis , das synonym mit der Schwächung aller Sinne (Sehen, Hören, Riechen, Tasten) einhergeht und bis zum Gedächtnisverlust reichen kann. Hierdurch werden auch das Überanstrengen beim Lernen und die Examensfurcht bei Studenten verständlich. Depression und Reizbarkeit, mangelndes Selbstvertrauen sowie der unwiderstehliche Wunsch zu fluchen und zu schimpfen , gehören zun weiteren Charakteristika dieses Arzneimittelbildes. Arbeit wird nicht gerne verrichtet, am liebsten sitzt oder liegt der Patient. Er wirkt dadurch boshaft, hysterisch, nervös und faul. Die Symptome erscheinen intermittierend . Auch das Gefühl eines Pfropfens in verschiedenen Körperteilen oder wie von einem Band wird häufig angegeben. Die Beschwerden treten meist bei einem Leeregefühl im Magen auf, Essen erleichtert zeitweilig alles Unwohlsein (ein sicherer, oft bestätigter Hinweis).
Geist und Gemüt
Die Person ist in sich widersprüchlich und erlebt ständig innerliche Konflikte . Es kommen Momente von ungewöhnlicher Heiterkeit, in denen der Patient lacht, wenn er weinen sollte, bis zu einer dumpfen Gefühllosigkeit vor. Den Gemütszustand bestimmen aber auch äußerst ausgeprägter Mangel an Selbstvertrauen , Angst vor der Zukunft, Angst vor eingebildeten Gefahren, Angst, verfolgt zu werden, undAngst vor weit entfernten Stimmen selbst von Toten. Depressionen bis zur Neigung zu Selbstmord durch Erschießen sind schwere Krankheitsbilder. Neben einer völlig gleichgültigen und uninteressierten Haltung gegenüber anderen zeigen sich auch heftige Wutausbrüche mit verbaler Ausfälligkeit und enormer Bereitschaft zu Gewalt. Eine moralische Hemmschwelle gibt es nicht.
Insgesamt erhält man von dem Anacardium-Patient ein schwer gestörtes Persönlichkeitsportrait, das u.a. durch Wahnvorstellungen und Halluzinationen geprägt ist. So glaubt er, durch zwei gegensätzliche Willen beherrscht zu werden: Der eine Wille befiehlt etwas, der andere verbietet es ihm (Engelchen und Teufelchen).
Das Gedächtnis ist sehr geschwächt, Namen werden vergessen und Personen nicht mehr erkannt. Es resultiert eine geistige Erschöpfung, eine Art senile Demenz.
Kopf und Schwindel
Die Kopfschmerzen entstehen häufig als Folge geistiger oder körperlicher Anstrengung oder aufgrund eines leeren Magens . Hierbei imponiert das Gefühl, als sei ein Pflock im Kopf. Bessern lässt sich die Symptomatik durch Nahrungsaufnahme . Schwindel kommt v.a. bei Bewegung, deshalb wird eine liegende oder sitzende Haltung bevorzugt. Jucken und kleine Beulen am behaarten Kopf vervollständigen das Bild.
Augen
Am oberen Rand der Augenhöhle besteht ein Gefühl wie von einem Pflock , der einen drückenden Schmerz verursacht. Einbußen der Sehschärfe und optische Täuschungen , durch die Gegenstände zu weit entfernt scheinen, kommen ebenso vor.
Ohren
Auch hier wird das Gefühl eines Pflocks im Ohr beschrieben. Es kann Schwerhörigkeit bestehen, aber auch eingebildete Töne und Stimmen werden wahrgenommen.
Nase
Wie bei den anderen Sinnen kommt es auch hier häufig zu gestörter, verminderter und v.a. pervertierter Geruchswahrnehmung .
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