Lektionen der Leidenschaft: Roman (German Edition)
Hand zu nehmen.«
Es schien ihr absurd, dass ihr Vater irgendetwas Positives über sie geäußert haben sollte. » Ich kann mich nicht erinnern, dass Ausritte auf der Liste meiner Pflichten standen, die Sie mir kurz nach meiner Ankunft präsentiert haben.«
Wieder lachte er, und die Grübchen auf seiner Wange vertieften sich. » Ich glaube, ich hatte erwähnt, dass es zusätzlicheAufgaben geben würde. Fassen Sie das hier einfach so auf.«
Amelia betrachtete die Arbeit auf ihrem Tisch und verfluchte die Ablage, die sie noch erledigen musste. Ausritt oder Ablage, das war wie die Wahl zwischen gezuckerten Erdbeeren mit Schlagsahne oder gekochtem Hammel mit Stampfkartoffeln. Keine Frage, was ihr besser schmeckte. » Für einen Ausritt bin ich nicht angezogen.« Mit halbherzigem Protest zeigte sie auf ihr geblümtes Kleid.
Der klar und vernünftig denkende Teil in Thomas wünschte, die zögerlich aufkeimende Sehnsucht in ihren Augen zu ignorieren, die ihr eine gewisse Verletzlichkeit verlieh.
» Würde es Ihnen leichter fallen, wenn ich Ihnen verrate, dass es sich nicht um eine Bitte handelt, sondern um einen Befehl der Viscountess höchstpersönlich?«
Thomas, mein Lieber, warum nimmt du Lady Amelia nicht zu einem Ausritt mit? Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass das arme Mädchen die Absicht hat, den größten Teil des Tages im Arbeitszimmer eingesperrt zu sein.
Amelia erhob sich. Ihre Bewegungen waren so elegant wie die einer Ballerina. Wenn der Vorschlag von seiner Mutter ausging! Plötzlich fand sie die Aussicht auf frische Luft und Tapetenwechsel unwiderstehlich.
» Nun, da die Viscountess den Ausritt angeordnet hat, sollte ich mir etwas Passenderes anziehen.«
Während sie an ihm vorbeiging, beobachtete er fasziniert ihren vollendet weiblichen Hüftschwung, der erregend und zugleich voller Unschuld war. Am liebsten hätte er sich auf der Stelle auf sie gestürzt… Und das nicht nur einmal.
Du liebe Güte, er steckte wirklich in Schwierigkeiten.
Nichts entwickelte sich so wie geplant. Zweifellos reagierte sie stärker auf ihn, als er es je zu hoffen gewagt hatte, aber genauso verhielt es sich mit ihm. Und das war weder beabsichtigt noch von Vorteil, wenn er ihr eine Lektion erteilen wollte. Sein Verlangen nach ihr war mittlerweile so stark, dass es Berge zu versetzen vermochte.
Dabei war die Lösung für sein Dilemma recht einfach. Er musste nur aufhören, sie zu küssen. Denn jeder Kuss kehrte sein Innerstes nach außen, verdrehte ihm den Kopf, beschäftigte seine Gedanken, quälte ihn endlos.
Hör auf, die Frau zu küssen. Laut hallte der Befehl in seinem Kopf wider. Es kam nur darauf an, sein Ziel ohne weitere körperliche Vertraulichkeiten zu erreichen. Ein ganz neuer Gedanke, dem er jedoch nähertreten sollte.
Eine Viertelstunde später zweifelte Thomas indes bereits ernsthaft daran, ob er genügend Disziplin besaß, um seinen jüngsten Vorsatz zu beherzigen. Die Schwellung unter seiner braunen Reithose jedenfalls, die ihn zwang, hinter seinem Schreibtisch sitzen zu bleiben, gab Anlass zu berechtigten Zweifeln.
Amelia kam ins Zimmer, und er sah nichts als dichtes, dunkles, seidiges Haar, lange Gliedmaßen und einen verlockenden Busen. Ihre Kleidung konnte man nur als skandalös bezeichnen. Das, was sie trug, ähnelte einem Rock, wenn man von den zwei Schlitzen absah, die vorn und hinten von der Hüfte bis zum Saum reichten. Und unter dem schweren dunkelblauen Stoff sah man enge Reithosen, die schlanke Beine modellierten. Beine, die schöner waren als alles, was er jemals gesehen hatte. Wie verführerisch ein eigentlich männliches Kleidungsstück doch an einer perfekten Frau aussehen konnte.
Jetzt begriff er auch, warum es Frauen nicht erlaubt war, bei offiziellen Anlässen wie großen Jagdgesellschaften etwa Hosen zu tragen. Thomas schluckte schwer und bemühte sich um eine ausdruckslose Miene, während rohe und primitive Lust sich seiner bemächtigte.
» Ich bin bereit.« Dicht hinter der Tür war sie stehen geblieben.
» Ja, das sind Sie ganz gewiss«, stieß er atemlos und kaum verständlich aus, während er sich lüstern ausmalte, wie er sie gleich hier auf dem Schreibtisch nehmen, in ihren Körper eintauchen und sie zum Höhepunkt treiben würde. Er stellte sich vor, wie sie sich unter seiner Hand, seinem Mund wand, sich um ihn verkrampfte und nichts war als eine Masse zitternder Muskeln und seidiger Gliedmaßen… Und anschließend würde er selbst in der engen, feuchten Öffnung
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