Lektionen der Leidenschaft: Roman (German Edition)
seine Schwester mit täuschend freundlicher Stimme, schaute aber Amelia an, die verlegen dreinschaute.
Sarah ließ den Blick ein paarmal zwischen ihnen hin und her wandern, bevor sie antwortete. » Ich… äh… ich habe Amelia bei…« Sie verstummte, als sie an den Augen ihres Bruders erkannte, dass sich ein Sturm zusammenbraute.
» Habe ich irgendwas falsch gemacht?«, fragte Sarah nach kurzem, angespanntem Schweigen.
» Nein, du hast nichts falsch gemacht. Wenn überhaupt jemand…«, fing Amelia an.
» Amelia braucht deine Unterstützung nicht mehr«, warf der Viscount besänftigend ein.
Sarah schaute sie fragend an, als erwarte sie, dass Amelia widersprach.
» Ja, Sarah, so ist es. Ich werde dich nicht mehr um Hilfe bitten.«
Das Mädchen seufzte dramatisch. » Gut. Dann muss ich mir eben eine andere Beschäftigung suchen, denn Miss Jasper liegt mit einer Erkältung im Bett.« Sie wandte sich wieder an ihren Bruder. » Oh, und Mama hofft, dass du heute nicht vorhast, Lady Amelia den ganzen Tag über in dein Arbeitszimmer zu sperren. Das lässt sie dir ausrichten.«
Amelia hätte am liebsten gelacht. Wenn die Viscountess doch nur die ganze Wahrheit kennen würde! Thomas Armstrong flüsterte seiner Schwester etwas zu, was Amelia nicht verstand, und dann verabschiedete Sarah sich.
Sobald die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen war, kam er gleich an ihren Tisch, baute sich drohend vor ihr auf. » Falls Sie es noch ein einziges Mal wagen, meine Schwester für Ihre Arbeit einzuspannen, werde ich Ihnen so heftig den Hintern versohlen, dass Sie tagelang nicht in der Lage sind, sich hinzusetzen. Und jetzt haben Sie die Wahl: Entweder wischen Sie den Boden auf, oder Sie helfen in der Waschküche. Wofür entscheiden Sie sich?«
Als Amelia schwieg, fuhr er fort, sie zu provozieren. » Was, sind das nicht die beiden Möglichkeiten, mit denen Sie gerechnet haben? Dachten Sie etwa, dass ich Sie wieder küssen will?« Er erforschte ihre Miene, und was auch immer er dort entdeckt haben mochte, veranlasste ihn zu dem Ausruf: » Du liebe Güte, darum geht es also? Sie wollen noch einmal geküsst werden? Nun, dann müssen Sie allerdings noch daran arbeiten, wie Sie sich mir nähern wollen. Es gibt viel einfachere Wege, auf denen Sie ans Ziel gelangen können, als einen Mann mit Kaffee zu überschütten. Wie auch immer, da Sie all diesen Ärger nun einmal auf sich genommen haben, obliegt mir die Pflicht, Ihnen zu gehorchen.«
Sein Sarkasmus war so unerträglich für Amelia, dass sie aufsprang und mit rauschenden Röcken zu seinem Schreibtisch eilte. Mit aller Würde, die sie unter den gegebenen Umständen noch an den Tag legen konnte, schnappte sie sich den Lappen aus dem Seifenwasser im Eimer und beugte sich nach unten.
Kaum hatten ihre Knie den Boden berührt, als sie auch schon hochgerissen wurde und in seinen Armen landete. Erschrocken ließ sie den nassen Lappen fallen.
» Was…« Sie stöhnte auf und umklammerte seine Schultern, um nicht den Halt zu verlieren.
» Verdammt noch mal, du treibst mich wirklich zur Verzweiflung. Du bist wirklich das widerspenstigste und eigensinnigste weibliche Wesen, das mir jemals…« Er bedeckte ihren Mund mit einem leidenschaftlichen Kuss. Amelia widerstand nur wenige Sekunden, dann gab sie nach und überließ ihm ihren Mund, öffnete ihre Lippen. Sie fühlte sich hilflos, überhaupt nicht mehr sie selbst, schien zu schweben, davongetragen von einer Woge der Lust, die sie in ungeahnte Höhen entführte. Höher und höher, mit jedem Stoß seiner Zunge… Dann waren seine Hände an ihrem Po, drückten sie immer enger an sich, bis sie unverkennbar seine Erregung spürte, die sich durch die vielen Stofflagen von Kleid und Unterröcken hart gegen ihren Bauch presste. Amelia mühte sich, noch näher zu kommen.
Er ließ von ihren Lippen ab, was einen Seufzer des Protests nach sich zog. Sein Mund strich über ihre Wange und dann über ihr Kinn, bedeckte jede Stelle mit kleinen Küssen. Wohlig stöhnend warf sie den Kopf zurück, wobei ihre Frisur sich löste, und gleichzeitig griff sie in sein Haar, zog ihn enger zu sich heran.
Niemals hätte sie geahnt, dass die Stelle hinter ihren Ohren so empfindlich war, bis seine Lippen sie dort berührten und er seinen Atem zärtlich über ihre Haut hauchte. Amelia sog die Beweise seiner Lust förmlich in sich ein, genau wie seinen Geruch und seine Hitze, denn auch sein Körper stand zweifellos in Flammen.
Dann roch sie den Kaffee und fiel
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