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Lektionen der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Lektionen der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Lektionen der Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverley Kendall
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ihres Körpers den beseligenden Gipfel der Lust erreichen.
    Thomas tauchte aus seinen Tagträumen auf und bemerkte, dass sie ihn erwartungsvoll anstarrte. Rasch erhob er sich. Verstohlen blickte er an sich hinunter und stellte fest, dass kein verräterischer Wulst die glatte Linie seines Jacketts störte, obwohl die Erregung ihn immer noch im Griff hielt, als warte sie auf Erlösung.
    » Brauchen Sie einen Damensattel?« Mit ein paar Schritten war er an ihrer Seite.
    » Nein, ich sitze rittlings.«
    Ihre Bemerkung beschwor Bilder herauf, wie sie über ihm war und ihre langen Beine sich in übermütiger Hemmungslosigkeit an ihn pressten. Er wagte es nicht, den Blick tiefer als bis zu ihrem Nacken gleiten zu lassen. » Warum denn das?«
    Amelia räusperte sich, bevor sie antwortete. » Meine Mutter glaubte, dass der Damensattel zu gefährlich sei.«
    » Ach, sie war wohl eine Suffragette«, spottete er, denn sonst hätte er auf der Stelle über sie herfallen müssen. » Eine Frauenrechtlerin?«
    » Nein«, rief sie und fuhr dann in ruhigem Ton fort, als hätte sie die Schärfe in ihrer Stimme bemerkt. » Keine Suffragette, nur eine kluge Frau.«
    Thomas spürte irgendeinen unausgesprochenen Kummer in ihren schlichten Worten und dachte, dass vielleicht mehr dahintersteckte, als Amelia ihm jemals anvertrauen würde.
    » Kommen Sie, lassen Sie uns zu den Ställen gehen. Sie liegen nicht weit vom Haus entfernt.« Und ein Spaziergang durch den frostigen Herbsttag würde Wunder wirken, um seine Lust zu kühlen. Hoffte er jedenfalls.
    Den Weg dorthin legten sie vergleichsweise schweigend zurück. Wenn sie sprachen, dann über Belanglosigkeiten. Kein Wort über ihre heftigen erotischen Zusammenstöße und auch nicht über ihr gewagtes Reitdress, das der Viscount kommentarlos hinnahm.
    Dann erreichten sie den Stall, und Amelia sah die schönsten Pferde, die sie je zu Gesicht bekommen hatte. Eine kastanienbraune Stute und ein schwarzes Vollblut waren bereits für den Ausritt vorbereitet worden. Bald würden sie gemeinsam über die Felder und Wiesen jagen, als ob es nie diese Küsse gegeben hätte und als ob Frauen in ledernen Reithosen, die rittlings im Sattel saßen, ein normaler Anblick wären.
    Während Armstrong voller Zuneigung das Fell des Vollbluts streichelte, stupste die Stute mit dem Maul an die Taschen seiner Reitjacke, als ob sie hoffte, irgendwelche Süßigkeiten zu finden. » Das ist Lightning. Ihr Pferd für heute.«
    Amelia rieb die seidige braune Mähne der Stute, die ihr fast bis aufs Maul hing. » Das Tier ist wunderschön«, sagte sie mit ruhiger, bedächtiger Stimme. Das Pferd schnaubte leise und scharrte erwartungsvoll mit dem vorderen Huf.
    Thomas band den Schwarzen an einem Holzpfosten an und griff nach den Zügeln der Stute. » Lightning misst fast einen Meter achtzig. Sie brauchen Hilfe, um in den Sattel zu steigen.«
    » Das schaffe ich schon alleine«, sagte sie, doch dann fiel ihr Blick auf den Steigbügel, der viel höher hing, als sie es gewohnt war.
    » Seien Sie nicht so stur. Ich habe sogar schon erwachsene Männer erlebt, die beim Aufsteigen Hilfe brauchten.«
    » Nun, ich nicht«, stieß sie mit entschlossen zusammengebissenen Zähnen hervor, riss ihm die Zügel aus der Hand, hob ein Bein und schob den Fuß ordentlich in den Steigbügel, musste aber feststellen, dass ihr die nötige Kraft fehlte, um sich abzustoßen. Unbeeindruckt versuchte sie es ein zweites Mal, drückte sich fester ab, doch es reichte noch immer nicht. Und obwohl Lightning reglos stehen blieb, scheiterte auch Amelias dritter Versuch. Flüchtig blickte sie in Armstrongs Richtung, dessen Miene, abgesehen von einem wissenden Glitzern in den Augen, undurchdringlich blieb.
    Er räusperte sich, als sie den Fuß aus dem Steigbügel nahm. Ihr Atem ging schwer, so sehr hatte sie sich angestrengt. » Gestatten Sie mir nun, Ihnen zu helfen, oder wollen Sie den ganzen Vormittag damit verschwenden, mir zu beweisen, dass Sie das besser können als die meisten Männer?«
    Amelia warf ihm einen missmutigen Blick zu, bevor sie verärgert nickte. » Mein eigenes Pferd ist nicht ganz so groß«, murmelte sie.
    » Soll ich Ihnen vielleicht eine Stute in angemessener Größe besorgen?« Er sah aus, als würde er sich ein Lächeln verkneifen.
    Warum zum Teufel hatte er das nicht gleich von Anfang an getan? Amelia gab einen verächtlichen Laut von sich. » Wohl kaum.«
    » Dann lassen Sie uns endlich weitermachen.«
    Seine Unterstützung bestand

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