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Lektionen der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Lektionen der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Lektionen der Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverley Kendall
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doch genau, warum sie hergekommen ist.«
    Thomas war wie vom Donner gerührt, ließ sich seine Bestürzung jedoch nicht anmerken: » Ich stehe in keiner Beziehung zu Lady Bedford. Und ich verspüre auch keinerlei Wunsch danach.« Niemals wieder.
    » Du lügst«, warf sie ihm verbittert vor.
    » Warum um Himmels willen sollte ich dich anlügen? Wir sind nicht verheiratet. Ich habe keinen Grund, etwas vor dir zu verbergen.« Die Briefe selbst waren schon eine Frechheit, im Vergleich zu dieser Geschichte jedoch bloß ein kleines Ärgernis. Wie konnte die Dame nur eine solche Unverfrorenheit an den Tag legen und bei seiner Geliebten aufkreuzen. Eine Sache, der er unverzüglich einen Riegel vorschieben musste.
    » Du hast dich mit ihr nicht meinetwegen gestritten?«, fragte sie immer noch ungläubig.
    » Seit über sieben Jahren schon unterhalte ich keinerlei Verbindung mehr zu der Frau. Und überhaupt, ich war fast noch ein grüner Junge, als wir uns kennenlernten.«
    Ein schwaches Hoffnungsfünkchen flammte in ihren immer noch feuchten Augen auf. » Aber warum dann…«
    » Das ändert allerdings nichts zwischen uns.« Er stieß einen langen, erschöpften Seufzer aus. » Grace, ich habe dir niemals irgendwelche Versprechungen gemacht. Du benimmst dich, als hätte ich dir mehr in Aussicht gestellt, als ich dir geboten habe. Das stimmt nicht.«
    » Ja, du gehörst zu den Leuten, die sich nur mal kurz jucken wollen, wenn sie der Hafer sticht«, flüsterte sie mit tränenerstickter Stimme.
    » Dazu ist eine Geliebte schließlich da.« Eigentlich wollte Thomas nicht kaltherzig sein, aber sie ließ ihm keine andere Wahl.
    » Ich habe mich in dich verliebt.« Langsam erhob sie sich, wischte sich die Tränen weg, die ihr immer noch über die Wangen rollten.
    Thomas schloss kurz die Augen. Genau das hatte er befürchtet. Sie bildete sich ein, in ihn verliebt zu sein. Nun gut, das würde vergehen, und in ein paar Monaten war sie bestimmt in den Nächsten verliebt. Oder behauptete es zumindest.
    Diese Neigung, sich gefühlsmäßig zu verstricken, war bei allen anderen Vorzügen Graces großer Nachteil, wie er zu spät erkannte. Seit ein paar Monaten erst war ihm diese Idee gekommen. Grace wollte keinen reichen Beschützer, sondern einen Ehemann, und deshalb könnte sie nie eine ideale Geliebte sein. Wenn er es doch vorausgesehen hätte, dachte er jetzt mit tiefem Bedauern. Schließlich lag es nicht in seiner Absicht, ihr das Herz zu brechen.
    » Es tut mir leid, das zu hören.« Mehr fiel ihm dazu nicht ein.
    Anstatt erneut in Tränen auszubrechen, riss sie sich zusammen und warf ihm einen verbitterten Blick zu.
    » Du bist sogar noch herzloser, als man dir nachsagt. Gibt es denn rein gar nichts, was dich irgendwie berührt? Existiert außer deiner kostbaren Mutter und deinen Schwestern keine einzige Frau in deinem Leben, die dir so wichtig ist, dass du irgendetwas für sie empfindest?«
    Amelias Bild drängte sich mit Macht in seine Gedanken. Wie es in letzter Zeit viel zu oft geschah. Entschlossen schob er es beiseite. » Ich werde dafür sorgen, dass genügend Geld auf deinem Konto ist, bis du ein anderes Arrangement triffst. Drei Monate sollten reichen.« Ja, drei Monate waren mehr als genug, denn in zwei Wochen spätestens würde der Earl of Chesterfield sie mit Beschlag belegen. Der Mann wartete schon ungeduldig darauf, dass Thomas ihrer überdrüssig wurde. Hatte Grace ihm jedenfalls bei mehr als einer Gelegenheit erklärt.
    » Behalt dein verdammtes Geld.«
    Er konnte förmlich sehen, wie sie seinen Scheck in Stücke reißen und mit den rosettenverzierten Slippern zertreten würde. Um später, sobald er das Haus verlassen hatte, auf den Knien herumzurutschen und verzweifelt jeden Schnipsel einzusammeln. Stolz und Wut mochten ja ganz schön und wirksam sein, doch am Ende obsiegte die praktische Ader, da war er sich sicher.
    » Ich überweise es auf dein Konto. Mach damit, was du willst.« Bis das Geld eingegangen war, würde ihr Temperament sich abgekühlt haben.
    Zum letzten Mal verließ Thomas ihre Wohnung. Warum nur machten Frauen immer mehr Ärger, als sie einbrachten, fragte er sich grimmig.
    Anstatt an diesem Abend in seidigen Laken zu wühlen, saß Thomas in der kleinen Bibliothek in der Residenz der Cartwrights in der John’s Street. Die Männer hielten jeder ein Glas Portwein in der Hand und hatten es sich in den burgunderfarbenen Brokatsesseln vor dem Marmorkamin bequem gemacht.
    » Sie hat mich angesprungen wie

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