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Lektionen der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Lektionen der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Lektionen der Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverley Kendall
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Magenverstimmung, die sich in ein paar Tagen wieder gelegt haben dürfte.«
    » Verstehe«, meinte Cartwright. » Ich nehme an, dass du mir gleich erklären wirst, was zum Teufel eigentlich in dich gefahren ist? Du benimmst dich, als hätte ich vor, das Mädchen zu vernaschen. Vielleicht solltest du mir einen kleinen Vertrauensvorschuss gewähren. Immerhin verfüge ich durchaus über ein gewisses Taktgefühl. Falls ich wirklich das im Schilde führen sollte, was du mir unterstellst, würde ich dann nicht wenigstens abwarten, bis das Fieber sie nicht mehr innerlich verzehrt?«
    » Es freut mich, dass du unverändert einen Scherz auf den Lippen hast.« Plötzlich fand Thomas den Humor seines Freundes nicht mehr so amüsant wie früher.
    » Mache ich den Eindruck, als würde ich mich lustig machen? Ich versichere dir, dass es mir vollkommen ernst ist«, sagte Cartwright, und tatsächlich fehlte das trockene Lächeln in den Mundwinkeln, für das er bekannt war.
    Irgendein schwelendes Gefühl in seinem Innern, das er sich nicht zu benennen traute, brodelte wie zähflüssige Lava an die Oberfläche. » Zum Teufel noch mal, du wirst sie in Ruhe lassen, verstehen wir uns da richtig? Wage es ja nicht, mit ihr herumzutändeln. Sie geht nur mich etwas an. Ich allein kümmere mich um sie.«
    » Und ich dachte, du fändest sie unerträglich! Und seist vielleicht erleichtert, wenn ich sie dir ein wenig vom Hals halte.«
    Schon wollten Thomas allerlei Beleidigungen über die Lippen kommen, doch er unterdrückte sie mit einem Fluch. » Fahr zur Hölle, verdammt noch mal.«
    » Wieso, brauchst du Gesellschaft?«, erwiderte Cartwright schlagfertig. Seine Mundwinkel zuckten, und am liebsten hätte sich Thomas auf ihn gestürzt, um ihn zu verprügeln.
    Sein Blick fiel auf die Kristallkaraffe mit dem Brandy. Schade, dass sie zu den Lieblingsstücken seiner Mutter zählte, sonst hätte er sie nach ihm geworfen. So aber musste er sich damit begnügen, stumm bis zehn zu zählen, während er um den letzten Rest seiner Selbstbeherrschung kämpfte. » Ich freue mich, dass du deinen Humor endlich wiedergefunden hast.«
    » Es amüsiert mich ganz und gar nicht, dass Lady Amelia krank im Bett liegt. Dich hingegen…« Cartwright brach ab, als sei damit alles gesagt. » Also wirklich, Armstrong, du benimmst dich wie ein Steinzeitmensch, und das wegen eines Mädchens, an dem dir angeblich nichts liegt.«
    Der Freund präsentierte ihm die Behauptung hübsch verpackt wie ein Geschenk, garniert allerdings mit einem vergifteten Pfeil. Wenn er es recht bedachte, musste Thomas sich eingestehen, dass er sich in der Tat sehr widersprüchlich verhielt.
    » Egal, was ich für sie empfinde: Sie ist Gast in meinem Hause und steht unter meiner Obhut.«
    » Liebe Güte, du hast sie mir praktisch aus den Armen gerissen. Findest du nicht auch, dass du es mit deiner Rolle ein klein wenig übertreibst?«
    Wenn Cartwright sich einmal an einer Sache festgebissen hatte, weigerte er sich, von seinem Standpunkt wieder abzurücken. Was umgekehrt bedeutete, dass Thomas besser das Feld räumte. » Ich gehe lieber ins Arbeitszimmer. Wir sehen uns beim Dinner.«
    Da es erst neun Uhr morgens war und das Essen nicht vor acht am Abend serviert wurde, war die Botschaft eindeutig. Lass mich in Ruhe.
    Zuerst wusste Amelia nicht, was sie aufgeweckt hatte. Stille und Dunkelheit umgaben sie. Ihr war gleichzeitig heiß und kalt. Nach ein paar Sekunden spürte sie, dass jemand sich im Zimmer aufhielt, obwohl sie kein Geräusch hörte.
    Abrupt drehte sie den Kopf, und ein erschrockener Schrei kam über ihre trockenen Lippen, als sie die Gestalt erblickte, die in einem Sessel neben ihrem Bett wachte.
    Thomas.
    Wachen stimmte nicht ganz, denn Lord Armstrong schlief, den Kopf gegen das burgunderrote Polster gelehnt, tief und fest.
    Ihr fiebriger Geist versuchte zu ergründen, warum er bei ihr am Bett saß, aber sie fühlte sich zu benommen und unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Erschöpft ließ sie den Kopf zurück auf das Kissen sinken und beschränkte sich darauf, ihn schweigend anzuschauen. In seiner Ruhe lag eine gewisse Verletzlichkeit, die ihn jünger erscheinen ließ.
    Keine Minute verging, und er bewegte sich, wachte auf. Hatte er gespürt, dass sie ihn beobachtete? Jedenfalls richtete er sich plötzlich kerzengerade auf, wirkte irgendwie alarmiert und schlagartig hellwach. Die grünen Augen glitzerten hell in dem dunklen Raum, und sie spürte, dass er sie anschaute. » Ist

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