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Lenas Tagebuch

Lenas Tagebuch

Titel: Lenas Tagebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Muchina
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›Ich bin gekommen, um mich von dir zu verabschieden, Soja. Ich muss jetzt fahren. Noch einmal werden wir uns wahrscheinlich nicht sehen. Leb wohl!‹ Er schwieg einen Moment, dann griff er plötzlich mit seinen Händen an die Schläfen, drückte mich stürmisch an sich und küsste mich auf die Stirn. Wisst ihr, Mädels, er drückte mich und küsste mich so zärtlich, so liebevoll. Und dann drehte er sich plötzlich um und rannte davon. Ich habe ihn nie wiedergesehen …«
    Ein paar Tage später sind diese Mädchen wieder weggefahren. Daraufhin kamen für drei Tage Wowa, Mischa, Janja und Kira Krutikow. Ich habe sie wenig gesehen. Ich habe es nie geschafft, mal mit Wowa zu reden. Ich war feige, habe mich nicht getraut, selbst auf sie zuzugehen, und sie sind nicht auf mich zugegangen. Also waren Wowa und ich wie Fremde. Vor seiner Abfahrt traf ich Wowa im Flur und bat ihn, bei uns zu Hause vorbeizugehen und ausführlich zu erzählen, wie ich hier lebe, und Mama eine Postkarte von mir zu übergeben. Da blitzte wieder mein guter, treuer Kamerad vor mir auf. Wir tauschten einen kräftigen Händedruck aus, er wünschte mir alles Gute und fuhr dann. Ich ging zur Fernstraße, und abends, als ich zurückkam und mein Zimmer betrat, erkannte ich nichts wieder: Das Zimmer war voll mit kräftigen Jungs, im Übrigen rauchten die alle noch, und es war so ein Lärm, einfach schrecklich.
    So begann meine Bekanntschaft mit der Schule Nr. 15. Sie sind zu sechzehnt gekommen: ein Lehrer, 13 Jungs und zwei Mädchen. Eines der Mädchen entpuppte sich als meine alte Bekannte. Nelja Klenotschewskaja ging früher in unsere Schule, in unsere Klasse, dann zog sie um, und jetzt geht sie in die Schule Nr. 15. Das andere Mädchen war ihre Freundin Kira Samyschljajewa. Und bereits an diesem Abend fiel mir, obwohl es total dunkel war, nachdem ich mich umgeschaut und umgehört hatte, ein Junge auf, der sehr unter den anderen hervorstach.
    Seine Freunde sahen wie siebzehn-, achtzehnjährige Jungs aus, sie hatten alle tiefe Stimmen, während er, er hieß Andrei, durchschnittlich groß war, kleiner als alle anderen, eine übermutige, jungenhafte Art und eine hohe Jungenstimme hatte. Andrei erinnerte an einen Jungen, der nicht älter als fünfzehn sein konnte. Ich dachte noch, dass das Gesetz über die Mobilisierung von Fünfzehnjährigen für Spezialdienste vielleicht in Kraft tritt.
    Die Jungs begannen einer nach dem anderen zu rauchen. Andrei saß auf seinem Platz und wechselte manchmal ein Wort mit seinem Nachbarn. Ich dachte: Gut, dass wenigstens dieser Junge nicht raucht. Und genau in diesem Moment stand Andrei auf, zog aus seiner Manteltasche einen flachen Gegenstand heraus, steckte eine Zigarette in den Mund, zündete flink ein Streichholz an seiner Schuhsohle an, steckte die Zigarette an. In diesem Moment sah ich zum ersten Mal sein Gesicht, er gefiel mir sehr.
    »Andrjucha, wirf mir mal die Streichhölzer her!« Er warf sie, durchquerte leicht watschelnd das Zimmer Richtung Tür.
    »Ach!«
    »Zum Teufel, du hättest mich verbrühen können!«
    »Ach! Wie heißen Sie denn, Sie wundervolle Schönheit?«
    »Wirst du später erfahren, du siehst doch, ich bringe gerade heißes Wasser.«
    So geschah die Bekanntschaft von Andrei und Walja Korobkowa. Nachdem sie Tee getrunken hatten, gingen alle Jungen hinaus. Wir Mädchen wollten schon zu Bett gehen, als zwei das Zimmer betraten: Andrei und Sorja. Sie kamen rein und zündeten sich Zigaretten an.
    »Jungs, hört bitte auf, im Zimmer zu rauchen, es ist stickig«, bat Walja.
    »Darf ich mich erkundigen, wer da piepst?«, sprach Sorja.
    »Nicht piepst, sondern spricht, erniedrige mich nicht«, antwortete Walja.
    Jemand machte einen Schritt auf Walja zu, beugte sich zu ihr, zündete ein Streichholz direkt vor ihrer Nase an und beleuchtete ihr Gesicht.
    Walja pustete und blies es aus.
    »Ach, die ist das also«, sagte Andrei.
    Dann zündete er ein Streichholz vor meiner Nase an.
    Ich: »Hinter mir schlafen unsere Mädels.«
    »Andrei, Blödmann, warum verschwendest du Streichhölzer! Mach es aus!«
    »Wir lernen gerade die jungen Damen hier kennen«, antwortete Sorka.
    »Ein schönes Kennenlernen ist das. Verzeiht ihm, ihr Mädels. Er ist ein weit bekannter Flegel.«
    »Und du, Saschka, komm runter«, antwortete Andrei. »Jetzt ist alles gut, sonst hätten wir ja nicht gewusst, wer die Mädels hier sind. Sie hätten uns im Schlaf erstechen können.«
    Jemand kam lärmend ins Zimmer gestürmt.
    »Ich sage

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