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Lennox 02 - Lennox Rückkehr

Lennox 02 - Lennox Rückkehr

Titel: Lennox 02 - Lennox Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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Künstler. Wir werden ein paar von den Musikern vertreten, die in den Kneipen und Clubs arbeiten. Die besseren Musiker. Wir kennen viele von denen. Deshalb wollten wir ihnen anbieten, für sie als Agent zu arbeiten.«
    »Seid ihr sicher?«
    »Wieso?« Costello sah mich irritiert an.
    »Ich habe mich gefragt, ob ihr vielleicht eher ins Pharmageschäft einsteigen wollt.« Ich nahm die Spritzendose aus der Tasche, öffnete sie und hielt sie Costello hin.
    »Soll mir das jetzt irgendwas sagen?«
    »Ich habe nur überlegt, ob du und Sammy eure Musikerfreunde vielleicht mit mehr versorgen wollt als nur mit Karrieretipps.«
    »Ich weiß überhaupt nicht, wovon Sie reden.« Wenn Costello log, verstellte er sich gut. Allerdings war der hauptsächliche Ausdruck in seinem Gesicht der von Schmerz. Offenbar stritt seine Wange mittlerweile mit seinem Handgelenk um seine Aufmerksamkeit.
    »Wer ist Largo?«
    »Was?«
    »Erst hast du geglaubt, ich wäre ein Bulle, dann hast du gedacht, mich hätte jemand namens Largo geschickt.«
    »Largo? Ach so. Das hat nichts zu bedeuten. Das ist jemand, dem ich Geld schulde. Ich dachte, er hätte Sie geschickt, um zu gucken, ob ich hier auftauche.«
    »Kennt Sammy diesen Largo? Schuldet er ihm auch Geld?«
    »Nein ...« Costello wich meinem Blick nicht aus. Er machte nicht den Eindruck, als lüge er, aber bei einem Schleimer wie ihm konnte man nie wissen.
    »Du hast meine Frage nicht beantwortet. Wer ist Largo? Ich habe noch nie von ihm gehört.«
    »Niemand Besonderes.«
    »Niemand Besonderes, der Leute losschickt, um seine Schulden einzutreiben.«
    »Hören Sie ... Largo hat mit Sammy nichts zu tun. Die beiden kennen sich nicht mal.« Er verzog das Gesicht und drückte sich das Handgelenk mit der gesunden Hand vorsichtig an die Brust.
    »Gib mir den Schlüssel«, sagte ich und steckte die Spritzendose wieder ein.
    »Was?«
    »Gib mir den Schlüssel. Sammy Pollock gehört diese Wohnung nicht, und du hast hier nichts zu suchen. Also her damit.«
    Nachdem er mir mit seiner guten Hand den Schlüssel übergeben hatte, zog ich ihn hoch und führte ihn aus der Wohnung. Die Hitze traf uns wie ein Schlag, kaum dass wir auf die Straße kamen.
    »Das hat noch ein Nachspiel.« Costello funkelte mich an, das verletzte Gelenk in der gesunden Hand. Ich machte einen Schritt auf ihn zu, und er huschte in die entgegengesetzte Richtung davon.
***
    Sheila Gainsborough stand am Wagen. Die Sonne fing sich im Gold ihres Haares.
    »Na, konnten Sie die Wahrheit aus ihm herausprügeln?«
    »Hören Sie zu, Miss Gainsborough, ich glaube, wir müssen einiges klarstellen. Der junge Mr. Costello, dessen Bekanntschaft wir gerade gemacht haben, ist alles andere als ein angenehmer Mensch. Ich kenne seinen Vater oder weiß zumindest über ihn Bescheid. Jimmy Costello ist sogar noch unangenehmer als sein Sohnemann. Er ist ein Gangster. Sie, Miss Gainsborough, sind mit einem Problem zu mir gekommen. Ihr Bruder ist verschwunden, und als Erstes finden wir heraus, dass jemand seine Wohnung auf den Kopf gestellt hat. Dann erscheint Costello junior mit einem Schlüssel zu der Wohnung, für die Sie bezahlen. Offenbar kommt und geht der Junge, wie es ihm passt. Tut mir leid, wenn Ihnen meine Methoden ein bisschen direkt vorkommen, aber nachdem ich die Bekanntschaft vom jungen Mr. Costello gemacht habe, mache ich mir um Ihren Bruder sehr viel größere Sorgen als noch vor einer Stunde.«
    Sheila Gainsborough setzte wieder ihr niedliches Stirnrunzeln auf. »Hat Costello Ihnen erklärt, was er in der Wohnung zu suchen hatte und warum er einen Schlüssel hat?«
    »Fangen wir damit an, dass er ihn nicht mehr hat.« Ich gab ihr den Schlüssel, und ihr Alligatorenhandtäschchen verschlang ihn. »Costello behauptet, er wäre ein Freund und zukünftiger Geschäftspartner Ihres Bruders, aber um was für Geschäfte es sich dabei handelt, hat er sehr im Unklaren gelassen. Angeblich geht es darum, Musiker zu vertreten. Versteht Ihr Bruder etwas vom Beruf eines Agenten?«
    »Sammy? Nicht die Spur.«
    »Ich glaube auch nicht, dass Costello einen Kursus besucht hat.« Ich ließ den Wagen an, wartete aber noch, ehe wir losfuhren. »Sagt Ihnen der Name Largo etwas?«
    »Meinen Sie das Örtchen in Fife?«
    »Nein, es ist keine Ortschaft, sondern eine Person. Costello dachte, mich hätte jemand namens Largo geschickt.«
    Sheila starrte einen Augenblick vor sich hin und dachte nach. Ihr Geruch hing in der stillen, feuchten Enge des Wagens. »Nein«, sagte

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