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Lennox 02 - Lennox Rückkehr

Lennox 02 - Lennox Rückkehr

Titel: Lennox 02 - Lennox Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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gemacht hatten.«
    »In was für ein Auto sind sie gestiegen?«
    »Es war großer weißer Wagen. Ein Ford, glaube ich.«
    »Ein Ford Zephyr Sechs?«
    »Könnte sein, ja, durchaus. Sie wissen, von wem ich rede?«
    »Ich glaube, ich habe sie schon mal getroffen. Wie gut kennen Sie Sammy Pollock?«
    »Wer ist Sammy Pollock?«
    »Sheila Gainsboroughs Bruder«, sagte ich, und er schien zu begreifen. Es wurde immer deutlicher, dass Sammy in der ganzen Stadt mit dem Namen seiner Schwester hausieren gegangen war.
    »Nicht so gut. Ich habe ihn häufiger gesehen. In den Clubs vor allem.«
    »Hat er je davon gesprochen, Sie oder andere Musiker vertreten zu wollen?«
    »Was meinen Sie mit vertreten?«
    »Hat er je davon gesprochen, dass er Agent werden will? Oder dass er die Absicht habe, mit Paul Costello eine Talentagentur zu gründen?«
    Der kleine Mann mit dem unbehaarten Kopf lachte. »Was verstehen die beiden denn schon vom Musikgeschäft? Nein, er hat nie etwas davon zu mir gesagt oder zu jemandem, den ich kenne.«
    »Na gut.« Ich überlegte einen Augenblick. »Haben Sie eine Idee, wo ich jemanden finden könnte, der weiß, wo Sammy steckt?«
    »Vielleicht weiß das Mädchen etwas, mit dem er sich abgibt.«
    »Claire?«
    »Ach, Sie kennen sie schon?«
    »Nein. Ich weiß nur von ihr. Ich würde sehr gern mit ihr sprechen. Wissen Sie, wo ich sie finden kann?«
    »Ja. Sie ist Sängerin. Und gar nicht mal schlecht. Claire Skinner. Sie singt manchmal abends im Pacific. Ich glaube, sie wohnt in Shettleston.«
    Ich nahm ein paar Pfund aus der Brieftasche und gab sie dem Trompeter. Dem Lärm aus dem Schankraum nach hätte ich ihm eher den Webley-Revolver schenken sollen, den ich Skelly abgenommen hatte.
    »Danke, Sie waren mir eine Hilfe. Viel Glück mit der Meute«, sagte ich und ging. Ich fragte mich, wie lange der König mit all seinen Mannen wohl bis hierher brauchte.
***
    Ich rief Jonny Cohen zu Hause an. Er sagte, Claire singe zwar im Pacific, aber er wisse nicht, ob sie mit Nachnamen Skinner heiße. Ebenso wenig habe er sie je mit Sammy Pollock in Verbindung gebracht.
    »Sind Sie sicher, dass es das richtige Mädchen ist?«, fragte er.
    »Das sagt mir jedenfalls meine Quelle, aber wer weiß? Könnten Sie mir ihre Adresse geben?«
    »Kann ich nicht, aber Larry, der das Pacific managt, kennt sie vielleicht. Zumindest weiß er, wie man sich mit ihr in Verbindung setzt, wenn man sie engagieren will. Fahren Sie morgen Abend in den Club, und er kann Ihnen die Adresse geben.«
    »Danke, Jonny. Ich bin Ihnen was schuldig.«
    »Das stimmt. Ach, Lennox?«
    »Ja?«
    »Ich hoffe, Sie haben mich verstanden, als ich Ihnen sagte, Sie sollen sich ja nicht von Bobby Kirkcaldy ablenken lassen.«
    »Ich habe Sie gut verstanden, Jonny.«
***
    Davey Wallace kam der Bitte nach, die ich ihm über Big Bob hatte ausrichten lassen, und erschien um halb elf in meinen Büro. Er trug den gleichen zu großen und zu alten Anzug, mit dem er immer ins Horsehead kam. Er hatte einen roten Schlips mit Tartanmuster an und ein weißes Hemd, gekrönt von einem breitkrempigen grauen Filzhut, aus dem man ein paar Jahrzehnte lang jede Form herausgeprügelt hatte. Wenigstens, sagte ich mir, weiß ich jetzt, wie ein Privatdetektiv auszusehen hat.
    Das Grinsen, mit dem Davey mein Büro betrat, war unglaublich breit und glückselig, und ich fragte mich, ob es richtig war, ihn mit in den Fall hineinzuziehen. Er war noch immer ein halbes Kind. Aber die Entscheidung hatte bei ihm gelegen.
    »Dir ist also klar, was du zu tun hast? Und noch wichtiger, was du zu lassen hast?«
    »Ich hab verstanden, Mr. Lennox. Ich werde Sie nicht enttäuschen.«
    Ich griff in meine Schreibtischlade und holte eine Tasche aus grober Leinwand hervor. Sie war schwer und mit Pennys gefüllt. Ich schüttete ein paar davon auf den Schreibtisch.
    »Diese Tasche nimmst du mit. Da drin ist genug Kleingeld, um in Australien anzurufen. Wenn irgendwas passiert, rufst du die Nummern an, die ich dir gegeben habe, und ich werde so schnell verständigt, wie es nur geht.« Ich wog die Tasche in der Hand und schätzte das Gewicht. »Und zieh die Schnüre immer schön zu, wenn du gerade kein Geld rausnimmst. Dieser Beutel reißt nicht, und wenn du in Schwierigkeiten kommst, hast du einen teuflisch guten Totschläger in der Hand. Alles klar?«
    »Ich hab’s kapiert, Mr. Lennox.«
    »Aber geh auf keinen Fall irgendein Risiko ein, Davey. Behalte nur Kirkcaldys Haus im Auge und benachrichtige mich, wenn etwas

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