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Lennox 02 - Lennox Rückkehr

Lennox 02 - Lennox Rückkehr

Titel: Lennox 02 - Lennox Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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Spaß auf jeden Fall. Wir sehen uns später.«
***
    Ich ließ Twinkletoes in Sneddons Rover zurück, um Kirkcaldys Haus im Auge zu behalten, beruhigt von seinem Versprechen, er würde während seiner Überwachungspflichten völlig abstinent bleiben. Ich fuhr direkt zu meiner Wohnung. Als ich die gemeinsame Eingangstür hinter mir schloss, hörte ich wieder einmal, wie in der White’schen Wohnung unvermittelt der Fernseher abgestellt wurde. Ich stieg rasch die Treppe zu meiner Wohnung hinauf und machte mich an die Zubereitung von echtem Bohnenkaffee und Schinkensandwiches mit Brot, das schon vor zwei Tagen hätte verbraucht werden müssen, es sei denn, ich hatte vor, die Scheiben zur Dachisolation zu verwenden.
    Ich hatte mich gerade hingesetzt und aß, als ich die Türklingel unten hörte. Fiona White öffnete. Ich hörte ein kurzes Gespräch; dann kamen schwere Schritte die Stufen hinauf. Es ist nicht so, dass ich ungastlich gewesen wäre, aber ich hatte nicht die Gewohnheit, Besucher in meiner Wohnung zu empfangen. Einer der Gründe, weshalb ich das Horsehead als Büro für außerhalb der Bürostunden etabliert hatte, war mein Wunsch, dass die Leute, mit denen ich zu tun hatte, nicht erfuhren, wo ich wohnte. Ehe ich auf das Klopfen hin die Tür öffnete, ging ich daher an die Garderobenschublade, in die ich den Totschläger legte, sobald ich das Jackett aufhängte, und ließ ihn mir in die Tasche gleiten. Ich machte die Tür auf und trat dabei einen Schritt zurück. Vor mir stand Jock Ferguson. Hinter ihm war noch ein Mann, größer und schwerer. Er trug einen hellgrauen Anzug mit extrem schmalem Revers über breiten Schultern; auf seinem Kopf saß ein blau gebänderter Strohhut in Form eines Trilbys. Der Mann hatte ein breites Gesicht, das ein bisschen zu fleischig war, um gut auszusehen, und sein Hautton war um ein paar Sommer dunkler als bei den Einheimischen. Ihm fehlte nur ein Schild um den Hals, auf dem »Gott segne Amerika« stand. Ferguson vor meiner Tür zu sehen, in solch seltsamer Gesellschaft, verblüffte mich im ersten Augenblick.
    »Jock? Was machen Sie denn hier?«
    »Hallo, Lennox. Können wir reinkommen?«
    »’tschuldigung ... klar. Immer hereinspaziert.«
    Der große Amerikaner grinste mich an, als er eintrat. Er nahm den hellen Strohhut ab und präsentierte den erstaunlichsten Haarschnitt, den ich je gesehen hatte. Sein graumeliertes Haar hatte einen Bürstenschnitt, im Nacken und an den Seiten bis fast zur Kopfhaut gestutzt, oben aber länger. Was es so erstaunlich machte, war das Geschick des Friseurs, der die Oberseite perfekt flach hinbekommen hatte. Mir stieg das Bild eines Frisieringenieurs vor Augen, Schere in der einen Hand, Wasserwaage in der anderen.
    »Lennox, das ist ein Kollege von uns aus den Vereinigten Staaten. Dexter Devereaux. Er ist Ermittler wie Sie.«
    »Nennen Sie mich Dex«, sagte das Grinsen unter dem Bürstenschnitt.
    Ich schüttelte dem Amerikaner die Hand; dann wandte ich mich wieder Ferguson zu. »Sie sagten, Mr. Devereaux sei Ermittler wie ich. Oder meinen Sie, ein Ermittler wie Sie?«
    »Ich bin Privatdetektiv. So wie Sie.« Devereaux grinste mich kollegial an. »Ich bin wegen einer privaten Ermittlung gekommen. Wegen eines Verbrechens, aber eine Privatsache.«
    »Okay. Was kann ich für Sie tun?«, fragte ich. Mir fiel auf, dass wir alle noch standen. »Verzeihung ... bitte setzen Sie sich, Mr. Devereaux.«
    »Nennen Sie mich Dex ... danke.« Ferguson und der Amerikaner nahmen auf dem Ledersofa Platz. Ich holte eine Flasche kanadischen Roggenwhiskey und drei Gläser aus dem Schrank.
    »Ich nehme an, Sie sind nicht im Dienst und können etwas trinken?«
    »Ich persönlich bin nie groß im Dienst«, antwortete Devereaux. Er nahm den Whiskey und nippte daran. »Mmmm, gut«, sagte er anerkennend. »Ich dachte, hier trinkt man nur Scotch.«
    »Ich bin kein großer Scotchtrinker«, entgegnete ich und setzte mich in den Sessel gegenüber. Devereaux musterte mein Apartment. Sein Blick glitt beiläufig über die Möbel, die Flaschen auf dem Sideboard, die Bücher auf den Regalen. Doch diese Beiläufigkeit war genauso aufgesetzt wie bei einem Profigolfer, der sich zum Schlag bereitmacht.
    »Sie haben viele Bücher«, sagte er, wobei er sich wieder mir zuwandte. »Haben Sie auch was von Hemingway?«
    »Nein«, erwiderte ich. »Keinen Hemingway. Genauso wenig wie verschnittenen Scotch. Was kann ich für Sie tun, Mr. Devereaux?«
    »Dex, bitte. Und was Sie für uns tun

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