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Lennox 02 - Lennox Rückkehr

Lennox 02 - Lennox Rückkehr

Titel: Lennox 02 - Lennox Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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oder Watts oder Englewood beschränkt bleiben. Und selbst wenn – ich bin nicht zum FBI gegangen, um zuzusehen, wie Menschen langsam verrotten, während das organisierte Verbrechen an ihnen verdient. Wie gesagt, alles, was ich in Ihrer Wohnung erzählt habe, ist wahr. Meine Ermittlung hier ist privater Natur. Oder halb privater. Das Bureau hat eingewilligt, meinen Flug und meine Unterkunft zu bezahlen und mir eine Art offiziellen Auftrag zu erteilen, damit die Glasgower Polizei mir nicht quer kommt. Aber wenn ich nichts liefere ... wenn ich ganz wörtlich nichts liefere, sehe ich einer langen, glücklichen Karriere im Archiv entgegen.«
    »Was meinen Sie mit ›wörtlich nichts liefern‹?«
    »Die New Yorker Polizei hat mit den Folgen dessen zu tun, was in den letzten beiden Sommern auf den Straßen in Harlem passiert ist. Dadurch sind die New Yorker Streifenpolizisten unsere besten Informationsquellen geworden. Und von ihnen erfahren wir, dass es in der Versorgungskette einen Schluckauf gegeben hat. Vor ungefähr drei Wochen sollte eine Lieferung eintreffen, aber sie blieb aus. Deshalb sind eine Menge nervöser Kunden auf den Straßen. Und nach allem, was ich weiß, ist das Zeug noch immer nicht angekommen. Deshalb bin ich hier. Es hat irgendeinen Knoten gegeben. Ich vermute, dass John Largo deshalb hier in Glasgow ist. Hoffen wir, dass es ein großer Knoten ist und dass ich genug Zeit habe, ihn zu finden.«
    »Was ist mit dem Transport des Rauschgifts? Haben Sie mit den Hafenbehörden gesprochen? Möglicherweise können Sie alle verirrten Frachten finden. Ich habe einen Gewährsmann ...«
    Devereaux hob die Hand. »Sie verstehen mich falsch. Hier geht es nicht um Waffenschmuggel.« Er schoss mir einen vielsagenden Blick zu: Er wusste wirklich mehr über die Geschehnisse im letzten Jahr als Jock Ferguson. »Sie dürfen nicht vergessen, dass Sie keinen Frachter brauchen, um das Zeug zu transportieren. Die Ladung ist klein und kann überall versteckt werden. Ein Koffer voll Heroin in reiner Form wäre hunderttausend Dollar wert.«
    »Ist die Glasgower Polizei darüber im Bilde?«
    »Teilweise. Für das Heroin hat man kein müdes Achselzucken übrig, aber man möchte sehr gern dabei gesehen werden, wie man Onkel Sam hilft.« Devereaux lächelte ironisch. »Wissen Sie, wir haben gerade die Welt gerettet.«
    »Das haben Sie.« Ich ließ das bittere schottische Bier stehen und nahm lieber einen Schluck von dem Whisky zum Nachspülen. »Das haben Sie.« Ich blickte auf die Uhr und hatte plötzlich eine Idee. »Haben Sie Ihre FBI-Dienstmarke dabei?«
    Devereaux runzelte die Stirn. »Sicher. Wieso?«
    »Weil Sie jemandem den Tag retten könnten.«
***
    Auf dem Weg nach Blanefield gab ich Devereaux einen Überblick und berichtete ihm von Kirkcaldy und dem bevorstehenden Kampf gegen den deutschen Titelverteidiger.
    »Ich bin Ihnen wirklich dankbar, dass Sie das für mich tun, Dex«, sagte ich, als wir hinter dem flaschengrünen Rover hielten. Sneddon erlaubte, dass er als ständiger Beobachtungsposten benutzt wurde. Davey Wallace saß am frühen Abend darin, Twinkletoes bis um ein Uhr morgens, und dann schickte Sneddon einen anderen Schläger, der bis Tagesanbruch wachte. Davey versah seine Pflichten weiterhin mit grimmiger Entschlossenheit und notierte sich alles, was geschah. Als er Twinkletoes zum ersten Mal begegnet war, hatte er mehr als nur eingeschüchtert gewirkt, doch Twinkletoes verhielt sich Davey gegenüber wie ein lieber Onkel. Was ich noch furchterregender fand.
    Ich klopfte an das Fenster des Rover, und Davey öffnete die Tür und kam heraus. Ich rechnete fast damit, dass er Habtachtstellung einnahm.
    »Na, wie geht’s, Davey?«, fragte ich.
    »Gut, Mr. Lennox, sehr gut«, sagte er. Er warf einen Blick auf Devereaux, der neben mir stand. »Es tut mir leid, aber eigentlich habe ich nichts zu berichten. Ich habe das Haus aber nicht aus den Augen gelassen, da können Sie sich auf mich verlassen, Mr. Lennox.«
    »Das weiß ich, Davey. Ich habe jemanden mitgebracht, damit er dich kennenlernt. Ich habe Dex erzählt, dass du stundenweise für mich arbeitest und was für einen guten Job du machst.«
    »Dex Devereaux«, sagte der Amerikaner ernst. Ehe er Davey die Hand schüttelte, griff er in die Innentasche seiner Jacke und zog ein Ledermäppchen heraus. Er klappte es auf, und im Abendlicht blitzte es golden. »Special Agent Dex Devereaux, FBI.«
    Es brauchte einige Mühe, aber ich schaffte es, ein Grinsen zu

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