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Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Titel: Lensmen 01 - Die Planetenbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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ist es bestimmt nicht verkehrt, ihnen einigen Spielraum zu lassen – ohne natürlich ein Risiko einzugehen.«
    Nerado wandte sich wieder seinen Instrumenten zu, und drei furchteinflößende Nevianer näherten sich den Gefangenen. Der eine trat an eine Tür und machte mit einem seiner Arme ein unmißverständliches Zeichen. Gehorsam folgten ihm die drei Menschen, denen sich die anderen Wächter anschlossen.

    »Jetzt ist die beste Gelegenheit«, zischte Costigan, als sie durch die niedrige Tür traten und in einen engen Gang kamen. »Clio, du achtest auf den Burschen vor dir, und hältst ihn nach Möglichkeit einen Augenblick auf. Bradley, Sie und ich nehmen die beiden hinter uns – jetzt!«
    Costigan blieb abrupt stehen und wirbelte herum. Er packte einen der Tentakel des nachfolgenden Nevianers, zog mit aller Kraft und trat mit seinem schweren Stiefel fest gegen die Stelle, wo der schuppige Hals und der Kegelkopf zusammentrafen. Der Nevianer stürzte zu Boden. Sofort griff Costigan den vorausgehenden Wächter an – und erstarrte, von einem Lähmungsstrahl erfaßt. Der Nevianer hatte die ganze Szene mit seinen nach hinten gerichteten Augen beobachtet und sofort gehandelt. Ein vierter Nevianer erschien und übernahm die Aufgabe des niedergeschlagenen Wächters, der sich seine Tentakel fest um den Hals geschlungen hatte und den Schmerz durch hastige Kopfbewegungen zu mildern suchte.
    Die drei gelähmten Erdbewohner wurden angehoben und in ihre Quartiere getragen. Sie erhielten ihre Bewegungsfreiheit erst zurück, als sich die schweren Metalltüren hinter den Wächtern geschlossen hatten.
    »Und damit wäre wieder eine Runde verloren«, bemerkte Costigan niedergeschlagen. »Ein Mann fühlt sich nicht wohl, wenn er sich nicht mehr wehren kann. Eigentlich hatte ich erwartet, daß uns die Eidechsen hart bestrafen würden.«
    »Sie wollen uns offenbar nicht wehtun, Conway. Vielleicht beabsichtigen sie, uns mitzunehmen und in ihrer Heimat als Kuriositäten auszustellen – wie wilde Tiere oder so«, sagte das Mädchen hellsichtig. »Ich kann ihren Anblick zwar kaum ertragen, aber sie gefallen mir eigentlich besser als dieser Roger und seine Roboter.«
    »Ich glaube, da haben Sie ganz recht, Miß Marsden«, dröhnte Bradley. »Das ist es – aber welche Chance haben die Tiere, aus einem Zoo zu entkommen?«
    »Die Tiere? Gute Chancen! Ich fühle mich schon viel besser«, rief Clio. »Sie beide haben mich vor Roger gerettet, und ich bin sicher, daß Sie auch aus dieser Situation einen Ausweg finden werden. Vielleicht halten uns die Ungeheuer noch für dumm, aber sie sollen uns kennenlernen!«
    »Das ist die richtige Einstellung, Clio«, lobte Costigan. »Ich habe zwar noch nicht richtig darüber nachgedacht, aber du könntest recht haben. Diese vierbeinigen Fische scheinen ein schwereres Geschütz auffahren zu können als Roger, aber auch so werden sie vielleicht bald auf etwas stoßen, an dem sie sich die Zähne ausbeißen können! Nein, das ist nicht von Pappe!«
    »Was soll diese Bemerkung, Costigan? Sie scheinen etwas zu wissen, von dem wir keine Ahnung haben.«
    »Ja, das mag sein. Aber ich weiß nicht viel. Unsere Ingenieur-Abteilungen sind seit einigen Jahren damit beschäftigt, ein neues Schiff zu konstruieren, das eine Geschwindigkeit haben soll, mit der innerhalb eines Monats jeder Punkt der Galaxis zu erreichen ist. Alles ist neu an diesem Schiff – der Ultrastrahlantrieb, die Schutzschirme, die Bewaffnung. Der einzige Nachteil ist natürlich, daß es noch nicht so recht funktioniert – es steckt noch voller kleiner Fehler und soll bisher fünfmal in die Luft geflogen sein und neunundzwanzig Männern das Leben gekostet haben. Aber wenn es erst fertig ist, haben wir ein Schiff, das seinesgleichen sucht. Ich bin sicher, daß wir bald mit Hilfe rechnen können, wenn wir nur durchhalten. Und wir scheinen es gar nicht schlecht getroffen zu haben. Wir leben in einem Käfig erster Klasse, der sogar mit heimischem Komfort – mit Beobachtungsschirmen – ausgestattet ist. Laßt uns sehen, was da draußen passiert.«
    Nach einer Zeit hatte sich Costigan mit den nevianischen Beobachtungsgeräten vertraut gemacht, und auf dem Schirm erschien der Kampfkegel der Liga-Flotte, der sich dem künstlichen Planetoiden näherte. Die Gefangenen beobachteten den Angriff der Piratenflotte und verfolgten den anschließenden Kampf in allen Einzelheiten. Und in ihrem Kontrollraum wurden auch die Nevianer Zeugen der gigantischen

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