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Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Titel: Lensmen 01 - Die Planetenbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Raumanzug und betrat eine Steuerbord-Außenschleuse. Kurz darauf öffnete sich das Außenschott, und in kaum dreißig Metern Entfernung erblickte er das Raketenflugzeug, das sich der langsameren Geschwindigkeit des gigantischen Raumschiffes mit flammenden Raketendüsen anzupassen versuchte. Es hatte die Form eines Zahnstochers – vorn und hinten zugespitzt –, hatte ultrakurze Flügel und Leitwerke. Es bestand aus einer mattschimmernden Metallegierung von unvorstellbarer Härte und war das schnellste Flugzeug, das man auf der Erde kannte – in der Atmosphäre ebenso wie in der Stratosphäre oder im Weltall zwischen den Drei Planeten. Bereits ihre ersten Testflüge hatten ihr den Namen Silver Star eingebracht, und ihr mehr als umständlicher offizieller Name war seither in den Schubladen verschwunden.
    Immer näher kam das schnelle Luftfahrzeug, seine Raketen flammten heller, und als es schließlich die Höhe der Luftschleuse erreichte, wurde sein Antrieb weiter gedrosselt, bis es sich der Beschleunigung der Chicago exakt angepaßt hatte.
    »Fertig zum Gleichschalten, Chicago! Dreisekundenabruf!« schnappte der Pilot der Silver Star .
    »Fertig zum Gleichschalten!« erwiderte der Pilot der Chicago . »Drei! Zwei! Eins! Jetzt!«
    Im gleichen Augenblick wurde der Antrieb beider Schiffe ausgeschaltet, und sofort wurde jeder Gegenstand in ihnen schwerelos. In der winzigen Luftschleuse des Stromlinienfahrzeugs erschien ein Mann mit einer Sicherheitsleine, die jedoch nicht in Aktion zu treten brauchte. Cleveland schickte seinen schweren Raumsack auf die Reise und trat dann selbst in die Unendlichkeit hinaus. Langsam schwebte er auf das Flugzeug zu und direkt in die Luftschleuse hinein. Das Schott schwang hinter ihm zu, und wenige Minuten später stand er bereits im Kontrollraum des kleinen Schiffes, entledigte sich seines Raumanzuges und schüttelte Frederick Rodebush, seinem Freund und Kollegen, die Hand.
    »Na Fred, wie sieht es aus?« fragte Cleveland sofort. »Wie lassen sich die Berichte interpretieren? Ich weiß, daß du mir über den Ultrastrahl nichts sagen konntest, aber hier ...«
    »Man kann nie wissen«, erwiderte Rodebush nüchtern. »Wir beginnen uns langsam klarzumachen, daß es eine Menge Dinge gibt, von denen wir bisher keine Ahnung hatten. Wir sollten mit unserer Besprechung bis nach unserer Ankunft im Hügel warten, wo wir uns hinter einigen neuen Ultraschirmen verkriechen können. Außerdem ist es besser, wenn Virgil an unserer Diskussion teilnimmt. Im übrigen besagen unsere Befehle, daß wir uns mit Höchstgeschwindigkeit im Hügel einzufinden haben, und du weißt, was das Wort ›Höchstgeschwindigkeit‹ an Bord der Silver Star bedeutet. Schnall dich also gut fest.«
    Als sich die beiden Männer festgeschnallt hatten, gab Rodebush dem Piloten ein Zeichen, und augenblicklich verwandelte sich das Schnurren der Raketen in ein ohrenbetäubendes Röhren. Die Männer wurden tief in ihre Andrucksitze gepreßt, die Silver Star schwang herum und entfernte sich mit einer derartigen Beschleunigung von der Chicago , daß das kugelförmige Raumschiff im All stillzustehen schien. In kurzer Zeit war der vorausberechnete Wendepunkt erreicht, die Silver Star drehte das Heck in die Flugrichtung und raste mit ständig abnehmender Geschwindigkeit auf die Erde zu. Als die atmosphärische Dichte zuzunehmen begann, neigte sich das nadelspitze Heck, und die Silver Star schoß auf ihren winzigen Flügeln abwärts; ihre Außenhülle erhitzte sich, verfärbte sich von rot zu hellrot, zu gelb und weiß – doch das Metall schmolz nicht. Wie ein Feuerpfeil schoß das Flugzeug über Seattle und Spokane ostwärts auf die Rocky Mountains zu. Als die schnell abkühlende Silver Star die Bitter Roots überflog, wurde offenbar, daß sie auf einem abgeflachten konischen Berg zusteuerte, neben dem die anderen Gipfel des Gebirges wie Zwerge wirkten.
    Der ›Hügel‹ war keine künstliche Anlage, sondern ein durch menschliche Eingriffe veränderter Berg, in dessen Tiefen sich das Hauptquartier des Liga-Geheimdienstes befand. Sein kilometerbreiter Gipfel bestand aus einer dicken Panzerstahlfläche, die sich an den Hängen fortsetzte. Kein Fahrzeug konnte die glatten und harten Metallschrägen erklimmen, kein Projektil konnte diesen Panzer durchschlagen, kein Wesen oder Objekt konnte sich dem Hügel nähern, ohne sofort entdeckt zu werden. Eine Annäherung war überhaupt unmöglich, weil die Festung ständig von einem sphärischen

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