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Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Titel: Lensmen 03 - Galaktische Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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deinen Strahler – das wird ihm klarmachen, wer hier der Herr ist.«
    »Wenn der untergebene Offizier ein Mann ist wie ich – sein Vorgesetzter aber ein Schwächling«, fuhr Kinnison-Blakeslee fort, »ein vollgefressenes Schwein wie Sie, ein Poseur, ein Angeber, ein derart unfähiger und selbstüberheblicher Lackaffe ...«
    Der erregte Kommandant versuchte den Wortschwall zu unterbrechen, doch der andere ließ sich nicht beirren.
    »... wenn das so ist, wird der untergebene Offizier auch das Mädchen behalten. Das können Sie sich hinter die Ohren schreiben, Sie Feigling!«
    Der dicke Mann wandte sich um und sprang auf den Waffenschrank zu.
    »Strahl ihn nieder!« hatte Clarissa MacDougall geschrien. Als sich der wütende Stützpunktkommandant jetzt dem Schrank näherte, fiel es niemandem auf, daß sie ihre Rufe plötzlich an den Kommunikationsoffizier richtete. »Strahl ihn nieder, Kim! Du darfst nicht länger warten! Schnell!«
    Aber der Lens-Träger zögerte noch. Obwohl fast jedes Besatzungsmitglied der Station die Szene atemlos verfolgte, strahlte der von Kinnison kontrollierte Ortungsoffizier seit einigen Minuten einen Notruf an Helmuth ab. Da es für Kinnisons Plan sehr wichtig war, daß Helmuth zum Zeugen der Szene wurde, bewegte sich Blakeslee nicht, als sein Vorgesetzter den Waffenschrank erreichte und die Tür aufriß.

21
     
     
    Gerade als der Stützpunktkommandant eine Waffe zur Hand nahm, belebte sich Helmuths Kommunikator, er verfolgte nun persönlich die Szene im Kommandoraum des Stützpunktes, während der willenlose Ortungsoffizier bereits seine Peilung vornahm. Kinnison hatte dafür gesorgt, daß Blakeslee bewaffnet war, und als der Pirat herumwirbelte, um auf seinen Kommunikationsoffizier abzudrücken, hatte dieser seinen DeLameter bereits abgefeuert. In Sekundenschnelle war alles vorüber.
    Kinnison wunderte sich, daß Helmuth bisher geschwiegen hatte; doch er sollte den Grund dafür bald erfahren. Unbemerkt hatte sich einer der anwesenden Offiziere auf seine Pflichten besonnen und die Wachen alarmiert. Fünf schwerbewaffnete Männer stürmten herein.
    »Wachen! Blakeslee ist niederzustrahlen!« dröhnte jetzt Helmuths unverkennbare Stimme aus dem Lautsprecher.
    Gehorsam versuchten die fünf Wächter, den Befehl auszuführen. Hätten sie es nur mit Blakeslee zu tun gehabt, wäre es ihnen vielleicht gelungen. Doch sie kämpften nicht gegen den Kommunikationsoffizier, sondern gegen einen Körper, der von Kimball Kinnison beherrscht wurde – dem schnellsten Mann mit einer Handwaffe, den die Erde jemals hervorgebracht hatte. Und Kinnison war mit zwei gezogenen DeLametern auf den Angriff vorbereitet. In blitzschneller Folge schickten die Projektoren ihre Strahlen aus, und die fünf Wächter sanken zerstrahlt zusammen, noch ehe sie einen Schuß abgeben konnten.
    »Sehen Sie, Helmuth«, sagte Kinnison leise. »Es ist ein sehr angenehmes Spiel, sich von anderen Leuten die Kastanien aus dem Feuer holen zu lassen, während man selbst in Sicherheit ist. Aber es verliert sehr schnell an Reiz, wenn es schiefgeht, und damit geraten Sie in eine Situation, die ich schon lange herbeigesehnt habe. Ich für meinen Teil bin es satt, Befehle von jemandem entgegenzunehmen, der für mich nichts weiter als eine Stimme ist – von jemandem, der sich im übrigen durch sein Verhalten als einer der größten Feiglinge der Galaxis erweist.«
    »Ortungsoffiziere!« schnaubte Helmuth. »Geben Sie sofort Alarm! Rufen Sie die Leute an die Waffen!«
    »Es hat keinen Sinn, Helmuth – sie hören nicht«, erklärte Kinnison. »Ich bin der einzige Mann in diesem Stützpunkt, mit dem Sie sprechen können, und auch dieser Zustand wird nicht lange andauern.«
    »Sie glauben wirklich, daß Sie mit Ihrer Meuterei, Ihrer beispiellosen Insubordination durchkommen, daß ich eine derartige Mißachtung meiner Autorität dulden werde?«
    »Natürlich – das versuche ich Ihnen ja begreiflich zu machen. Wenn Sie jetzt bei uns wären, wenn Sie sich jemals hätten sehen lassen, wenn wir also mehr von Ihnen kennen würden als nur Ihre Stimme – dann wäre mein Vorhaben vielleicht zum Scheitern verurteilt. Aber da niemand von uns Sie jemals gesehen hat, rechne ich mir die Chance aus ...«
    Während Blakeslee weitersprach, überdachte Helmuth die unmögliche Situation, in der er sich befand, und kam zu dem Schluß, daß er Zeit gewinnen mußte. Seine Hände tasteten sich über die gewaltige Kontrolltafel, als er fortfuhr:
    »Wollen Sie mein

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