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Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Titel: Lensmen 03 - Galaktische Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Frachter aufbrechen können, wenn wir wollen. Wir sollten uns zum Rückzug fertigmachen, was meinen Sie?«
    Die Gedanken des Kommandanten überstürzten sich. Wenn es dem Zerstörer gelang, seine Magnete einzusetzen, war es um ihn geschehen. Dann konnte ihn auch sein schwerster Projektor nicht mehr retten, denn seine Schirme vermochten dem Angriff des Zerstörers keine Sekunde zu widerstehen. Und dann ...
    »Es geht los!« sagte der Pirat und schaltete auf Höchstbeschleunigung. »Kein Zweifel mehr – es ist ein Zerstörer! Zum Stützpunkt zurück?«
    »Ja«, erwiderte der Kapitän und setzte sich an das Funkgerät, um seinem Vorgesetzten über den beschämenden Ausgang des so sorgfältig geplanten Anschlages zu berichten.

16
     
     
    Kinnison folgte dem fliehenden Piratenschiff in den freien Raum und paßte sich dem Kurs und der Geschwindigkeit seines Opfers an. Er stellte seinen automatischen Beschleunigungsregulierer ein, aktivierte die selbständige Ortungsanzeige und begann sich mit seinem Spionstrahlgerät zu beschäftigen. Gleich darauf machte er die im Grunde wenig überraschende Entdeckung, daß sich der Sehpunkt seines Spionstrahls nur durch ständige Peilkorrektur im Kontrollraum des Piraten halten ließ. Auch die empfindlichsten und modernsten Steuergeräte vermochten hier keine Abhilfe zu schaffen; auf die »geringe« Entfernung von fünfzehn Millionen Kilometern gab es immer wieder Abweichungen, die sich nur von Hand korrigieren ließen. Kinnison hatte das Problem nicht in Betracht gezogen, weil diese Arbeit bisher immer von anderen erledigt worden war.
    Aber jetzt mußte er sich entscheiden. Einerseits wollte er das Gespräch mithören, das der Piratenkapitän mit seinem vorgesetzten Offizier führte. Andererseits, falls sich Helmuth persönlich einschaltete, wollte er dessen Impulse orten, um auf diese Weise eine zweite Peillinie zu dem geheimnisvollen Piraten-Hauptquartier zu bekommen. Er begann zu ahnen, daß er beide Aufgaben nicht zugleich bewältigen konnte – eine Befürchtung, die sich später bewahrheiten sollte –, und wünschte sich, vier Arme zu haben oder ein Velantier zu sein – Velantier hatten genügend Tentakel und Gehirnzentren, um sich mit einem halben Dutzend Problemen gleichzeitig zu beschäftigen und jedes unabhängig zu lösen. Er konnte es nur versuchen. Vielleicht hätte er doch nicht allein ...? Aber nein – das hätte ihm später alles verdorben. Er mußte sehen, wie er zurechtkam.
    Die Verbindung kam zustande, und der Piratenkapitän erstattete seinen Bericht. Eine Hand auf dem Stellknopf des Spionstrahls und die andere am Peilsender, gelang Kinnison nur eine unvollständige Peilung. Dafür konnte er einen Teil des Gesprächs mithören. Er verpaßte jedoch den wichtigen Augenblick, als der Stützpunktkommandant den unglücklichen Kapitän mit Helmut persönlich verband, und war daher sehr überrascht, als der erste Funkimpuls plötzlich verschwunden war und er Helmuths Stimme vernahm:
    »... offenbar nicht ausschließlich auf Ihr Versagen zurückzuführen. Ich werde Sie diesmal mit einer härteren Strafe verschonen. Melden Sie sich in unserem Stützpunkt auf Aldebaran I, übergeben Sie Ihr Schiff dem dortigen Kommandanten und unterstellen Sie sich dreißig aldebaranische Tage lang vorbehaltlos seinem Kommando.«
    Hastig versuchte Kinnison den Funkimpuls anzupeilen, doch ehe er die ersten Werte ablesen konnte, hatte der Oberbefehlshaber der Piraten seine Anweisungen beendet. Der Lens-Träger blickte nachdenklich auf seine Kontrollen.
    Aldebaran! Wie war es den Piraten möglich gewesen, in so unmittelbarer Nähe der Sonne einen Stützpunkt zu unterhalten oder wieder einzurichten – in einer Raumgegend, die von der Patrouille besonders sorgfältig durchsucht worden war? Irgendwie hatten sie es offenbar geschafft – das war der entscheidende Faktor. Jedenfalls wußte er jetzt, wohin die Reise ging, und das war ein Vorteil. An einen Umstand, der ihm die Jagd vielleicht verdorben hätte, hatte er nämlich nicht gedacht – an die Tatsache, daß er nicht ewig wach bleiben konnte. Irgendwann mußte er schlafen – und dann konnte ihm sein Opfer entkommen. Natürlich hatte er einen CRX-Projektor an Bord, mit dem sich die Verbindung zu jedem Schiff aufrechterhalten ließ, das sich innerhalb der Reichweite des Spürstrahls befand. Außerdem wäre es kein Problem gewesen, ein Fotozellen-Relais zwischen den Anzeiger des CRX-Projektors und die automatischen Kontrollen des Bootes

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