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Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Titel: Lensmen 09 - Lensmen von Rigel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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Wesenheit von Ordo-Ordov«, sagte Zwei förmlich. »Ich bin gekommen, um die religiöse Zuwendung zu überprüfen, die dem aus meiner Gruppeneinheit Verschiedenen zuteil wird. Mein Wahrnehmungssinn berichtet lediglich von militärischen Zeremonien. Wo bleiben die religiösen Riten?«
    »Für ein Wesen, das im Rate der Patrouille einen so bedeutenden Rang innehatte«, antwortete P'Keen, »stellt die militärische Zeremonie lediglich den Vorläufer für den heiligen Gottesdienst dar.« P'Keen wäre viel glücklicher gewesen, wenn Garner sich in das Gespräch hätte einschalten können – und noch glücklicher, wenn der Lauscher Tregonsee gewesen wäre. Er konnte nur vermuten, daß seine Reaktionen angemessen waren. »Der Generalgeistliche der Galaktischen Patrouille kommt persönlich, um die Angelegenheit zu übernehmen.«
    »So bedeutend ist er doch gewiß nicht gewesen«, dachte der Rigellianer ehrlich erstaunt.
    »Tregonsee stand ganz an der Spitze«, sagte P'Keen und übertrieb damit nicht. Autsch! Damit hatte er einen Fehler gemacht – selbst er, P'Keen, erlag der Täuschung, indem er Treg mit seinem Null-Treg verwechselte!
    »Ja, Tregonsee ist eine mächtige Persönlichkeit von Rigel«, sagte der Rigellianer. »Ich aber meine den verstorbenen Mepauhurrat.«
    P'Keen war erleichtert, daß sein Fehler übergangen oder ihm zumindest verziehen wurde, und fuhr fort: »Mepauhurrat war wahrlich ein anderes Ich Tregonsees und wird als solches behandelt.« Aus Sicht der rigellianischen Gruppenkultur hörte es sich tatsächlich an, als wisse P'Keen, wovon er spreche. Dies war also einer von Meppys künstlichen Verwandten – aber was wollte er?
    Der Fremde schwenkte geschmeidig seine Tentakel und ließ rhythmisch seinen Tonnenkörper hüpfen, was die dünnen Stoffbahnen zum Wehen brachte. Noch nie hatte P'Keen einen Rigellianer so ... äh ... emotionell erregt gesehen.
    »Ich bin beruhigt«, sagte der Rigellianer. »Darf ich jetzt den Toten sehen?«
    »Gewiß«, erwiderte P'Keen mit zunehmender Sicherheit. »Aber wenn Sie ihn anschauen, müssen Sie ihn sich als Tregonsee vorstellen. Für die Welten der Zivilisation war Mepauhurrat Tregonsee. Auch im Tode muß dieser Glaube erhalten bleiben.«
    »Selbstverständlich«, antwortete Mepauhurrats Verwandter, »das Geheimnis des Berufs meiner Gruppeneinheit wird bei mir und dem anderen im Leben wie im Tode sicher sein. Ich werde ihn ehren, wie es sich gehört – als Tregonsee.«
    P'Keen war entzückt. Mepauhurrats Gruppeneinheit war in den Plan einbezogen worden, der nun ungefährdet weiterlaufen konnte. Die Täuschung war narrensicher geworden!
    »O Wesenheit aus Ordo-Ordov«, fuhr Zwei fort. »Ich werde mit meinem Brester Drei zurückkehren. Möge Mepauhurrat dich mit Frieden überstäuben, solange die Wache währt.«
    Er hat »Brester« gesagt, nicht wahr? fragte sich P'Keen. Er hatte sich bestimmt nicht verhört. Und ein gewisser Sinn lag ja auch darin.
    Zwei war hinter Cyclo zurückgetreten. Flankiert von den vier Wächtern, schlurften die beiden Rigellianer aus dem Saal, zwei mächtige Körper, die hintereinander, auf und nieder schritten.
    »Sehr gut gemacht, P'Keen«, meldete sich Tregonsee auf gedanklichem Wege. »Sie und Garner können nun wieder zu uns kommen. Kim meint zwar, er sei in diesem Fall nicht sachkundig, doch findet er auch, daß es richtig war, auf mein Geheiß die Gedankenabschirmungen zu beseitigen.«
    Die Gedankenschirme beseitigen! P'Keen war entsetzt. Viele, sehr viele hatten die Begegnung verfolgen können! Wahrscheinlich hatten sie ein großes Publikum gehabt. Er hätte den Karren in den Dreck fahren können! Hätte er gewußt, daß das Gespräch nicht privat war, daß er so verwundbar war ... nun ja ...!
    Als er sich neben Tregonsee in den weichen Sessel fallen ließ, hatten sich P'Keens Nerven schon wieder beruhigt. Er achtete nicht groß auf die Diskussion, sondern ging die rigellianische Zeremonie noch einmal in Gedanken durch. Schließlich ließ ihn eine überraschende Bewegung aufmerken.
    Langsam und leise hob sich die Mitte von Kinnisons Tisch – ein etwa fünfzig Zentimeter durchmessender Kern, übersät mit Schaltern und Anzeigegeräten und Meßanzeigen und winzigen Sichtschirmen. Lautlos, doch aufdringlich blinkte ein orangerotes Licht. Tregonsee stoppte seinen Gedankenstrom, und Kinnison drückte einen Knopf und empfing eine akustische Nachricht. »Sir, der Generalgeistliche ist eingetroffen und erbittet vorgelassen zu werden. Er ist

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