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Lensmen 10 - Z-Lensmen

Lensmen 10 - Z-Lensmen

Titel: Lensmen 10 - Z-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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der Sendeenergie erkennen, die sich wie das zarte Netz einer Energiespinne von jeder Datadrohne in den intergalaktischen Raum hinausstreckten, einem anderen Insel-Universum entgegen. Er wußte natürlich nicht, daß es sich um Datadrohnen handelte, denn er vermochte nur die winzigen Punkte am Ende der Energiefasern zu sehen; ebensowenig war ihm bekannt, daß es drei Millionen Lichtjahre entfernt eine andere Galaxis namens Andromeda gab, von der die zarten Fäden auszugehen schienen.
    Medury kannte kein anderes Gefühl als Liebe für seine Kinder. Er empfand keinen Haß auf die Räuber; er wußte nicht, daß er sie töten wollte, denn Energie stirbt nicht, sie wandert lediglich.
    Er war bereit, diese Wanderung aller vor ihm liegenden Energien einzuleiten, dieser Energiebrocken, die im Vergleich zur massierten Kraft eines cahuitischen Körpers lächerlich schwach waren. Er war überzeugt, daß er keinen Tod hervorrufen würde, hielt sich dann aber doch zurück. Die Existenz der cahuitischen Rasse hing vom Schicksal des Kindergartens ab. Ehe er seine Cahuiter die kleinen Energielichter auspusten ließ, mußte er sich überzeugen, daß den Kindern deswegen nichts geschehen würde. Weil die führenden Artgenossen so lethargisch über den Dingen standen – auch wenn sie sich sofort einig waren, ihrem Eigentum, wie sie ihre Kinder nannten, nachzusetzen – lag es allein an Medury, die richtige Handlungsweise zu bestimmen.
    Im Bewußtsein Medurys waren die Stunden wie Sekundenbruchteile vergangen, und das Tempo, mit dem das Problem analysiert, bewertet und einer Lösung zugeführt werden mußte, überstieg beinahe die Kräfte seines sonst sehr fähigen Intellekts. Immer wieder dachte er: »Clouds, Clouds, Clouds.«
    Er suchte Kontakt. Seine Gedankenfrequenz lag jenseits aller Gedankenbereiche, wie sie von materiellen Wesen benutzt werden. Die Gedankenwellen waren auf der Skala so hoch oben angeordnet, daß sie nahezu gar nicht existierten. Nur zwei Wesen unter den Millionen materiell existierender Wesenheiten innerhalb und außerhalb der Zivilisation hatten ihn jemals empfangen. Sie würden ihn hoffentlich auch jetzt hören, wenn sie lauschten. Immer wieder rief er: »Clouds, Clouds« und ließ sich auch nicht durch die Tatsache beirren, daß die Umstände, unter denen sie ihn hören konnten, schon äußerst speziell waren – im Moment seines Anrufs würden sie im geistigen Tandem stehen müssen, auf das höchste konzentriert. Der Wirbeltöter Cloud war Medurys Ziel, verbunden mit seiner Frau Joan, die die Einheit eines Denkers vom Typ Sechs mit einem Typ Drei darstellte. Er wußte nicht, daß sein Gedanke allen Menschen unverständlich bleiben mußte, selbst jenen, die ihm wirklich zuhören wollten.
     
    Medurys Ruf wäre ungehört verhallt, und die Entwicklung der Zivilisation hätte einen anderen Verlauf genommen, wenn nicht eine Lens-Trägerin in eigenem Auftrag die Frequenzen abgesucht hätte, vor allem die Extreme der subätherischen und supra-ätherischen Bereiche. Lalla Kallatra hielt sich zwar derzeit wieder auf Tellus auf, um sich nach der Methode Posenian Phillips behandeln zu lassen und damit die Folgen der Gehirntransplantation zu mildern, konnte aber in dieser krisenreichen Zeit nicht untätig bleiben. Vom Krankenhausbett aus suchte sie auf geistigem Wege nach den gespenstischen Stimmen Eichwoors und seiner Eichwooren. Auf dieser Suche fing sie die Botschaft des Cahuiters auf.
    »Clouds. Clouds.«
    »Warum rief ein Wesen, ein nicht-materielles – vielleicht spirituelles – Wesen nach Benson Cloudd? War etwas mit Cloudds Raumschiff geschehen?«
    Einer Intuition folgend, für die Lalla Kallatra bekannt war und wegen der sie in einem Alter Lens-Trägerin geworden war, da sie eigentlich noch mit Spielzeug hätte umgehen müssen, erkannte sie die Wahrheit.
    »Neal Cloud!« Sie spürte deutlich das einzelne »d« im Gegensatz zum doppelten »d«, das ihre interpretationsfähige Lens ihr gewissermaßen bestätigend übermittelte.
    »Neal Cloud und seine Frau Joan! Es muß sich um einen Cahuiter handeln!«
    Mit der Selbstverständlichkeit eines erfahrenen Lens-Trägers bestätigte Kallatra das Signal und schickte auf normaler menschlicher Gedankenfrequenz einen verzweifelten Suchruf nach den beiden Clouds los. Keiner der beiden trug die Lens, doch waren sie natürliche Telepathen und Anhänger der manarkanischen Meister des Denkens. Außerdem war Neal Cloud selbst ein natürlicher Empfänger und in mancher

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