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Leonardos Liebesbiss

Leonardos Liebesbiss

Titel: Leonardos Liebesbiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wie auch immer. Ein menschlicher Irrläufer, der unbedingt gestoppt werden mußte, bevor er sein brutales Werk beenden konnte. Es waren leider unförmige Bewegungen, mit denen ich das Wasser durchpflügte. Aber ich wußte, daß die Kleine noch lebte, und ich würde sie aus den Klauen holen.
    Es war durch das heftige Schaukeln der Wellen zu sehen, wo sich die beiden befanden, und genau dort tauchte ich wieder ein. Diesmal hielt ich die Augen weit offen. Zwar sah ich nicht viel, aber die Umrisse schon.
    Ich griff einfach zu.
    Es war das Mädchen, das ich zu fassen bekam. Es wehrte sich so gut wie nicht, und es mußte unbedingt aus dem Wasser, um Luft holen zu können, falls es noch nicht zu spät war.
    Ich riß die Kleine hoch.
    Der Kopf tauchte auf.
    Sie lebte noch und war auch nicht bewußtlos geworden. Ich hielt sie mit einer Hand fest und hatte auch einen Arm um sie gelegt, um sie zu stützen.
    Sie atmete gierig. Die Augen standen weit offen. Der Blick darin war nicht zu deuten. Von allein würde sie nicht mehr stehen können, das war mir klar. Es blieb mir nichts anderes übrig, als sie so schnell wie möglich zum Ufer zu schaffen.
    Leider blieb es ein frommer Wunsch, denn jetzt tauchte auch die Person auf, die sich die Kleine geholt hatte. Sie war verdammt lange unter Wasser geblieben, was mich wunderte. Es war zum Glück hell genug, um das Gesicht zu sehen, das mir unbekannt war.
    Es war eine Fratze. Nicht allein weil der Mann seinen Mund so weit aufgerissen hatte, es kam noch etwas hinzu.
    Seine beiden Zähne, die aus dem Oberkiefer wuchsen. Bei Menschen waren sie nicht so lang, aber bei Vampiren…
    ***
    Wer ein Leben wie ich führt, der muß immer mit Überraschungen rechnen. Auch sie konnten abgestuft werden. Was ich hier sah, das nietete mich beinahe um.
    Ein Vampir!
    Ein echter. Das war nicht gespielt. Leo Frost hatte seine Geisterbahn möglicherweise mit diesen verdammten Blutsaugern gespickt, die ihren Hunger an unschuldigen Menschen stillen konnten.
    Es war nicht zu sehen, ob das Mädchen an meiner Seite schon gebissen worden war, die Kleine war im Moment sowieso zweitrangig, mir ging es um den Vampir.
    Er glotzte mich an. Möglicherweise war er überrascht, daß sein Opfer einen Helfer bekommen hatte.
    Ich stellte die Kleine zu Boden. »Weg!« schrie ich sie an. »Lauf zum Rand.«
    Sie tat nichts. Schüttelte den Kopf. Stand unter Schock, aber sie sackte zumindest nicht zusammen, auch wenn sie hustete.
    Dann war der Vampir weg. So plötzlich, als hätte er sich in den Grund hineingedreht. Wo er gestanden hatte, schwappten noch einige Wellen nach.
    Ich schob den Teenie zur Seite und schrie ihr noch einmal ins Gesicht, daß sie Weggehen sollte. Immer zum Rand hin und dort aus dem See klettern.
    Endlich ging sie los.
    In unserer Nähe rumpelten die Wagen über den Schienenstrang hinweg. Die Luft war erfüllt von den Rufen und Schreien der Fahrgäste. Sie bekamen soviel Ablenkung geboten, daß wir nicht von ihnen wahrgenommen wurden.
    Das fast erwachsene Opfer näherte sich dem Rand des großen Bassins, ohne angegriffen zu werden. Das kam mir sehr entgegen. Ich wollte tauchen und den Vampir suchen.
    Zwei Hände wie Fesseln aus Eisen umklammerten meine Fußknöchel. Einen Augenblick später verlor ich den Stand…
    ***
    Suko hatte sich sehr geschickt verhalten und war nicht von der dunkelhaarigen jungen Frau entdeckt worden, die wohl mit einer Verfolgung rechnete, sonst hätte sie sich nicht immer wieder umgedreht. So wie sie verhielt sich jemand, der ein schlechtes Gewissen hatte. Suko fragte sich, was diese Person mit Leo Frost zu tun hatte. War sie seine Geliebte, seine Partnerin oder half sie ihm nur?
    Zumindest besaß sie eine Vertrauensstellung, sonst hätte Frost sie nicht allein in den Wagen gehen lassen, um dort etwas zu holen. Suko fragte sich, was sie wohl in der Tasche trug, deren Bügel sie mit der rechten Hand umklammert hielt.
    Umwege ging sie nicht. Ihr Ziel war der Rummelplatz, der sich inzwischen richtig gefüllt hatte. Zudem näherte sich der Abend und damit auch die Dunkelheit. Jetzt brannten an allen Ständen und Karussells die Lichter, so daß es zu einem bunten Feuerwerk gekommen war, das sich drehte, sprühte oder als Blitze in die Luft schnitt.
    Musik, die Stimmen der Animateure, der Geruch der Garküchen und Imbißstände, das alles mischte sich zu der Atmosphäre, die man eben nur auf dem Rummel fand.
    Wegen der vielen Menschen mußte Suko näher an die Zielperson heran, um sie

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