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Leonardos Liebesbiss

Leonardos Liebesbiss

Titel: Leonardos Liebesbiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Jeans-Fans sein. Auch die Turnschuhe waren beinahe gleich.
    Sie stießen gegen Suko.
    Zwei schauten hoch, die dritte nicht. Suko sah die Angst in den Augen der beiden Mädchen, und sofort schlug bei ihm eine Alarmglocke an. Die Reaktionen waren nicht normal. So verhielt man sich, wenn man etwas Schlimmes erlebt hatte.
    »Was war los?«
    »Nichts, gehen Sie weg!«
    »Was war los?«
    Zwei schüttelten die Köpfe.
    »Seid ihr belästigt worden?«
    »Wir wollen zur Polizei«, sagte die linke der beiden, ein junges Ding mit einem pummeligen Gesicht, dessen Wangen wie aufgeblasen wirkten.
    »Was wollt ihr dort?«
    »Man hat Melanie geholt!«
    »Wer ist Melanie?«
    »Unsere Freundin, aber das geht Sie nichts an.«
    »Doch, es geht mich etwas an!« erklärte Suko und holte seinen Ausweis hervor.
    »He, Sie sind vom Yard?«
    »Wie ihr seht. Und jetzt raus mit der Sprache!« Er zog die drei zur Seite und etwas in Deckung, denn er wollte nicht unbedingt von Leo gesehen werden, der wie ein Zauberer dort stand und die Menge durch seine Worte unter Kontrolle hielt.
    Es war der richtige Zeitpunkt gewesen. Plötzlich brach es aus den Mädchen heraus. Alle drei redeten jetzt. Suko erfuhr auch ihre Namen. Die Kleine in der Mitte hieß Jill, und sie hatte das Schreckliche hautnah miterlebt.
    Suko hörte genau zu, als sie davon sprach, daß ihre Freundin Melanie aus dem Wagen gezerrt und ins Wasser gerissen worden war.
    »Von wem?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Aber du hast neben ihr gesessen.«
    »Schon.«
    »Was hast du denn gesehen?«
    »Einen Arm, einen verdammten Arm und einen Körper. Das war ein echter, kein künstlicher. Er hat Melanie in das verfluchte Wasser gezerrt. Ich konnte nichts tun, auch später nicht. Ich mußte Sitzenbleiben, und jetzt ist sie weg. Wir haben ja gedacht, daß sie wieder auftauchen würde, aber das ist nicht der Fall.«
    »Habt ihr sonst noch etwas unternommen?«
    Die Pummelige antwortete: »Wir waren bei Frost.«
    »Und? Was hat er gesagt?«
    »Der hat uns ausgelacht.«
    »Er hat euch also nicht geglaubt?«
    »Genau.«
    Suko schaute die drei an. »Okay, ihr werdet jetzt genau das tun, was ich von euch verlange. Ihr unternehmt zunächst nichts und bleibt in der Nähe. Ist das klar?«
    Sie nickten.
    »Was wollen Sie denn tun, Mister?«
    »Ich werde mal mit dem Chef hier reden. Bin gespannt darauf, was Leo Frost mir sagen wird…«
    ***
    Die Geisterbahn war für einen Fremden normalerweise in Irrgarten. Auch wenn der Betrieb nicht lief und die normale Beleuchtung eingeschaltet war.
    Nicht so für Tanya Perez. Leo hatte ihr alles so gut gezeigt, daß sie sich auch im Dunkeln zurechtfand. Sie wußte, wo sie zu gehen hatte und wie sie bei laufendem Betrieb eine Kollision mit den Wagen vermied.
    Tanya war froh, als sie die Schwingtür hinter sich gelassen hatte. Die Düsternis gefiel ihr besser. Wo andere den Schrecken empfanden, da konnte es ihr nur gutgehen. Leo hatte sie schon richtig eingewiesen, und sie fühlte sich immer stärker als Partnerin an seiner Seite.
    Der Chinese wollte ihr nicht aus dem Kopf. Sie hatte ihn zwar nicht mehr zu Gesicht bekommen, aber der Besuch war nicht rein zufällig gewesen. Dieser Ansicht war auch Leo. Er hatte ihr geraten, nichts zu unternehmen und erst mal alles so laufen zu lassen.
    Nur keinen Wirbel machen. Sich ruhig verhalten. Die Machete an einer bestimmten Stelle ablegen. Leo wollte sich dann in der Nacht um den Vampir kümmern.
    Tanya hatte von ihm die Aufgabe bekommen, ihn in Schach zu halten. Auf keinen Fall sollte er auf Blutjagd gehen, das wäre zu diesem Zeitpunkt genau das Falsche. Und so hoffte sie, ihn noch dort zu finden, wo sie ihn versteckt hatte.
    Auf dem direkten Weg konnte sie nicht mehr hin. Sie mußte sich an die Notwege halten, die als schmale Stege mit weichem Holz durch dunkle Tunnels führten und an den Seiten aufgebaut waren, damit der normale Betrieb nicht gestört wurde.
    Die Frau mit der Tasche war ein Vampir, doch es gab Zeiten, da fühlte sie wie ein Mensch. Wie jetzt, zum Beispiel. Sie hatte das Gefühl, sich beeilen zu müssen. Es drängte sie stark, den alten Platz endlich zu erreichen.
    Sie dachte auch an Leo. Wer war er? Ein Mensch zur Hälfte und zur anderen ein Vampir? Ein Zwitter? Wahrscheinlich, und Tanya wünschte sich, ebenso zu sein.
    Die Schreie, die Rufe, der Lärm, das Brüllen und Toben störten sie nicht. Sie war jetzt beinahe um die gesamte Bahn herumgelaufen, als der Steg vor einer schmalen Holztür endete. Sie befand

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