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Leopardenblut (German Edition)

Leopardenblut (German Edition)

Titel: Leopardenblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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fragte sich, ob sie wussten, was für ein Glück sie hatten. Sie konnten solch extreme Gefühle zeigen, ohne befürchten zu müssen, dass man sie einsperrte und zu Rehabilitationsmaßnahmen verurteilte. Etwas in ihr hätte ihnen gerne gesagt, dass sie sich ebenfalls nach Berührungen sehnte, fast schon vor Verlangen danach verging. Aber sie wusste, wie verrückt das war. Gestaltwandler verachteten die Medialen. Und selbst wenn sie ihr wohlwollend gegenüberständen, könnten sie doch nichts für sie tun. Niemand hatte sich je dem mächtigen Medialnet widersetz t – der einzige Ausweg war der Tod.
    „Kommt schon“, bat Tamsyn. „Die sind einfach dekadent.“
    Sascha war noch nie der Gedanke gekommen, dass Nahrung dekadent sein könnte. Neugierig ging sie hinüber und nahm ein warmes Plätzchen in die Hand. Schokolade. Eine süße, unter Menschen und Gestaltwandlern begehrte Substanz. Sie stand nicht auf dem Ernährungsplan der Medialen, da sie keinerlei Nährwert enthielt, der nicht effektiver von anderen Nahrungsmitteln bereitgestellt wurde.
    „Sie schauen so, als ob Sie noch nie Schokolade gegessen hätten.“ Lucas lehnte neben ihr am Tresen. Die Heiterkeit auf seinem Gesicht war nicht zu übersehen.
    Ihre Hände juckten vor Verlangen, über seine Male zu streichen. Sie wollte herausfinden, ob die Haut dort hart oder weich, empfindlich oder taub war. „Habe ich auch nicht.“ Sie lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Keks, weg von der Hitze, die Lucas verströmte. Da er seine Jacke abgelegt hatte, sah sie viel zu viel von der gebräunten Männerhaut.
    Tamsyn machte große Augen. „Sie armes Ding. Da ist Ihnen aber wirklich etwas entgangen.“
    „Ich habe bislang jeden Tag eine ausgewogene Ernährung erhalten.“ Sie fühlte sich verpflichtet, ihr Volk zu verteidigen, auch wenn sie wusste, dass jeder von ihnen sie sofort fallen lassen würde, sobald er ihren Defekt entdeckte.
    „Ernährung?“ Lucas schüttelte den Kopf und seine dunklen Haare strichen über die muskulösen Schultern. „Ihr esst, um zu funktionieren?“ Er schlang einen Keks mit zwei Bissen hinunter. „So kann man doch nicht leben, Schätzchen.“ Ein Lächeln flirrte in seinen Augen, aber dahinter war noch etwas Heißeres, was ihr zuraunte, dass er ihr das wirkliche Leben zeigen könne.
    Sie schluckte die Sehnsucht herunter, ehe alle Kontrolle sich auflöste. Lucas Hunter war starker Tobak. Und eine verrückte Seite in ihr wollte einen Zug nehmen, um zu sehen, ob er genauso gut schmeckte, wie er sich anhörte.
    „Nur zu“, sagte Tamsyn und holte sie gerade noch rechtzeitig in die Wirklichkeit zurück. „Versuchen Sie einen, bevor Lucas alle allein verdrückt. Ein kleiner Keks wird Sie schon nicht umbringen.“
    Sascha biss vorsichtig ab und die Empfindungen rissen sie fort. Sie konnte einen lauten Aufschrei gerade noch unterdrücken. Kein Wunder, dass die Kirche Schokolade eine teuflische Verführung nannte. Am liebsten hätte sie den Keks schnell hinuntergeschlungen und den Rest des Bleches an sich gerissen, aber sie zwang sich, ruhig und gesittet zu Ende zu essen. „Es schmeckt ungewöhnlich.“
    „Mochten Sie es denn?“, fragte Tamsyn.
    Bevor sie antworten konnte, sagte Lucas: „Mediale denken nicht in Kategorien von Gefallen oder Ablehnung, nicht wahr, Sascha?“
    „Das stimmt.“ Jedenfalls galt das für die normalen Medialen. Sie fragte sich, ob es wohl jemandem auffallen würde, wenn sie noch ein Plätzchen nahm. „Etwas ist entweder nützlich oder nicht. Es spielt keine Rolle, ob es einem gefällt.“
    „Hier.“ Lucas hielt ihr noch einen Keks an die Lippen. „Vielleicht kann Schokolade Ihre Meinung ändern?“ Ein verführerisches Lächeln zuckte in seinen Mundwinkeln.
    Sascha konnte nicht widerstehen. „Da wir noch nicht zu Mittag gegessen haben, wird mir das wohl die erforderlichen Kalorien zuführen.“
    „Lucas! Hast du schon wieder das Mittagessen ausfallen lassen? Setzt euch! Beide!“ Tamsyn zeigte auf den Tisch. „Niemand verlässt hungrig meine Küche.“
    Die Rangordnung in dieser Küche verwirrte Sascha. „Ich dachte, Lucas wäre der Rudelführer.“
    Er lachte auf. „Stimmt schon, aber das ist Tamsyns Küche. Wir sollten uns lieber setzen, bevor sie mit Töpfen nach uns wirft.“ Er ging zum Tisch. „Tammy, ich muss dir gestehen, dass ich zum Futtern hergekommen bin. Niemand kocht so gut wie du.“
    „Lass das Süßholzraspeln, Lucas Hunter.“ Die Frau lächelte trotz der scharfen

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