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Leopardenblut (German Edition)

Leopardenblut (German Edition)

Titel: Leopardenblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Schulter gelegt. „Es ist eure Entscheidung. Sascha meint, dass sie ein paar von euch ohne Schwierigkeiten vom Netz trennen könnte.“
    „Wie funktioniert das, Sascha?“, fragte Tamsyn. „Kannst du einfach in unseren Köpfen ein- und ausgehen?“
    „Nein. Jeder Verstand verfügt über einen natürlichen Schutzschild. Im Medialnet haben nur Exhibitionisten ein völlig offenes Bewusstsein. Ihr seid alle sehr verschlossen. Wenn ich ohne eure Einwilligung eindringen wollte, müsste ich euren Verstand mit Gewalt aufreißen.“
    „Das wäre unser Tod?“ Vaughns Augen glühten.
    „Ja.“ Sie konnte sie nicht anlügen und ihnen weismachen, sie hätte nicht die Macht, sie zu verletzen. „Aber ihr müsst immer daran denken, dass ich eine Empathin bin und eure Schmerzen selber spüren würde.“
    „Als ich den Blutschwur geleistet habe“, sagte Vaughn, „habe ich geschworen, mein Leben für Lucas zu geben. Du bist seine Frau, und deshalb werde ich dir dasselbe schwören.“
    Sie hatte gedacht, der einsame Jaguar würde sich dagegen sträuben. „Willst du das wirklich?“
    „Auf jeden Fall, Sascha-Schätzchen.“ Er kam auf leisen Pfoten herüber und stand in seiner ganzen Schönheit und Gefährlichkeit vor ihr. Sie schnappte nach Luft, als seine Lippen ihren Mund berührten „Mein Leben gehört dir.“ Sekunden später war sein goldener Schatten durch die Tür verschwunden.
    Tief berührt lehnte sich Sascha gegen Lucas, als Dorian aufstand und ebenfalls auf sie zukam. Er nahm ihre Hand, küsste ihre Fingerspitzen und verschwand dann auf demselben Weg wie Vaughn.
    Nun erhob sich auch Mercy von ihrem Kissen. Ihr unglaublich schönes Gesicht blickte ernst, aber in ihren Augen stand ein Lächeln. „Denkst du, du könntest mir ein paar Geheimnisse der Männer verraten?“
    Sascha lächelte. „Ich kenne nur einen Mann gut genug.“ Sie drehte sich um und küsste Lucas. „Und seine Geheimnisse werde ich nicht verraten.“
    Mercy umarmte sie lachend. „Ich bin eine Wächterin und habe geschworen, bis zu meinem Tod zu Lucas zu halten. Wenn du sein Vertrauen hast, bekommst du auch meines. Wir sehen uns dann später – ich werde versuchen, Dorian einzuholen.“
    Die meisten Sorgen hatte Sascha sich um Clay gemacht. Er war ihr gegenüber immer sehr zurückhaltend gewesen und hatte sie als Einziger der Wächter noch nie berührt. Sie wusste nicht, was eine Trennung vom Netz bei ihm auslösen würde, und hatte mit Lucas über ihre Befürchtungen gesprochen. Zusammen hatten sie beschlossen, die Entscheidungen der Wächter erst abzuwarten, bevor sie sich unnötig Sorgen machten.
    Nun stand der dunkelhäutige Mann vor ihr. „Du solltest dich davor hüten, in meinen Kopf zu schauen“, sagte er leise.
    Sie fragte sich, was wohl hinter dieser kalten, kontrollierten Fassade steckte. „Ich komme nur, wenn ich willkommen bin.“
    Er gab sein Einverständnis, indem er seine Hand an ihre Wange legte. Kurz darauf war auch er verschwunden. Nur Nate und Tamsyn waren noch bei ihnen. Die Heilerin grinste sie an. „Du weißt doch, dass ich nie Nein sagen würde, und Nate hat unserem Rudelführer sein Leben gewidmet. Ich glaube, er liebt ihn sogar mehr als mich.“
    „Das stimmt gar nicht“, brummte Nate. „Vielleicht liebe ich Football mehr als dich, aber bestimmt nicht Lucas mit seiner hässlichen Visage.“
    Sascha lachte. Die beiden waren völlig verrückt nacheinander, das wusste sie. Das Netz sprach Bände. Es war voller Licht, floss über vom Funkeln des Regenbogens und vor Liebe. „Ein Sternennetz“, flüsterte sie.
    „Sieht es so aus?“, schnurrte Lucas an ihrem Ohr.
    „Ja.“ Die sternenübersäte Ebene des Medialnets kam ihr im Vergleich zu diesem Sternennetz öde vor. Es war ein wunderbares Durcheinander von Farben und Gefühlen, ein Netz, das nicht aus Notwendigkeit, sondern durch die freie Wahl jedes Einzelnen entstanden war. Sie hatten sich für Liebe, Loyalität und Gefühle entschieden. „Ich muss noch so viel lernen“, sagte sie. Ihre Kräfte wuchsen, veränderten sich und kamen jetzt erst vollständig ans Licht.
    „Wir haben ein Leben lang Zeit dazu.“
    Sie wandte sich um, schlang ihre Arme um seinen Hals und warf den Kopf zurück, als er sie hochhob und herumwirbelte. Ihr Lachen funkelte im Sternennetz und berührte alle, die mit ihr verbunden waren. In diesem Augenblick war das kleine, kaum sichtbare Netz sehr viel stärker als das Medialnet jemals sein würde.

 
    Die Originalausgabe erschien

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