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Leopardenblut (German Edition)

Leopardenblut (German Edition)

Titel: Leopardenblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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er spürte, dass sie gereizt war.
    Er stand auf und warme Zufriedenheit durchströmte ih n – die Falle war zugeschnappt. „Dann wollen wir mal unseren Hunger stillen.“
    Ihre leicht schräg stehenden Augen schienen größer zu werden, aber sie blinzelte und alles war wieder wie zuvor. Hielt er sich selbst zum Narren, wenn er Gefühle in eine der gnadenlosen Medialen hineinfantasierte, nur weil er sich von ihr angezogen fühlte? Er hatte nicht vorgehabt, mit dem Feind ins Bett zu steigen. Unglücklicherweise machte der Panther in ihm häufig auch die besten Vorsätze zunichte, wenn er erst mal Geschmack gefunden hatte an etwa s … oder an jemandem.
    Ungefähr vierzig Minuten später hielt Lucas am Ende einer langen Auffahrt vor dem Haus eines Rudelgefährten. Nach und nach hatten die Wälder die Straßen der Stadt verdrängt, sodass gleich hinter dem einsam gelegenen Haus das Naturschutzgebiet begann.
    Sascha fühlte sich unsicher und fehl am Platz, als sie ausstieg. Niemand hatte ihr je beigebracht, wie man sich in einer solchen Situation verhiel t … Mediale wurden normalerweise nicht zu Gestaltwandlern nach Hause eingeladen. „Sind Sie sicher, dass Ihr Gefährte nichts dagegen hat?“
    „Tammy wird sich über Gesellschaft freuen“, versicherte ihr Lucas. Er klopfte und trat nach einer Antwort ohne zu zögern ein.
    Sascha folgte ihm durch die Diele in ein großes Zimmer, das eine Kombination aus Esszimmer und Küche zu sein schien. Rechts stand ein rechteckiger Holztisch mit sechs Stühlen. Die vielen Kratzer auf der Tischplatte wiesen auf unvorsichtige Krallen hin. Auch die dicken Tischbeine waren verkratzt, ebenso wie der glänzende Holzboden, den ein bunter Teppich nur unvollständig bedeckte. Die meisten Kratzer waren sehr dünn und lagen zu eng beieinander, um von Leopardentatzen zu stammen. Das gab Saschas analytischem Verstand ein Rätsel auf.
    „Lucas!“ Eine schöne Frau mit vollen braunen Haaren kam hinter einem Tresen hervor.
    Lucas ging auf sie zu. „Tamsyn.“ Er beugte sich hinunter und gab ihr einen flüchtigen Kuss. Die Frau umarmte ihn kurz und trat zurück.
    Mit Entsetzen registrierte Sascha das flaue Gefühl, das diese flüchtige vertrauliche Geste in ihrem Magen auslöste. Man hatte ihr beigebracht, Gefühle zu erkennen, um sie zu zerstören, deshalb wusste sie, dass es Eifersucht war, die an ihr nagte. Charakteristisch dafür waren Verärgerung und besitzergreifendes Verhalten – beides machte einen sehr verletzlich. Eigentlich sollte das Training auch dazu dienen, Kapital aus den Schwächen der Gestaltwandler und Menschen zu schlagen, aber sie hatte es benutzt, um ihren eigenen Makel zu verbergen.
    „Wen hast du denn da mitgebracht?“, fragte die Frau und ging zu Sascha. „Ich bin Tamsyn.“ Sie zog die schon ausgestreckte Hand wieder zurück, weil ihr wohl eingefallen war, dass Mediale eine Abneigung gegen Berührungen hegten.
    „Ich heiße Sascha Duncan.“ Lucas sah sie über Tamsyns Schulter hinweg an. Sein offener Blick brachte sie aus der Fassung. Sie zwang sich, ihre Aufmerksamkeit wieder Tamsyn zuzuwenden.
    „Kommt“, sagte die Frau. „Ich habe gerade köstliche Schokoladenkekse gebacken. Ihr könnt als Erste zugreifen, bevor der Rest des Rudels Wind davon bekommt. Kit und die Kleinen kriegen es immer spitz, wenn ich Plätzchen backe, verlasst euch drauf.“ Sie ging wieder auf die andere Seite des Tresens. Als sie an Lucas vorbeikam, strich er mit den Fingerknöcheln über ihre Wange und sie rieb ihr Gesicht sanft an seiner Hand.
    Körperprivilegien.
    Gefährten, Geliebte und das Rudel.
    „Ist sie Ihre Freundin?“ Sascha stellte sich neben Lucas und bemühte sich trotz der heiß aufsteigenden Eifersucht, nicht mit den Zähnen zu knirschen.
    Zu ihrer Verblüffung lachte Tamsyn auf. Sascha hatte einen Moment lang vergessen, dass Gestaltwandler ein viel schärferes Gehör haben als Mediale. „Himmel, nein. Sagen Sie das bloß nicht, wenn Nate in der Nähe ist. Es könnte ihn dazu verleiten, Lucas zu etwas ähnlich Vorsintflutlichem und Testosterongesteuertem wie einem Duell zu fordern.“
    „Tut mir leid“, sagte sie zu Tamsyn und spürte Lucas’ interessierten Blick überdeutlich. „Dann habe ich das missverstanden.“
    Die Frau runzelte die Stirn. „Was?“
    Lucas antwortete: „Wir haben uns geküsst. Wir haben uns angefasst.“
    „Ach so!“ Tamsyn stellte ein Blech auf den Tresen. „Das war doch nur die Begrüßung für jemanden aus dem Rudel.“
    Sascha

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