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Leopardenblut (German Edition)

Leopardenblut (German Edition)

Titel: Leopardenblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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ein und schaltete auf Automatik. Das Leid wurde schwerer und schwerer. Sie musste in die Sicherheit ihrer Wohnung gelangen, bevor ihr Verstand unter dem Druck vollkommen zusammenbrach. Die Fehlfunktion zeigte sich schon in ihren zitternden Fingerspitzen und dem rasenden Schlagen ihres Herzens.
    Mit dem letzten Rest ihrer Energie verstärkte sie noch einmal ihre Schutzschilde gegen das Medialnet. Ihre Lebenskraft war nun mit diesen Schilden verbunden. Sie würden erst zusammenbrechen, wenn sie tot war und es nichts mehr zu schützen gab. Sascha hoffte nur, dass sie es bis zur ihrer Wohnung schaffte, bevor die Dunkelheit zu stark wurde und sie von innen zerstörte.
    Lucas spürte, wie der Schmerz aus Dorian herausgezogen wurde. Er hielt den anderen in seinen Armen und fragte: „Was hast du getan, Tamsyn?“
    Die Heilerin fuhr mit den Händen über Dorians Gesicht. „Ich habe gerade erst angefangen. Das war ich nicht. Was hast du gespürt, Dorian?“
    „Es war, als ob jemand meinen Schmerz weggenommen und mi r … Frieden gegeben hätte.“ Er schüttelte den Kopf und setzte sich auf. Er schämte sich nicht, auf das Rudel angewiesen zu sein. Dafür waren sie ja da – wenn Lucas fallen würde, würde Dorian dasselbe für ihn tun.
    Rina nahm seine Hand. „Du fühlst dich an, als wärst d u … “ Nach Worten ringend wandte sich die Soldatin Hilfe suchend an Tamsyn.
    „Ausgeglichen“, sagte Tamsyn und Lucas stand auf.
    Dorian runzelte die Stirn und strich die Haare zurück. „Es war völlig irre. Ich spürte, wie sich Wärme in mir ausbreitete und die Wut beiseiteschob. Ich kann wieder denken. Zum ersten Mal seit Kylies Tod kann ich wieder klar denken.“ Rina nahm ihn in die Arme und legte den Kopf an seine Brust.
    Dorian fuhr mit der Hand über Rinas bloßen Arm. Lucas wusste, dass er sich über ihre Haut erdete, über ihren Rudelgeruch. Das hatte nichts mit männlich-weiblicher Anziehung zu tun, es war Heilung durch das Rudel.
    „Wenn du es nicht getan hast, wer war es dann?“ In Lucas’ Herzen regte sich ein seltsamer Verdacht, den er kaum selber glauben konnte. Aber seine Instinkte hatten ihn in diesen Dingen noch nie getrogen und er hatte den Energiefluss gespürt.
    „Ich kenne niemanden, der das tun könnte, was Dorian beschrieben hat.“ Tamsyn zögerte. „Ich habe Gerüchte gehört, aber es waren einfach nu r … Gerüchte.“
    Dorian sah Lucas an. „Es ist egal. Jedenfalls für den Moment. Wir müssen die Wolfsfrau finden, bevor ihr Rudel ausrastet. Noch stehen sie unter Schock, aber der wird sich bald in Wut verwandeln.“
    „Wir werden sie finden.“ Das war das Versprechen eines Alphatieres. „Ich werde Sascha bitten, uns zu helfen.“
    „Eine Mediale?“, fragte Rina barsch. „Die helfen nicht mal den eigenen Kindern.“
    „Wir haben keine andere Wahl.“ Es gab nur diesen einen Weg, um ins Medialnet zu gelangen.
    Sascha war fort. Am Empfang im Erdgeschoss sagte man Lucas, sie habe nicht besonders gut ausgesehen.
    „Sie stieg in den Wagen und fuhr los.“ Die Frau zuckte mit den Schultern. „Ich wollte sie schon fragen, ob es ihr gut ginge, aber sie ist doch eine von denen und ich nahm an, sie wolle nicht belästigt werden.“
    Rina, die mit Lucas heruntergekommen war, fragte: „Denkst du, sie ist zurückgefahren, um dem Rat alles zu berichten?“
    Das war eine berechtigte Vermutung, aber irgendetwas in Lucas wehrte sich dagegen, es zu glauben. Er nahm sein Handy heraus, gab ihre Nummer ein und wartete. Sie antwortete nicht. „Wir werden es schon früh genug erfahren. Sag den Wächtern, sie sollen das Rudel alarmieren.“ Wenn der Rat herausfand, dass die DarkRiver-Leoparden etwas ausheckten, um sie zu Fall zu bringen, konnte das einen Präventivschlag auslösen.
    Vielleicht konnten die Medialen die Gestaltwandler nur unter Aufbietung größter Kräfte manipulieren, aber sie konnten sie töten, wenn sie wollten. Am verletzlichsten waren die Jungen, die noch nicht die natürliche Abwehr entwickelt hatten, die die Älteren schützte.
    Er beobachtete Rina, während er eine weitere Nummer eingab. Innerhalb von zehn Minuten würde jeder Angehörige des Rudels Bescheid wissen. Die Schwächeren würden sich an geheime Zufluchtsorte zurückziehen, wo Soldaten des Rudels sie beschützen konnten. Ihr einziger Vorteil war, dass die Medialen ihnen sehr nahe kommen mussten, um sie mit ihren energetischen Kräften anzugreifen. Noch nie hatte ein Medialer einen Gestaltwandler aus größerer

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