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Leopardenblut (German Edition)

Leopardenblut (German Edition)

Titel: Leopardenblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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fangen Sie an zu überlegen. Vielleicht finden Sie dann einen Weg, um ihr zu helfen.“
    Tamsyn sah sie lange an. „Sie sind mehr, als Sie scheinen, nicht wahr, Sascha?“
    „Nein, bin ich nicht.“ Sascha starrte auf ihren Teller.
    „Man sagt, die SnowDancer-Wölfe stehen kurz davor loszuschlagen“, meinte Tamsyn, den Blick immer noch auf Sascha geheftet. „Ich habe gehört, man musste die Brüder einsperren, bis sie wieder bei Sinnen waren und nicht mehr dauernd davon sprachen, den Medialen die Köpfe abzureißen.“
    Keiner von ihnen erwähnte Dorian. Seit seinem heftigen Zusammenbruch verhielt er sich fast gespenstisch normal. Alle befürchteten, er werde die Nerven verlieren, wenn sie es am wenigsten erwarteten.
    „Was wollen sie denn damit erreichen?“ Sascha hob den Kopf und sah Lucas an. „Zwei Gestaltwandler gegen das ganze Volk der Medialen? Das wäre doch Selbstmord.“
    „Liebe ist eben nicht immer logisch“, sagte er und sah, wie ihre Augen die klauenartigen Linien auf seinem Gesicht betrachteten. Im Gegensatz zu anderen Nicht-Gestaltwandlern hatte sie das brutale Aussehen der Male nie abgeschreckt. Mehr als einmal hatte sie fasziniert darauf gestarrt. Auch ihre Liebkosungen in seinen Träumen hatte er nicht vergessen. „Es tat ihnen weh, dass sie ihre Schwester nicht beschützen konnten, ihr Bedürfnis zuzuschlagen ist nur allzu verständlich.“
    Lucas konnte das beurteilen, denn er war einst selbst in der gleichen Lage gewesen. Das jahrelange, scheinbar endlose Warten, bis sein Körper stark genug geworden war, um Rache zu nehmen, war eine einzige schreckliche Qual gewesen.
    „Was würden Mediale in dieser Situation tun?“, fragte Tamsyn.
    Es dauerte eine Weile, bis Sascha antwortete. „So etwas wie Liebe existiert nicht in der Welt der Medialen, daher würden logische Überlegungen die Oberhand behalten.“ Der Ausdruck in ihren Augen strafte ihre spröden Worte Lügen.
    Lucas hatte gelernt, in ihren Augen zu lesen, und sah dort kurz Traurigkeit aufblitzen, bevor sie Tamsyn fragte: „Kann ich Ihr Heim heute Nachmittag ein paar Stunden nutzen?“
    Lucas schob seinen Teller weg, in seinem Bauch rumorte es. Sascha wollte ins Medialnet gehen.
    „Sicher. Es könnten aber Leute hereinschneien.“
    „Ich brauche einen Raum, wo ich ungestört bin.“
    „Sie können eins der Gästezimmer im ersten Stock haben. Besuch hält sich meist hier unten auf.“ Tamsyn stand auf, um den Nachtisch zu holen. Sie stellte gerade den Kuchen auf den Tisch, als es läutete. „Ich werd nachsehen, wer es ist.“
    Nachdem Tamsyn gegangen war, legte Lucas seine Hand auf Saschas. „Du willst versuchen, dich im Medialnet umzuschauen?“
    Sie nickte und zog langsam die Hand fort. „Du darfst nicht dabei sein.“
    „Warum nicht?“
    „Weil mich deine Gegenwart ablenken würde.“ Ihr Blick sagte ihm, dass er sich etwas darauf einbilden konnte.
    Der Panther knurrte selbstgefällig, aber der Mann ließ sich nicht so leicht abspeisen. „Ich werde dich nicht ohne Schutz da hineinlassen.“
    „Wenn ich einen versteckten Alarm auslöse, wirst du mich nicht beschützen können“, sagte sie wahrheitsgemäß. „Mein Hirn wird Brei sein, bevor du überhaupt merkst, dass etwas nicht stimmt.“
    Er presste die Lippen aufeinander. „Dann lässt du es bleiben.“ Er antwortete rein instinktiv und dachte nicht einmal mehr an die verschwundene Wölfin.
    „Mach dir keine Sorgen. Ich werde nur im öffentlichen Teil herumsuchen. Es wird nichts passieren.“ Sie sah auf, als Tamsyn hinter ihm wieder den Raum betrat.
    „Ich glaube, ihr beide seid euch noch nicht offiziell vorgestellt worden“, sagte Tamsyn. „Sascha, das ist Rina. Sie ist die Schwester von Kit.“
    Lucas wandte den Kopf. Die hübsche blonde Rina grüßte Sascha zurückhaltend, bevor sie auf ihn zukam und ihm die Arme um den Hals legte. Sie rieb ihre Wange an seinem Gesicht. Trotz ihrer sehr sexuellen Ausstrahlung suchte sie mit dieser Liebkosung nur Trost. Sie hatte noch nie versucht, sich ihm auf andere Art zu nähern, denn da sie erst einundzwanzig war, hatte sie in ihm stets das Alphatier und nicht den attraktiven Mann gesehen.
    Er küsste sie auf den Mund und fuhr mit der Hand beruhigend über ihren Arm. Die kleine Geste half. Sie ließ los und setzte sich neben ihn. Lucas schaute wieder zu Sascha, um zu sehen, wie sie den Kontakt aufnahm. Ihr Gesicht zeigte zwar kaum eine Regung, aber dahinter steckten sicher sehr heftige Gefühle.
    Er wandte seine

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