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Leopardenblut (German Edition)

Leopardenblut (German Edition)

Titel: Leopardenblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Als er nach ihrer Hand griff, verschränkte sie ihre Finger mit seinen, und er musste ein zufriedenes Knurren des Panthers unterdrücken.
    „In den offiziellen Berichten stand nichts Nützliches.“
    „Aber?“ Er nahm die Verwirrung und das Entsetzen in ihrem Blick wahr. Was immer sie in Erfahrung gebracht hatte, es hatte sie so sehr erschüttert, dass sie ihre Maske nicht mehr aufrechterhalten konnte.
    Nachtschwarze Augen sahen ihn an und dann wieder weg. „Ich habe einen Schatten von Gewalt gespürt“, flüsterte sie. „Als hätte jemand einen geistigen Fußabdruck an einigen Stellen hinterlassen.“
    „Kannst du ihn damit aufspüren?“
    „Nein.“ Sie schüttelte den Kopf. „Es ist nur ein schwacher Abdruck. Die meisten Medialen würden ihn nicht einmal bemerken.“
    Aber sie hatte es bemerkt, dachte er, denn sie fühlte. Doch statt sie mit etwas zu konfrontieren, von dessen Wahrheit er überzeugt war, das sie aber offensichtlich noch verleugnete, strich er mit seiner freien Hand eine Strähne aus ihrem Gesicht. „Das heißt, die Informationen sind gut versteckt?“
    Sie nickte. „Ich werde heute Abend noch etwas anderes probieren.“
    Er roch die Angst. „Ist das gefährlich?“
    „Ich bin eine Kardinalmediale.“
    „Das ist keine Antwort.“
    „Mehr kann ich dir nicht sagen.“ Sie ließ seine Hand los.
    Etwas später saß Lucas in der riesigen Küche ihrer größten sicheren Unterkunft und sprach mit Tamsyn und den zwei gefährlichsten Männern seines Rudels. Dorian hatte seine unerklärliche Behinderung dadurch ausgeglichen, dass er in menschlichen Kampfkünsten Perfektion erlangt hatte und nun einen ausgewachsenen Leoparden mit bloßen Händen niederringen konnte. Nate war wahrscheinlich noch tödlicher – er musste seine Jungen verteidigen.
    „Vierzehn Mütter, zwanzig Junge, acht Jugendliche und ihr drei plus sechs weitere Soldaten“, sagte Tamsyn hinter dem Tresen, auf dem sie Arzneimittel zusammenstellte.
    Lucas wandte sich an Dorian. „Habt ihr jeden im Blick?“
    „Ja. Über die Hälfte der Kinder sind bereits auf ihrem Weg in einen sicheren Hafen.“
    „Morgen früh sollten wir auch die restlichen Jungen und die gefährdeten Frauen wegbringen.“ Die weiblichen Soldaten wie Rina würden zurückbleiben. Viele von ihnen waren tödlicher als die Männer der unteren Ränge. „Und verteilt weiter die Älteren unter den Evakuierten.“ Ihre Alten würden dafür sorgen, dass die Traditionen der DarkRiver-Leoparden weiterlebten, ganz egal, was passieren würde.
    „Warum noch bis zum Morgen warten?“ Nate beugte sich vor.
    „Wenn wir so viele auf einmal in Bewegung setzen, könnte das die Medialen misstrauisch machen.“
    „Was ist mit Sascha?“, fragte Dorian. „Wird sie uns helfen?“
    Lucas sah den Wächter an und versuchte herauszufinden, ob dieser wirklich so ruhig war, wie er schien. Noch vor ein paar Tagen hatte er Sascha auf der Stelle abschlachten wollen. „Sie versucht es, aber wir müssen uns auf den schlimmsten Fall vorbereiten.“
    „Der eintritt, wenn sie versagt und Brennas Leiche auftaucht.“ Nate fuhr sich mit der Hand durch die Haare, in denen sich schon erste graue Strähnen zeigten. „Wenn das passiert, ist alles, was sie herausfindet, nur noch ein Gedankenspiel.“
    Tamsyn kam herüber und legte die Hand bestärkend auf Nates Schulter.
    „Das will ich nicht.“ Dorians Stimme war messerscharf. „Ich möchte den Kopf des Mörders. Es reicht nicht, die Kehlen von ein paar zufällig ausgewählten Medialen aufzuschlitzen.“
    „Nein“, stimmte Lucas zu.
    „Ich habe mit Riley und Andrew gesprochen.“ In Dorians Augen stand plötzlich ein solcher Zorn, dass es körperlich wehtat. „Ich konnte sie davon überzeugen, sich von den Medialen fernzuhalten und uns Zeit zu geben, ihre Schwester zu finden.“ Den schrecklichen Grund, weshalb sie ihm überhaupt zugehört hatten, ließ er unerwähnt.
    Lucas ging nicht weiter darauf ein, dass Dorian alleine das Territorium der SnowDancer-Wölfe betreten hatte. „Dann haben wir noch ein paar Tage Gnadenfrist. Lasst uns unsere Leute in Sicherheit bringen und hoffen, dass Sascha uns den entscheidenden Hinweis liefert.“ Seine Sorge um sie kämpfte mit dem Bedürfnis, sein Rudel zu schützen. Aber er wusste, dass es nicht seine Entscheidung war. Sie würde nie einen Befehl von ihm annehmen.
    „Du vertraust ihr?“, fragte Nate.
    „Ja.“ Das stand inzwischen außer Frage. Er wusste es.
    Der Wächter starrte ihn an und

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