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Leopardenblut (German Edition)

Leopardenblut (German Edition)

Titel: Leopardenblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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bräuchten so bald wie möglich eine Antwort?“
    „Es scheint in Ihrem Team ein Leck zu geben. Um sicherzugehen, dass nichts passiert, würden wir gerne ein paar Elemente verändern.“ Er wollte nicht, dass sie sich in Gefahr begab, wenn der Mörder in der Nähe war.
    „Ich kann Ihnen versichern, dass unsere Sicherheitsmaßnahmen völlig ausreichend sind.“ Sie würde nicht klein beigeben. „Sie brauchen sich um Ihre Entwürfe keine Sorgen zu machen.“
    „Es gehört zu meinem Wesen, mir Sorgen zu machen. Seien Sie vorsichtig.“ Er wollte durchs Telefon greifen und sie in Sicherheit ziehen, in die schützende Umarmung des Panthers.
    „Auf jeden Fall.“
    Er fluchte, als die Verbindung getrennt wurde. Während er versuchte, sich in den Hauptcomputer der Duncans einzuloggen, vergaß er zwar nicht, was Sascha tat, aber so war sein Kopf wenigstens beschäftigt. Dummerweise hatte er dabei aber das Gefühle, dass es tatsächlich nicht mehr war als das – eine Beschäftigungstherapie.
    Die Antworten auf ihre Fragen befanden sich nicht in einem normalen Computer, sondern in den unerreichbaren Gewölben des Medialnets.
    Sascha fragte sich, ab sie Lucas richtig verstanden hatte. Sollte sie noch abwarten, weil der Mörder sich möglicherweise im Duncan-Gebäude aufhielt? Das machte ihr keine Angst. Dort, wo sie hinging, spielten Entfernungen keine Rolle und der Tod konnte schneller als jede mörderische Klinge zuschlagen.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben würde sie sich ins Medialnet einschleichen und in die wahrscheinlich umfangreichste Informationsquelle der Welt heimlich eindringen. Jeder Mediale wurde bei seiner Geburt automatisch mit dem Medialnet verbunden. Das konnte man nicht verhindern. Doch da die Medialen auch äußerst praktisch denkende Geschäftsleute waren, brachte man schon den Kindern bei, ihren Verstand gegen unerlaubte Eindringlinge abzuschotten.
    Wie eine Mauer schlossen sich diese Abwehrschilde um den Verstand und hielten das mächtige Medialnet in Schach. Trotzdem speisten alle Medialen Informationen ins Medialnet ein und manche entschieden sich auch für die totale Offenheit. Deren Verhalten wurde als extrem angesehen, denn es war weder praktisch noch effizient, wenn ununterbrochen Informationen durch das Gehirn liefen.
    Gleichzeitig galten robuste Schilde als ein Zeichen für Stärke. Niemand hatte auch nur mit der Wimper gezuckt, als Sascha noch als Kind angefangen hatte, das undurchdringlichste Sicherheitssystem aufzubauen, das man je gesehen hatte. Später war ihre Abwehr immer raffinierter geworden.
    Im Aufbauen von Schilden war sie immer hervorragend gewesen, als habe man ihr diese Fähigkeit in die Wiege gelegt. Es waren sogar andere Mediale zu ihr gekommen, um von ihr zu lernen. Sie hatte ihnen vieles beigebracht, aber ein paar Geheimnisse, die ihr wahrscheinlich eine Ladung vor den Rat eingebracht hätten, behielt sie für sich.
    Obwohl Privatsphäre durchaus erlaubt war und sogar gefördert wurde, musste jedes Individuum jederzeit dem Medialnet zur Verfügung stehen. Sobald ein Gehirn sich vom Medialnet trennte, suchte man nach dem Medialen und fand ihn hundertprozentig entweder tot oder so schwer geschädigt, dass sich der Verstand schon vor dem körperlichen Tod zurückgezogen hatte. Nur auf diesem Weg konnte man das Medialnet vollständig verlassen.
    Sascha hatte noch keine andere Möglichkeit gefunden. Aber sie hatte entdeckt, wie sie ihre Anwesenheit verschleiern und sich im Medialnet bewegen konnte, ohne dass der Netkopf es bemerkte. Als Kind hatte sie dieses Spiel instinktiv gespielt – vielleicht hatte sie damals schon gewusst, dass sie sich eines Tages verstecken müsste, um am Leben zu bleiben. Damals hatte sie sich nur an erlaubten Stellen aufgehalten, damit man sie nicht bestrafte, wenn man sie erwischte. Sie hätten es einfach den unberechenbaren Kräften einer heranwachsenden Kardinalmedialen zugeschrieben.
    Je älter sie wurde, desto geschickter wurde sie in diesem „Schattenspiel“. Der Trick dabei war, der Schatten eines anderen zu werden und sich dadurch die Informationen des beschatteten Bewusstseins zu beschaffen. Dazu musste sie gar nicht in den Verstand des anderen eindringen.
    Seit sie erkannt hatte, dass sie sich am Rande eines Zusammenbruchs bewegte, hatte sie Leute beschattet, die eventuell Zugang zu den geheimen Protokollen des Zentrums hatten. Es war ein Versuch gewesen, sich des Albtraums zu entledigen, auf den sie in ihrer Kindheit einen kurzen Blick

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