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Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Titel: Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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Hand und Auge im Grunde recht hatte, aber daß er mehrere Faktoren außer acht gelassen hatte. Einer davon war der, daß die Aufsicht, wenn sie erst einmal fest etabliert war, sich von der anfänglichen Position einer eher altruistischen Professionalität zu einer sich selbst perpetuierenden klassischen Bürokratie hin zu entwickeln begann und dadurch ihr eigentliches funktionales Wachstum verringerte. Zweitens hatte sich die Aufsicht mit den Jahren tief in die Manipulation von Meinungen um ihrer selbst willen verstrickt und war bei mehreren Gelegenheiten gefährlich nahe daran herangekommen, sich mittels ihrer eigenen internen Verkehrsprobleme und Störungen zu erdrosseln. Sie hatten diese Krisen erstaunlich gut gemeistert, und ihre Integrität war zu einem Losungswort innerhalb der verschiedenen regionalen Abteilungen geworden. Aber Parleau war der Meinung, daß man zu großes Vertrauen in sie setzte. Parleau selbst hätte es vielleicht so ausgedrückt, wie er manchmal in Gegenwart seiner engsten Vertrauten aus den guten alten Zeiten zu sagen beliebte: „Ganz unten wird man immer irgendeinen harten Burschen brauchen, der die anderen in den Arsch tritt und sich dafür beschimpfen läßt. Es gibt einfach keinen Ersatz für einen guten Gummiknüppel oder -schlauch oder auch für einen Kleiderbügel, wenn er mit Lust und Liebe eingesetzt wird, und wenn man sich ohne Zögern entschließt, ihn einzusetzen.“ Die Sicherheit kam dieser Forderung auf ganz passable Weise nach, wenn sie auch oft wegen Übereifrigkeit gebrandmarkt werden konnte. Und die Menge an Arbeitskräften, die sie verschlang, war einfach unglaublich!
    Parleau bedeutete ihnen, daß sie anfangen sollten. Alle, die anwesend waren, raschelten mit den Papieren, schoben ihre Notizen hin und her, bewegten sich ruhelos auf ihren Sitzen hin und her, wurden dann still. Plattsman würde natürlich als erster an der Reihe sein. Er hatte die Daten, auf die sie alle gewartet hatten, oder so hofften sie jedenfalls, und das hatte man sie glauben gemacht. Plattsman besaß wahre Bündel maschinengedruckter Berichte und Resümees, Analysen und Schlußfolgerungen.
    Plattsman fing also an. „Nun denn. Abhörgeräte im Büro eines gewissen W. Vance, Institutsdirektor, haben eine Unterhaltung zwischen Vance und einem gewissen Hando Errat aufgezeichnet, anscheinend von Kontinental, in der es um eine Vorführung des Mädchens ging, das in dem Vandalismus-Fall aufgegriffen wurde.“
    Bei Parleau rührte sich etwas bei der Erwähnung dieses Errat. Er hatte den Namen schon mal gehört, aber er wußte nicht, wo er ihn hinstecken sollte. War das in Kontinental gewesen? Er versuchte sich zu erinnern, aber der Ausdruck auf Eykors Gesicht lenkte ihn ab, und es war wieder weg. Machte nichts, dem konnten sie später nachgehen. Was für ein Interesse hatte Kontinental an dieser Sache?
    Plattsman machte eine leichte Pause, um sicherzugehen, daß sie den Gebrauch des Wortes „Vandalismus“ auch richtig mitbekamen, wo Eykor doch von Anfang an von „Terrorismus“ gesprochen hatte. Dann fuhr er fort: „Kurz darauf bat Vance eine gewisse Frau Doktor Harkle um Hilfe, die Direktorin der Abteilung Forschung und Entwicklung. Sie erinnerte sich sofort an das Mädchen, und diese Tatsache wurde nach oben weitergegeben. Auch konnten wir einen Disprint der Repro ausfindig machen, und der paßt genau auf das Mädchen.“
    Parleau warf ein: „Ist das aufgezeichnet worden? Haben Sie diesen Errat überprüft?“
    Plattsman zögerte und sagte dann: „Nein, Herr Vorsitzender, eine Aufzeichnung fand nicht statt. Wir hatten Vance bereits etwas früher überwachen lassen, und die Leitung war schon entfernt worden. Es wurde zwar noch eine Musterung durchgeführt, aber auf der Basis von Priorität fünf, was eben bedeutet: ‚keine Aufzeichnungen’. Wir hatten schon enormes Glück, daß wir dieses hier bekommen haben. Ja, wenn wir nicht ganz schnell geschaltet hätten, was die Disprint-Anlage angeht, hätten wir uns nicht einmal den Disprint des Mädchens ansehen können. Das Ganze hat nur ein paar Minuten gedauert.“
    „Von Errat gibt es natürlich auch keinen Disprint.“
    „Wir haben keinen bekommen. Als es soweit war, daß unsere Überwachungsanlage merkte, was sich abspielte, war Errat schon wieder verschwunden. Wir haben natürlich bei der Aufsicht von Kontinental nachgefragt, aber bei offener Leitung konnten die über die Angelegenheit nicht sprechen. Verwiesen uns an Sektion Q, Denver. Wir

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