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Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Titel: Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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Volks zurückzubringen, wo Methoden zur Verfügung stehen, sie wiederherzustellen … aber nicht so, wie sie vorher war. Sie kann nie wieder so werden, wie sie vorher war; sie hat ihr gesamtes Gedächtnis verloren.“
    „Amnesie?“
    „Nein, es ist mehr als das. Es ist verschwunden, das ist alles. Wir werden in ihr eine neue Persönlichkeit aufbauen, die ausreicht, damit sie funktioniert.“
    „Verfügen Sie über solche Möglichkeiten?“
    „Sie wird neu lernen, wie das Neugeborene tun. Das einzige, was wir tun, ist, daß wir diesen Prozeß etwas beschleunigen. Persönlichkeit und Gedächtnis sind zeitlos, ohne Dimension, eine Wellenfront. Wir werden eine neue Welle in Bewegung setzen.“
    „Werden Sie sie neu programmieren?“ Errat war gefährlich scharfsichtig.
    „Genau.“
    „Wir wußten nicht, daß Ihr Volk dazu in der Lage ist.“
    „Das ist auch weder schnell möglich noch leicht – nicht für sie und nicht für die, die das Neue aufbauen.“
    „Darf ich fragen, wie Sie das tun?“
    „Durch einen Prozeß, der bei den Menschen keine Entsprechung hat und für Sie keinen Sinn ergibt; außerdem würde es natürlich gegen mein Ehrgefühl verstoßen, wenn ich Ihnen etwas enthüllen würde, das eigentlich im Kern eine höchst religiöse Zeremonie ist.“
    Es herrschte eine unheimliche Stille, während Errat das verdaute, was Fellirian gesagt hatte. Er spürte, daß das, was dieser kleine, zierliche Neue Mensch da sagte, die Wahrheit war, oder zumindest zum größten Teil. Neuprogrammierung also! Das war eine Neuigkeit! Aber zugleich war es ein Ablenkungsmanöver, denn sonst würden sie diese Fakten nicht so ohne weiteres anbieten. Außerdem war es ein stillschweigendes Eingeständnis: Was auch immer das Mädchen gewesen war, was auch immer es gewußt hatte – es war verschwunden, auch für sie. Sie wollten sie aus religiösen Gründen zurück haben! Kultur! Was für ein Unsinn! Tief drinnen in seiner Sicherheit spürte Errat ein leises Zittern von Unsicherheit. Vielleicht gab es hier eine geschickte Täuschung, aber sie entzog sich knapp seinem Griff; etwas war ein wenig zu weit entfernt. Nun gut, sie hatte gesagt, so würde es sein, aber wenn schon, seine Anweisungen waren ganz klar, wie sein eigener Plan. Überlaß ihnen das Zimmer und schau genau hin, was sie damit machen. Sie sind einfältig, auch wenn sie so tun, als seien sie raffiniert und wüßten Bescheid.
    Unter alldem Getue sind sie trotzdem genau das: einfältig. Und eine andere Stimme sagte: Falsch, falsch. Was hatte es damit auf sich?
    Und er sagte: „Sicher, natürlich. Ich würde nicht im Traum daran denken, gegen ein Gelübde zu verstoßen. Wir haben solche Dinge ebenso wie Sie. Wir wären allerdings natürlich äußerst dankbar für alle Erkenntnisse, die Sie durch das Institut weitergeben könnten. Haben Sie da Verbindungen? Sie würden ohne Zweifel dort gern solche Gedanken bei einigen von den Problemen zur Anwendung bringen, mit denen wir es hier zu tun haben. Wir haben auf diesem Gebiet ein ganz erhebliches Problem … die Menschen verlegen oder vergessen Dinge, versinken in verantwortungslose Träumereien, beginnen damit, ihre Zeit mit Tagträumen zu verbringen.“
    Fellirian schüttelte den Kopf. „Ich weiß das Ziel gebührend zu würdigen, das Sie vor Augen haben, vermag aber nur wenig zu sehen, was wir Ihnen dabei zur Hilfe mit auf den Weg geben können. Was wir tun unterstützt nicht das Gedächtnis oder vergrößert die Reichweite der Aufmerksamkeit oder verleiht denen, deren Verstand nachläßt, neue Energie. Ich werde jedoch ihre Bedürfnisse bei meinen Freunden am Institut zur Sprache bringen; ich bin sicher, daß sie in der Lage sein werden, Ihnen Erkenntnisse anzubieten, die Ihnen von Nutzen sein werden.“ Unentschieden! Errat hatte versucht, Fellirian durch Negative aus der Reserve zu locken; laß sie genug Anwendungsbereiche ausschließen, und er konnte das Gebiet selbst finden und ausfüllen, wenn er es nur ein bißchen schlau anstellte. Sie hatte ihm aber einfach seine eigenen Kategorien zurückgegeben und dann die Unterhaltung beendet.
    Errat nickte. Er verstand, was gesagt worden war, aber auch das, was implizit mit zum Ausdruck gekommen war. Er trat etwas zurück und bedeutete ihnen mit einer Handbewegung, ihm zu folgen. „Also gut, kommen Sie mit. Wir können das Mädchen entlassen, wenn Sie für sie bereit sind.“
    Sie folgten Errat aus dem Vorzimmer, und Morlenden schaute sich mit Blicken, die von dem

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