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Letale Dosis

Letale Dosis

Titel: Letale Dosis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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könnte. Schwester Rosenzweig und Schwester Schönau, unser aller Gebete sind bei Ihnen in diesen schweren Stunden, und Sie wissen, daß Sie jederzeit zu uns kommen können, wenn Sie Hilfe brauchen. Es fällt mir schwer«, sagte Fink weiter, stockte einen Moment, sah zu Boden, rang um Fassung –
jetzt fang auch noch an, ein paar Krokodilstränen zu weinen
, dachte Durant böse lächelnd –, bevor er fortfuhr, »es fällt mir schwer, in diesem Augenblick die richtigen Worte zu finden für das, was ich empfinde. Bruder Rosenzweig und Bruder Schönau waren im wahrsten Sinn des Wortes meine Brüder. Wir kannten uns seit vielen Jahren, zum Teil schon seit unserer Jugend, und deshalb ist dieser Verlust für mich besonders tragisch. Sie waren vorbildliche Männer, treu ergeben unserem Herrn und Gott. Treu ergeben den Grundsätzen, denen sie über so viele Jahre hinweg gedient haben. Treu den Mitgliedern gegenüber, die ihnen anvertraut waren und die, was immer auch ihre Sorgen oder Nöte waren, bei Bruder Rosenzweig oder Bruder Schönau immer ein offenes Ohr, und, wenn nötig, auch Rat und Beistand fanden. Doch eines, liebe Brüder und Schwestern, sollten wir uns stets vor Augen halten«, seine Stimme hob an, wurde kräftig, beinahe donnernd, »die Wege des Herrn sind unergründlich. Wir wissen nicht, warum Bruder Rosenzweig und Bruder Schönau sterben mußten, doch wir werden es wissen, wenn wir diese Erde verlassen, um wieder mit ihnen vereint zu sein. Wir werden wissen, warum Gott diese Verbrechen zugelassen hat, warum er dem Mörder nicht die verderblichen Gedanken nahm, die letztendlich zu diesen abscheulichen und für uns so unbegreiflichen Taten führten. Brüder und Schwestern, so tragisch dieser Verlust für uns alle, vor allem aber für die Angehörigen sein mag, so möchte ich doch daran erinnern, daß der Herr gesagt hat, daß wir vergeben sollen. Uns steht es nicht zu, zu richten oder gar zu verdammen. Unser Herz soll verzeihen. Und mag es dem einen oder andern auch schwerfallen, so bitte ich doch darum – beten wir für die arme Seele desjenigen, der diese Taten begangen hat. Nur wenn wir im Geiste und im Gebet zusammenhalten, wird Gott uns die Kraft und den inneren Frieden geben, den wir brauchen, um das Geschehene nicht aus dem menschlichen, begrenzten Blickwinkel zu sehen, sondern aus dem Blickwinkel unseresHerrn und Gott. Wie hat Christus doch schon zu seinen Jüngern gesagt –
Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.
    Seien wir also nicht verzagt oder ängstlich, schauen wir vorwärts, auch wenn unser Verstand nicht begreifen will oder kann, was mit unseren geliebten Brüdern geschehen ist. Aber ich fordere Sie auf, bleiben Sie standhaft im Evangelium, üben Sie Nächstenliebe, richten Sie Ihr Auge immer auf die Herrlichkeit Gottes, und Ihnen kann nichts passieren. Brüder und Schwestern, eine schwere, für manche sogar unerträgliche Woche liegt hinter uns, eine Woche voller Fragen, voller Zweifel, voller Angst. Fragen wie – warum hat Gott das zugelassen? Oder – warum hat er die meuchelnde Hand nicht zurückgehalten? – werden sich viele von uns gestellt haben. Es gibt keine Antworten darauf. Wie schon gesagt, Gottes Wege sind unergründlich. Halten wir zusammen. Satan ist dabei, seine letzte große Schlacht vor dem Zweiten Kommen des Herrn zu schlagen. Er will uns mit allen Mitteln vernichten, indem er Haß und Neid, Eifersucht und Mord sät. Das Ende dieser Welt ist nahe, ich spüre es. Das Millennium ist nur einen Augenblick entfernt, das tausendjährige Reich wird bald kommen, Christus wird bald kommen und seinen Fuß auf den Ölberg setzen, und dieser wird sich spalten. Kriege und Kriegsgerüchte, Feindseligkeiten, Haß, Neid und Eifersucht werden ein Ende haben. Satan ruft gerade jetzt seine Heerscharen zum letzten großen Gefecht zusammen, doch wir können am Ende die Sieger sein, wenn wir den Anfechtungen Satans widerstehen. Er will uns vernichten, doch das kann ihm nur gelingen, wenn wir ihm Raum dafür geben. Jeder, der die Gebote hält, jeder, der jeden Tag das Zwiegespräch mit Gott sucht, jeder, der sich von Sünde fernhält, wird keine Angriffsfläche für Satan bieten. Ich bezeuge Ihnen, liebe Brüder und Schwestern, daß wir in den letzten Tagen leben. Ich weiß, wir leben in der schwerstenund anfechtungsreichsten Zeit seit Bestehen dieser Erde. Doch

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