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Letzte Ausfahrt Neckartal

Letzte Ausfahrt Neckartal

Titel: Letzte Ausfahrt Neckartal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thilo Scheurer
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würde der eine oder andere Zusammenhang zwischen Markovic, Paschl und dem Kosovo genügen.«
    »Gut, dann beginnen wir mit Markovic.« Melchior gab ›Goran Markovic‹ in die Suchmaske ein und drückte die Enter-Taste. Sekundenbruchteile später erschien eine neue, nahezu leere Seite, und Melchior klickte auf die blinkende Zeile.
    »Das fängt ja gut an.« Sie verzog das Gesicht, als ob ihr die eigenen Worte nicht schmeckten.
    »Was ist?«
    »Nur ein einziger Eintrag zu Goran Markovic.«
    »Und?«
    »Der führt nur zu seiner Akte. Und wir wissen von Edgar, dass die frisiert ist.«
    »Versuchen Sie es mit Paschl.« Treidler starrte auf den Cursor, der neben dem Eingabefeld blinkte.
    Melchior gab Paschls Namen ein. Erneut startete sie die Suche. Doch das Resultat blieb dasselbe: Das System spuckte lediglich einen Treffer aus.
    »Wieder nur ein Eintrag?«, fragte Treidler. Endeten ihre Nachforschungen schon, bevor sie überhaupt begonnen hatten?
    Melchior klickte auf den Link. »Es kommt noch schlimmer.«
    »Wie viel schlimmer?«
    »Richtig schlimm. Die Akte ist gesperrt.« Sie deutete auf die blinkende rote Zeile nach dem Ausrufezeichen.
    Treidler folgte ihrem Finger: Kriminalhauptkommissar Rüdiger Alois Paschl – Sperrvermerk für Personalakte.
    »Tut mir leid, Treidler. Hier bin ich mit meinem Latein am Ende. Denn die Berechtigungen für einen Zugriff auf seine Akte erhalte ich nie.«
    Treidler seufzte. »Verfluchte Scheiße, schon wieder eine Sackgasse.«
    Melchior presste die Lippen aufeinander und nickte.
    Die Buchstaben auf dem Bildschirm blinkten rot auf weißem Grund. Etwas an dem Warnhinweis erregte Treidlers Aufmerksamkeit.
    »Was ist?«, fragte Melchior.
    »Rüdiger ist schon ein verdammt blöder Name.« Treidler schüttelte den Kopf. »Dann aber noch Alois als Zweitnamen, das ist die Steigerung schlechthin.«
    »So unüblich ist der Name Alois in Bayern nicht.«
    Alois. Rüdiger Alois Paschl. Treidler sprang von der Tischkante. »Dass ich da nicht früher draufgekommen bin.« Er schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn.
    »Auf was?«
    »Augenblick.« Treidler eilte zu seinem Schreibtisch, ergriff die rote Aktenmappe und blätterte darin. »Schauen Sie mal.« Er kam zurück, hielt ihr die Akte hin und deutete auf das Wort Rap , das den Verfasser des Berichts angab.
    »Oberkommissar Rap.« Melchior strich sich eine Strähne hinter das Ohr. »Der Name ist uns schon länger bekannt. Ich habe doch schon versucht, ihn ausfindig zu machen.«
    »Und nicht gefunden …«
    »Auch das ist bekannt.«
    »Aber jetzt weiß ich warum: Das hier ist kein Name, sondern ein Kurzzeichen. Und zwar für Rüdiger Alois Paschl .« Jetzt hatte er das Arschloch.
    Melchior sah ihn mit großen Augen an.
    »Und das bedeutet wiederum«, fuhr Treidler fort, »dass unser Geißenpeter die meisten Berichte in Markovics Akte geschrieben hat. Vielleicht war er sogar eine Art Führungsoffizier.«
    »Führungsoffizier?«
    »Ich hab keine Ahnung, ob das so genannt wird. Aber möglich wäre es allemal.«
    »Falls Rap überhaupt Rüdigers Kurzzeichen ist.« Sie zuckte mit den Schultern. »Wie wollen Sie das beweisen?«
    »Mit Hilfe des BKA .«
    »Wir bekommen vom BKA keine Informationen zu einem ihrer Mitarbeiter. Das können Sie sich gleich abschminken.«
    Melchior hatte recht. Das BKA würde einen Teufel tun, die eigenen Leute einer Mordermittlung auszusetzen. »Dann bleibt uns nur noch eine Möglichkeit, ihn zu überführen.«
    »Und die wäre?«
    »Ich werde ihn fragen.«
    »Fragen was?« Melchior blickte Treidler mit einer Mischung aus Erstaunen und Unverständnis an.
    »Ob er Markovic erschossen hat.«
    »Blödsinn. Er wird Ihnen nicht antworten. Er wird sich nicht einmal mit Ihnen treffen.« Melchior schob die Tastatur von sich.
    »Oh doch, das wird er.«
    »Und wie wollen Sie das anstellen?«
    »Ich rufe ihn an und sage ihm, dass ich ihn auf einem Bild in Markovics Akte entdeckt habe. Falls ich mit meinem Verdacht richtigliege, wird er wohl ganz schnell hier auftauchen.«
    »Um Ihnen die Wahrheit anzuvertrauen, weil er Sie … Sie so gut leiden kann?«
    »Nein, natürlich nicht.« Treidler griff zu seinem Diensttelefon. »Aber ich habe ein Händchen dafür, ihn zu provozieren. Vielleicht sagt er mehr, als er will. Sofern Sie nicht als Zeugin dabei sind.«
    Melchior nickte. »Gut, Treidler. Versuchen Sie es. Aber ich hätte da noch eine kleine Änderung.«

26
     
    Treidler wählte Paschls Privatnummer, die Melchior im Speicher

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