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Letzte Ernte. Ein kulinarischer Krimi

Letzte Ernte. Ein kulinarischer Krimi

Titel: Letzte Ernte. Ein kulinarischer Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Hillenbrand
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vor?«
    »Kurz ins Hotel, danach hätten wir noch genügend Zeit, etwas Bummeln zu gehen. Abends fliege ich zurück, bei mir ist in den letzten Tagen viel Arbeit liegen geblieben. Und du?«
    »Ich bin ab morgen wieder auf der Fouer im Einsatz.«
    »Wie lange geht die denn noch?«
    »Noch zehn Tage. Vermutlich muss ich außerdem noch mal zur Polizei.«
    »Zu dieser herben Dame? Wie hieß sie gleich, Lobato?«
    »Hmm. Aber seit die Kats-Sache offiziell kein Mordfall mehr ist, macht das ein Kollege von ihr. Ich habe ihn bereits zweimal angerufen und um Rückruf gebeten. Aber ….«
    Sie runzelte die Stirn. »Wie bitte? Kann es sein, dass die sich ziemlich viel Zeit lassen?«
    »Scheint mir auch so. Aber von Sundergaard habe ich erfahren, dass ihn bereits im Krankenhaus ein Beamter ausgequetscht hat. Vielleicht kommt durch diesen Raubüberfall ja Bewegung in die Sache.«
    Sie riefen sich ein Taxi. Eine Weile fuhren sie, ohne zu sprechen. Im Hotel verkrochen sie sich auf ihr Zimmer, einen der wenigen Orte, wohin ihnen Casaubon nicht folgte. Kieffer setzte sich in einen der Ledersessel und blickte hinaus. Von ihrem Zimmer aus konnte man ein Riesenrad sehen. Anscheinend gab es auch in Hamburg eine Sommerkirmes. »Mir fällt gerade etwas ein, Val. Ich hatte Pekka gebeten, mir Informationen über einen griechischen Gott zu besorgen. Aber ich befürchte, dass er es über seine neueste Romanze glatt vergessen hat.«
    »Die heißblütige Spanierin? Hält sie ihn auf Trab?«
    »Nein, die Spanierin ist schon wieder passé. Diesmal ist es eine Vietnamesin. Wobei diese Information bereits vierundzwanzig Stunden alt ist.«
    Valérie lächelte. »Ein unglaublicher Charmeur.«
    »Wie macht er das, Val?«
    »Neidisch?«
    »Überhaupt nicht. Aber es ist mir ein Rätsel, wie der Kerl das fertigbringt.«
    »Ist es nicht offensichtlich?«
    »Für mich ehrlich gesagt nicht, nein.«
    »Er bringt sie zum Lachen, Xavier.«
    Kieffer zündete sich eine Ducal an. In der Tat war sein Freund Pekka Vatanen ein unerschöpflicher Quell mehr oder minder guter Witze und Anekdoten. Ihm war nicht bewusst gewesen, dass man damit so viele Frauen beeindrucken konnte.
    »Danke für die Aufklärung. Kannst du mit deinem Supertelefon jetzt mal diesen Gott googeln?«
    »Wie heißt der denn?«
    »Hephaistos.«
    »Das kann ich dir auch so sagen. Der Gott des Feuers. Bei den Römern hieß er Vulcanus.«
    »Ich wusste gar nicht, dass du dich für so etwas interessierst.«
    »Tue ich auch nicht. Aber mein Vater hat mich damals in ein altsprachliches Lycée gesteckt. Ich habe das Latinum und das Graecum, da kennt man den Olymp zwangsläufig aus dem Effeff.«
    Kieffer zog an seiner Zigarette und blies eine dicke Rauchschwade aus. »Danke. Aber verstehen tue ich das Ganze immer noch nicht.«
    »Was denn genau?«
    »Kats’ Botschaft. Er hat gesagt: ›Die Wahrheit befindet sich auf dem Zwillingsserver‹.« Kieffer erklärte ihr, was Kwaukas ihm über die Bedeutung des Wortes ›Wahrheit‹ unter Finanzmathematikern gesagt hatte.
    »Du glaubst also, dass es sich bei der ›Wahrheit‹, die Kats auf der Voicebox erwähnt hat, um irgendeine Software handelt, mit der man die Finanzmärkte beeinflussen kann?«
    »Ich weiß es nicht genau. Mein Freund Sundergaard vermutet, Kats oder jemand anders habe den Börsencomputer von Chicago gehackt. Es kann eigentlich nur damit zu tun haben. Auf jeden Fall heißt es weiter: ›Zur Aktivierung benötigst du die vier Faktorschlüssel.‹«
    »Was ist ein Faktorschlüssel?«
    »Es hat etwas mit Primzahlen zu tun, die man zur Codierung verwendet, mit Kryptografie. Gestern hätte ich es dir vielleicht noch detailliert erklären können, aber inzwischen habe ich die Hälfte schon wieder vergessen. Gérard kann es dir verklickern, irgendwelche Zugangscodes eben. Aber dann kommt der Teil, den ich am rätselhaftesten finde.«
    »Und zwar?«
    »Kats sagt, von den Schlüsseln komme einer aus Hades’ Hand.«
    »Vielleicht hat ein Toter den Schlüssel? Hades ist doch der Gott der Unterwelt.«
    »Möglich. Und die anderen drei kommen ›aus Hephaistos’ Hand‹.«
    Valerie ließ sich in einen der Sessel fallen und starrte an die verstuckte Decke. Dann sprang sie wieder auf. »Wenn die Schlüssel von Hephaistos kommen, sind es keine Codes!«
    »Nein?«
    »Xavier, Hephaistos ist der Schmied des Olymp. Das bedeutet, es geht um etwas aus Metall, um richtige Schlüssel. Um drei Stück.« Sie schaute ihn an. »Das heißt …«
    »… es ist Kats

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