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Letzte Rache: Thriller (German Edition)

Letzte Rache: Thriller (German Edition)

Titel: Letzte Rache: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Craig
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als dass sie ihn hätte herunterstoßen können. Das Gefühl von Übelkeit war überwältigend. Eine Hand wurde ihr zwischen die Beine geschoben. Von neuem Kampfgeist erfüllt, stach sie ihm mit dem Daumen ihrer rechten Hand voller Absicht ins linke Auge.
    Er nahm sofort beide Hände vors Gesicht und ließ sich zurück auf den Fahrersitz fallen. »Teufel! Mein Auge! Ich kann nichts mehr sehen.«
    Rosanna brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass sie keinen Gurt mehr trug. Aber dann spürte sie in dem Moment, als sie die Tür öffnen wollte, einen furchtbaren Schmerz in der Bauchgegend. Sie drehte sich wieder zu Ian Dale um und konnte den Ausdruck des Entsetzens in seinem heilen Auge erkennen, als sie zu kotzen begann. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, dass sich ein gewaltiger Strom von Erbrochenem auf sein Hemd ergoss und dann in seinem Schoß sammelte. Schließlich verebbte der Brechreiz. Rosanna ließ sich einen Augenblick Zeit, um sich davon zu überzeugen, dass nichts mehr nachkommen würde, bevor sie ein paar tiefe Atemzüge durch den Mund nahm. Sie zog ein Papiertaschentuch aus ihrer Tasche, tupfte sich geziert den Mund ab, bevor sie es zu einer Kugel zusammenrollte, die sie in den Haufen Erbrochenes warf. »Puuh!« Sie grinste, während sie sich eine Träne aus dem Auge wischte. »Jetzt geht es mir deutlich besser.«
    Ian Dale hatte ein Auge immer noch zugekniffen. Das andere quoll entsetzt hervor. Es machte den Eindruck, als wolle er anfangen zu weinen. Der Innenraum des Wagens sah absolut schrecklich aus, und der Geruch war echt widerwärtig.
    Rosanna öffnete die Beifahrertür und stellte die Füße auf den Bürgersteig. »Das hier ist das Auto von deiner Frau, nicht wahr?«, fragte sie, wobei sie sich umdrehte, um sich noch einmal anzuschauen, was sie angerichtet hatte. »Es sieht so aus, als würdest du in einen gewissen Erklärungsnotstand geraten, wenn du zu Hause ankommst.«
    »Kann ich wenigstens reinkommen und mich etwas sauber machen?«, jammerte er.
    »Machst du Witze?«, fragte Rosanna, die sich aus ihrem Sitz herauswand. »Nachdem du gerade versucht hast, mich zu vergewaltigen?«
    »Was?« Diesmal gab er einen Schluchzer von sich. »Es war keine Vergewaltigung.«
    »Nein, aber es hätte durchaus eine sein können«, sagte Rosanna. Sie fühlte sich jetzt nüchtern, und, was noch besser war, sie hatte die Situation im Griff. »Dann sagen wir, wir sind quitt. Solltest du aber noch hier stehen, wenn ich oben bin, rufe ich die Polizei an. Und dann rufe ich Erica an.«
    »Aber …« Dales Einsprüche blieben ihm im Hals stecken.
    »Ich bin überzeugt, dass Mrs Dale von dem Sexualtrieb, den du in deinem Alter immer noch an den Tag legst, sehr beeindruckt wäre.«
    Bei der Erwähnung seiner Frau legte Dale endlich den Gang ein und löste die Handbremse.
    »Gut gemacht, Ian«, sagte Rosanna und richtete sich auf. »Du bist ein braver Junge. Und vergiss nicht, du kommst tatsächlich sehr leicht davon. Einen schönen Abend noch, und wir sehen uns morgen.« Sie knallte die Tür fest zu, nahm die Schultern nach hinten und ging so gerade sie konnte auf die Haustür zu.
    Die Fenster des rostigen alten Peugeot 307 waren ganz nach unten gedreht worden, aber der Geruch in dem Wagen war immer noch ekelerregend. Es war so, als hätte sich jemand übergeben und sich anschließend in einem Nest aus Fast-Food-Verpackungen zusammengerollt und wäre unter einem der Vordersitze gestorben. Selbst mit seinen Latexhandschuhen zögerte der Mann, irgendetwas anzufassen. Er hatte bereits beschlossen zu duschen, wenn er in seine Wohnung zurückkäme – zweimal.
    Er streckte den Kopf aus dem Fahrerfenster, um kalte Luft einzuatmen, und zündete sich noch eine Zigarette an, wobei er darauf achtete, den Stummel der vorhergehenden in seine Jackentasche zu stecken. Als der Rauch in seine Lunge drang, fühlte er sich zumindest ein bisschen besser. Er wartete inzwischen mehr als zwei Stunden vor der heruntergekommenen Studentenkneipe in North London. Jedes Mal, wenn ein Grüppchen Gäste herauskam, ging seine Hand zum Zündschloss, um den Wagen anzulassen. Aber bislang war seine Zielperson nicht erschienen.
    Jede Minute, die auf der elektronischen Uhr des Wagens verstrich, verstärkte seinen Verdruss. Er versäumte wegen dieser Sache ein Pokerspiel, und er liebte das Pokern, auch wenn es eine teure Angewohnheit war. Er knirschte mit den Zähnen und dachte daran, wie lächerlich es war, dass er hier sitzen und warten musste. In

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