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Letzte Rache: Thriller (German Edition)

Letzte Rache: Thriller (German Edition)

Titel: Letzte Rache: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Craig
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lange die Wohnung wohl in diesem Zustand bleiben würde. Aus juristischen Gründen konnte es Monate, wenn nicht Jahre dauern, bis sie verkauft würde und andere Leute einziehen könnten. Ihm kam der Gedanke, dass diese Wohnung für Helen, Alice und ihn wie geschaffen wäre, aber sie war eindeutig mehrere Nummern zu groß für sie – wahrscheinlich rund eine Million Nummern. Er fragte sich, wem sie jetzt eigentlich gehörte – ob das Ehepaar Mills sie irgendwem in ihrem Testament vermacht hatten oder ob sie einfach an die Regierung zurückfiele, damit sie dazu beitragen könne, die Staatsverschuldung zu reduzieren. Gott weiß, die Staatsfinanzen brauchten alle Hilfe, die sie kriegen konnten.
    Er ging zum Küchenfenster hinüber, öffnete den Riegel und trat auf die Feuertreppe hinaus, wo er am Morgen nach Agatha Mills’ Tod Sylvester Bassett beim Rauchen einer Zigarette angetroffen hatte. Carlyle setzte sich auf den kleinen Absatz unter der Fensterbank, legte den Kopf gegen das Metallgeländer der Feuertreppe und schloss die Augen. In der kühlen Stille verbrachte er etwa eine Minute damit, sich die Ereignisse des Tages wieder zu vergegenwärtigen. Ohne zu bestimmten Ergebnissen zu gelangen, griff er in die Innentasche seines Jacketts und zog eine Liste der chilenischen Gäste heraus, die vor einer Woche zum Empfang des Bürgermeisters in der City Hall gekommen waren.
    Wie versprochen war die Liste am Tag nach dem Empfang aus dem Büro des Botschafters bei ihm eingetroffen. Zwei Tage danach hatte Carlyle sie in seine Jackentasche gesteckt und dort im Grunde vergessen. Da er im Augenblick nichts Besseres zu tun hatte, begann er, die Reihen von Namen und Organisationen zu überfliegen, die ihm alle nichts sagten. Nach einer kurzen Weile wurden seine Augen glasig. Er steckte die Liste wieder ein und saß einfach da und starrte in die dunklen Fenster der leeren Wohnungen auf der gegenüberliegenden Seite.
    Nach einer Weile musste er an Rosanna Snowdon denken. Sie hatte ihn um Hilfe gebeten: Hatte er sie im Stich gelassen? Er hatte wirklich keinen Schimmer. War er für ihren Tod verantwortlich? Mit Sicherheit nicht. Der Scheißkerl, der sie umgebracht hatte, war für ihren Tod verantwortlich. Er hatte lange zuvor begriffen, dass er nicht zu der Sorte Mann gehörte, die anderer Leute Schuld anprobierten.
    Längeres Nachdenken blieb ihm erspart, weil das Handy in der Brusttasche seines Jacketts vibrierte. Er runzelte die Stirn, weil er überzeugt war, es ausgeschaltet zu haben, bevor ihm klar wurde, dass es sich bei dem schnurrenden Gerät um sein privates Handy handelte. Missmutig überprüfte er die Nummer des Anrufers – Dominic Silver.
    »Hallo?«, schnarrte er.
    »Du weißt also doch noch, wie man ans Telefon geht«, sagte Dominic und gluckste leise.
    »Ich dachte, du hättest so viel zu tun«, sagte Carlyle, der an die letzte Nachricht Dominics denken musste.
    »Ich hatte … und habe noch immer viel zu tun, aber du klangst beunruhigt.«
    »Das bin ich auch.«
    »Das dachte ich mir«, sagte Dominic, der eine geradezu unvernünftige Vernünftigkeit verströmte. »Wie kann ich also behilflich sein?«
    Carlyle brauchte einen Moment, um sich auf das fragliche Problem zu besinnen. »Michael Hagger.«
    »Ja«, sagte Dominic fröhlich, »was ist mit ihm?«
    »Er hat mich besucht.«
    »Hat er das wirklich gemacht?« Dominics Tonfall blieb entschieden fröhlich, aber Carlyle konnte jetzt eine gewisse Vorsicht darunter heraushören. »Hat er den Jungen mitgebracht?«
    »Nein, aber er hat gesagt, dass es ihm gut geht.«
    »Das ist doch wenigstens etwas, nehme ich an.«
    »Hagger hat auch gesagt, dass er ihn bald zurückbringen würde.«
    Dazu sagte Dominic nichts.
    »Und er hat auch gesagt«, fuhr Carlyle fort, »dass ich dir sagen soll, du solltest ihn in Ruhe lassen.«
    Dominic lachte. »Und was hast du gesagt?«
    »Was konnte ich denn sagen?«, erwiderte Carlyle mit mehr als nur einem Anflug von Verärgerung in der Stimme. »Ich hatte doch keinen blassen Schimmer, wovon er redete.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Woher soll ich das wissen?«, blaffte Carlyle.
    »Du hast ihn wieder gehen lassen?«
    »Dominic, was hätte ich machen sollen?«, fragte Carlyle. »Wir wissen nicht, wo der Junge ist, oder auch nur, warum er festgehalten wird.« Womit er den Umstand überspielte, dass Hagger ihn locker hätte niederschlagen können, falls er dämlich genug gewesen wäre, ihn verhaften zu wollen.
    »Du alter Pragmatiker«, scherzte

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