Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Letzte Rache: Thriller (German Edition)

Letzte Rache: Thriller (German Edition)

Titel: Letzte Rache: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Craig
Vom Netzwerk:
für ein kleines Land wie Chile nicht besonders wichtig. Unsere Militärattachés machen ein bisschen Marketing für unsere Rüstungskonzerne und stellen ein paar Recherchen an, um die Leute zu Hause auf dem Laufenden zu halten, was die neuesten Entwicklungen in wichtigen Märkten wie Großbritannien angeht.«
    »Ist Gori schon lange hier?«
    Orb leerte seine Tasse und zuckte mit den Achseln. »Das weiß ich wirklich nicht. Er war schon hier, als ich ankam.« Er rechnete im Kopf nach. »Also … das heißt vermutlich, dass er seit mindestens drei Jahren hier ist.«
    »Wo war er, bevor er nach London gekommen ist?«
    »Wir machen alle die Runde, Inspector«, sagte Orb. »Gori hatte verschiedene Auslandsposten in den USA , Spanien, im Irak …«
    »Im Irak?«
    »Natürlich. Wir waren große Befürworter des Kriegs gegen den Terror.«
    Carlyle setzte sich aufrecht hin. »Kann ich mit ihm sprechen?«
    »Über Ihren Fall?«
    »Ja.«
    »Nun ja, technisch gesehen hätte er das Recht, ein Gespräch mit der Metropolitan Police zu verweigern – diplomatische Immunität und all das.« Als Orb sah, dass Carlyle wieder etwas sagen wollte, hob er die rechte Hand. »Ich habe es allerdings ernst gemeint, als ich neulich erwähnte, dass ich die Polizei gerne bei ihren Nachforschungen unterstützen würde. Falls Señor Gori mit Ihnen sprechen möchte, genehmige ich gerne ein solches Gespräch.«
    »Vielen Dank.«
    Orb machte eine Handbewegung, die zum Ausdruck bringen sollte, dass es nicht der Rede wert sei. »Aber Sie verstehen, dass es seine Entscheidung sein muss.«
    »Ja.«
    »Sehr gut.« Orb streckte die Hand aus und drückte eine Taste an seinem Telefon. »Claudia?«
    »Si, embajador?«, erwiderte die Sekretärin unverzüglich.
    Orb schaute Carlyle an. »Auf Englisch, bitte.«
    »Ja?«
    »Könnten Sie Matias Gori bitten, auf einen Moment zu uns zu kommen?«
    »Oh, Sir. Ich glaube, Mr Gori ist derzeit nicht im Haus.«
    Orb zog die Augenbrauen hoch, und sein Gesicht umwölkte sich verärgert. »Wissen Sie, wo er ist?«
    »Ich werde mich noch mal mit seiner Assistentin kurzschließen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er heute Morgen nach Madrid geflogen ist. Er war auf dem Rückweg nach Santiago.«
    Orb seufzte. »Ich verstehe. Bitte überprüfen Sie das für mich und teilen mir mit, falls es so ist. Und finden Sie heraus, wann er wieder in London erwartet wird.«
    »Natürlich.«
    Orb beendete das Gespräch. »Tut mir leid, Inspector«, sagte er, schob seinen Sessel vom Schreibtisch zurück und stand auf. »Sieht so aus, als hätten Sie heute kein Glück.«
    Carlyle erhob sich und machte mit ausgestreckter Hand einen halben Schritt auf den Schreibtisch zu. »Das ist okay. Vielen Dank für Ihre Hilfe.«
    »Es war mir ein Vergnügen«, sagte Orb und gab ihm lächelnd die Hand.
    Carlyle ließ sich allerdings nicht so einfach abspeisen; er hatte noch einen Wunsch. »Könnte ich mit Mr Gori sprechen, wenn er wieder in London ist?«
    »Ist der Fall dann immer noch nicht abgeschlossen?«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Falls er mich in der Zwischenzeit aus Santiago anrufen könnte, wäre das hilfreich.«
    »Ich werde sehen, was ich tun kann«, sagte Orb, kam um den Schreibtisch herum und geleitete Carlyle zur Tür. »Jetzt muss ich leider an einer ziemlich langweiligen Besprechung teilnehmen, sodass Claudia Sie hinausbegleiten wird.«
    »Nochmals vielen Dank für Ihre Zeit.«
    »Nicht der Rede wert.« Orb klopfte ihm auf die Schulter. »Ich würde gern wissen, wie es weitergeht. Ich finde das irgendwie faszinierend.«
    Als Carlyle draußen auf der Straße zusah, wie sich der Verkehr ungleichmäßig um den Portman Square schlängelte, wurde ihm klar, dass die Botschaft kaum mehr als zehn Minuten zu Fuß von der Paddington-Filiale von Avalon entfernt war, dem internationalen medizinischen Wohlfahrtsverband, in dem seine Frau als leitende Verwaltungsangestellte arbeitete. Er beschloss, die günstige Gelegenheit wahrzunehmen, ging die Edgware Road hoch und stellte sich einer komatös wirkenden Empfangsdame mit einem Ring durch die Nase vor, mit dem sie noch hässlicher aussah, als sie war.
    Nach einer ausgedehnten Diskussion mit Helens persönlicher Assistentin informierte die nasenberingte junge Frau Carlyle, er möge doch bitte Platz nehmen, seine Frau wäre gleich bei ihm. Fast zwanzig Minuten später tauchte sie schließlich auf, machte einen enervierten Eindruck und schien nicht besonders erfreut zu sein, ihn zu

Weitere Kostenlose Bücher