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Letzte Rache: Thriller (German Edition)

Letzte Rache: Thriller (German Edition)

Titel: Letzte Rache: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Craig
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zur Arbeit«, sagte sie und beugte sich über den Tisch, um ihm einen Kuss auf die Stirn zu geben. »Versuch heute Abend mal, früh zu Hause zu sein.«
    »Mach ich.«
    »Gut«, sagte sie und schob sich zwischen den Tischen hindurch. »Vielen Dank für das Mittagessen. Ich glaube, ich hab es mir verdient.«
    Nachdem Carlyle brav die Rechnung bezahlt hatte, nahm er die U-Bahn zurück zur Tottenham Court Road und ging zur Charing Cross Police Station. Als er in die William IV Street einbog, sah er zu seiner Überraschung, dass die Straße abgesperrt war und sich eine kleine Menschenmenge davor versammelte. Er ging an den Schaulustigen vorbei, duckte sich unter dem Absperrband hindurch und zeigte seinen Ausweis einer jungen Polizistin, die er nicht kannte.
    »Was ist los?«, fragte Carlyle.
    »Ich bin mir nicht sicher, Sir«, sagte die aufgeregte Beamtin, »aber vor ungefähr einer Stunde wurden alle aufgefordert, das Gebäude zu verlassen.« Sie machte eine Kopfbewegung in Richtung des Ship and Shovel an der Ecke. »Die meisten sind in den Pub gegangen.«
    Das war zu erwarten, dachte Carlyle. Als er eine Hand auf der Schulter spürte, drehte er sich um.
    »Hallo, Boss.« Joe Szyszkowski steckte die Hand wieder in die Tasche seines Jacketts und wiegte sich sacht auf den Absätzen.
    »Was ist hier los?«, wiederholte Carlyle.
    »Das liegt an Dennis Felix.«
    »An wem?«
    »Das war der Bongospieler an der Piazza.« Joe zog ihn von der Polizistin weg, sodass sie jetzt in der Mitte der leeren Straße standen. »Offensichtlich«, sagte er mit einem Bühnenflüstern, »hatte er sich mit Anthrax infiziert.«
    Carlyle kratzte sich am Kopf. »Herr im Himmel!«
    »Kann man wohl sagen. Man nimmt an, dass er sich an den Tierhäuten angesteckt hat, mit denen die Bongotrommeln bezogen waren.«
    »Pech gehabt«, sagte Carlyle, der versuchte, Informationen darüber, was Anthrax war und wie genau man es sich einfing, aus den Tiefen seines Gehirns ans Licht zu holen. Soweit er sich erinnern konnte, atmete man Sporen ein, aber er hatte keine Ahnung, was das mit Tierhäuten zu tun haben sollte. Zum Teufel noch mal! Plötzlich fragte er sich: Könnte er sich nicht auch angesteckt haben? Soweit er sich erinnern konnte, hatte er die Trommeln tatsächlich nicht berührt, war aber ziemlich nah herangegangen, um sie sich genauer anzusehen. So beiläufig wie möglich rieb er sich die Kehle und hustete kurz. Vielleicht fühlte er sich doch nicht ganz auf der Höhe?
    »Sie haben zwei Typen mit Chemikalienschutzanzügen reingeschickt«, fuhr Joe fort, der von den privaten medizinischen Sorgen seines Chefs nichts mitbekam, »die die Bongos aus der Asservatenkammer rausholen sollen. Die Station ist vor einer halben Stunde evakuiert worden.«
    »Herr im Himmel.« Carlyle rieb sich diesmal noch heftiger an der Kehle.
    »Das hat einen ziemlichen Aufruhr verursacht.«
    »Kann ich mir vorstellen«, erwiderte Carlyle, der sich mittlerweile Sorgen wegen des leichten Kratzens machte, das er bei jedem Schlucken im Hals spürte.
    »Und Dave Prentice ist zu einem Check-up ins Krankenhaus geschickt worden.«
    Prentice? Was ist mit mir? Carlyle sagte sich, dass er nicht so ein Waschlappen sein solle, und dachte daran, dass er es gewesen war, der Prentice angewiesen hatte, die verdammten Bongos in die Station zu bringen. Er hatte ja nicht wissen können, dass sie ein Gesundheitsrisiko darstellten, aber falls Prentice krank wurde oder, was Gott verhüten möge, starb, konnte Carlyle sich ohne große Mühe vorstellen, dass es am Ende seine Schuld sein könnte. Er spürte, wie sein Herzschlag sich leicht beschleunigte. »So ernst kann es nicht sein, oder?«
    »Nee«, erwiderte Joe, der einen nicht völlig überzeugten Eindruck machte. »Du weißt, wie es mit diesen Sachen ist – eine Panik auslösen, den Leuten eine Scheißangst machen und dann weitergehen. Das ist der Lauf der Dinge.«
    Das wollen wir hoffen, dachte Carlyle.
    »Wie dem auch sei«, sagte Joe, »ich glaube, ich mache Schluss für heute. Die Missus macht heute Abend ein Curry. Bis morgen.«
    »Okay, bis morgen.« Carlyle sah zu, wie Joe sich auf der Straße entfernte, und überlegte, was er als Nächstes tun sollte. Er war noch zu keinem bestimmten Ergebnis gekommen, als Joe stehen blieb, kehrtmachte und die halbe Strecke wieder zurückkam.
    »Fast hätt ich’s vergessen«, rief der Sergeant. »Eine Fiona Singleton hat für dich angerufen.«
    Carlyle verzog das Gesicht, um zum Ausdruck zu bringen,

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