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Letzte Rache: Thriller (German Edition)

Letzte Rache: Thriller (German Edition)

Titel: Letzte Rache: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Craig
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Greenham Common zu gehen, war völlig in Ordnung«, sagte Helen bissig. »Schließlich hab ich das selbst auch gemacht.«
    Carlyle lehnte sich in seinem Stuhl zurück und hielt eine Hand hoch. »Ich weiß, ich weiß.«
    »Und wenn ich in der vordersten Linie auf dich gestoßen wäre, hättest du in meinen Augen keine große Chance gehabt.«
    Du in meinen auch nicht, dachte Carlyle.
    »Ich bin froh, dass ich den Mut hatte, dorthin zu gehen«, fuhr Helen fort. »Ich hoffe, Alice hat es auch drauf.«
    »Ja«, pflichtete Carlyle ihr bereitwillig bei.
    Helen beobachtete ihn aufmerksam, um zu sehen, ob er darauf verzichten könnte, sich über ihren jugendlichen Idealismus von damals lustig zu machen. Als sie überzeugt war, dass er ausnahmsweise der Versuchung widerstanden hatte, sie aufzuziehen, sagte sie: »Wie war noch mal der Name dieser Frauengruppe?«
    »Die Töchter des Dismas.«
    »Von denen hab ich noch nie was gehört.«
    »Dafür gibt es auch keinen Grund.« Carlyle zuckte mit den Achseln. »Dismas war irgendein alter frommer Typ in der Bibel. Hat mit Jesus rumgehangen – so was in der Art. Sie sind nur ein Haufen von religiösen Irren.«
    »Aber ich kenne jemanden, der bestimmt von ihnen gehört hat.« Helen griff unter den Tisch und zog ihre Schultertasche auf den Schoß. Nachdem sie ein paar Sekunden darin herumgekramt hatte, zog sie ihr Handy heraus und begann, in ihrem Telefonverzeichnis zu suchen. Die Mädchen am Nachbartisch hatten das Thema Technik abgehakt, sprachen jetzt über Sex und waren gerade dabei, beiläufig Geschlechtskrankheiten miteinander zu vergleichen. Carlyle versuchte, nicht zuzuhören, und sah zu, wie Helen auf die Ruftaste tippte, während er darüber nachdachte, ob er sich einen Teller churros y chocolate bestellen sollte.
    »Clara, hier ist Helen! Hallo! Wie geht’s den Jungs? … Gut, ja, uns geht’s allen prima.« Sie grinste Carlyle an. »Ja, er ist immer noch Polizist. Ich weiß, ich hab die Hoffnung aufgegeben, dass er jemals einen anständigen Beruf ergreift.«
    Carlyle schnitt eine Grimasse, und sie streckte ihm die Zunge raus.
    »Hör mal, Clara, entschuldige bitte, dass ich beim Mittagessen störe, aber ich wollte nur schnell etwas überprüfen. Hast du schon mal von einer Organisation namens Töchter des Dismas gehört – Dismas . Sie ist eine internationale Kirchenvereinigung gegen Armut. Ich müsste wissen, ob eine Frau namens …«
    »Agatha Mills«, steuerte Carlyle bei.
    »Ob eine Frau namens Agatha Mills zu den Mitgliedern gehört. Ich glaube, es ist ziemlich dringend, deshalb hab ich angerufen … Das ist sehr lieb von dir … Ja, auf dem Handy. Ich höre von dir – tschüs!«
    Clara? Carlyle konnte sie nicht unterbringen, aber das war keine große Überraschung. Er schenkte Helens Netzwerk von Freunden, Bekannten, Kollegen und Ansprechpartnern, das sehr viel größer war als sein eigenes, nur ganz am Rande Beachtung. »Wer war das?«, wollte er wissen.
    »Niemand, der je bereit wäre, mit dir zu sprechen«, sagte Helen mit zuckersüßer Stimme. »Beruflich, meine ich natürlich.«
    »Das grenzt es nicht sonderlich ein.« Carlyle grinste. »Lust auf einen Nachtisch?«
    »Für mich nur einen grünen Tee«, erwiderte sie, »aber wenn du ein Auge auf die Schokoladen-Donuts geworfen hast, will ich dich nicht abhalten.«
    Die Kellnerin räumte den Tisch ab. Mit einer gewissen Anstrengung beschränkte sich Carlyle auf einen doppelten Espresso. Die Getränke kamen innerhalb weniger Minuten, und er nahm gerade den ersten Schluck, als Helens Handy auf dem Tisch zu vibrieren begann. Sie hielt es sich ans Ohr. »Clara? Meine Güte, das ging aber schnell … Ja, okay … interessant. Hör mal, tausend Dank, dass du mich so schnell zurückgerufen hast. Falls ich noch irgendwas in dieser Sache brauche, kann ich mich dann noch mal bei dir melden? Super. Noch mal vielen Dank. Wir müssen uns bald sehen. Tschüs!«
    Sie beendete das Gespräch und steckte das Handy wieder in ihre Tasche.
    »Und?«, fragte er.
    »Sieh mal einer an, Inspector.« Sie grinste und nahm einen Schluck von ihrem Tee. »Du scheinst schließlich doch mal auf der richtigen Spur zu sein. Agatha Mills war nicht nur Mitglied der Töchter des Dismas, sie hat sogar ein paar Jahre für sie gearbeitet.«
    »Hier in London?«
    »In Chile.«
    Verdammt, dachte Carlyle, das ist wirklich interessant.
    Helen nahm noch einen großen Schluck Tee, hievte sich die Tasche über die Schulter und stand auf. »Ich muss zurück

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