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Letzte Runde in Mac's Place

Letzte Runde in Mac's Place

Titel: Letzte Runde in Mac's Place Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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Connecticut Avenue befand.
    Haynes' Route führte ihn am Finanzministerium, am Weißen Haus und am Old Executive Office Building vorbei zur 17th Street, wo er nach Norden bog. Als er beim Mayflower Hotel vorbeikam, war es durchgehend bewölkt, und die Temperatur war auf sieben Grad gefallen. Haynes, an südkalifornisches Wetter gewöhnt, sah nur drei Alternativen: Er konnte ein Taxi nehmen, einen Mantel kaufen oder sich zu Tode frieren.
    An der Kreuzung Connecticut/Rhode Island entdeckte er ein Burberry-Geschäft, in dem er nach einem Mantel fragte. Die Verkäuferin sagte, in einem Trenchcoat würde er großartig aussehen. Haynes erwiderte, er würde etwas weniger Saloppes bevorzugen. Sie zeigte ihm einen Lammwollmantel mit Raglanärmeln. Das leichte Wollgewebe hatte ein braun-beiges Hahnentrittmuster. Haynes probierte den Mantel an, ohne nach dem Preis zu fragen, betrachtete sich kurz im Spiegel, sagte, er wolle ihn gleich anlassen, und gab der Verkäuferin seine American-Express-Karte.
    Den Rest des Wegs zu dem alten, grauen Wohnblock ging er auf der Westseite der Connecticut Avenue. Er erreichte das Haus etwa zur gleichen Zeit, als Darius Pouncy begann, McCorkle die ersten »paar Fragen« zu stellen, die noch einmal sechsundzwanzig Minuten in Anspruch nehmen sollten.
    Haynes betrachtete den Schlüssel, den McCorkle ihm gegeben hatte, und bemerkte, daß es sich um eines der kniffligen Schweizer Produkte mit Buckeln und Vertiefungen an Stelle von Zacken handelte, von dem man, zumindest in den Vereinigten Staaten, kein Duplikat anfertigen lassen konnte. Ob der Schlüssel wirklich aus der Schweiz kam, wußte Haynes allerdings nicht genau.
    McCorkle hatte gesagt, seine Wohnung hätte die Nummer 405. Haynes erreichte sie nach der Aufwärtsfahrt mit einem offenbar neuen Otis-Aufzug und klopfte an die Tür. Als sich auch nach dem zweiten und dritten Klopfen nichts tat, benutzte er den Schweizer Schlüssel, um sich Zutritt zu verschaffen.
    Er betrat eine enge Diele mit Parkettfußboden und einem Wandtisch, der wie eine sehr gute Sheraton-Imitation aussah. Auf dem Tisch stand eine große Schüssel aus geschliffenem Glas, gefüllt mit M & M-Bonbons. Zwei Ölgemälde über dem Tisch wurden von einem kleinen Spot angestrahlt. Das erste zeigte eine gemütlich wirkende europäische Café-Bar an einem regnerischen Tag mit der Neonschrift »Mac's Place« darüber. Das zweite Gemälde zeigte dieselbe Café-Bar an einem regnerischen Tag, nachdem sie von einer Bombe, einem Brand oder von beidem zerstört worden war.
    Haynes nahm vier M & M als Frühstück, während er die beiden Bilder betrachtete und zu dem Schluß kam, daß sie nach Fotografien gemalt worden waren. Die M & Ms dagegen, entdeckte er, gehörten zur schokoladenumhüllten Erdnußvariante.
    Haynes schnippte sich noch ein M & M in den Mund und ging den langen Flur entlang zum letzten Zimmer auf der linken Seite. Es war ein einigermaßen großer Raum, mindestens vier mal fünfeinhalb Meter, mit Parkettboden, einem Orientteppich und einem großen Doppelbett, das hastig gemacht worden war. Außerdem enthielt das Zimmer eine Frisierkommode, den angekündigten Spiegelschrank und, vor den beiden Flügelfenstern, zwei ungleiche, aber bequem aussehende Lehnsessel, zu denen jeweils ein kleiner Tisch und eine Leselampe gehörten.
    Einer der Sessel war von elegantem skandinavischen Design und machte einen besonders einladenden Eindruck. Auf dem Tisch daneben stapelten sich Bücher über amerikanische Politik und Wirtschaft sowie vier aktuelle Autobiographien ehemaliger Mitarbeiter des Weißen Hauses, die die Regierung Reagan unter Wolken unterschiedlicher Dichte verlassen hatten. Das zweite Sitzmöbel, ein alter Ohrensessel mit gewaltigen Ausmaßen und ramponiertem Lederbezug, kam ihm merkwürdig vertraut vor, bis Haynes aufging, daß es fast wie der Sessel in seiner Wohnung in Ocean Park aussah - jener Sessel, in dem er sitzen und auf das gelbe Monsterhaus auf der anderen Straßenseite starren konnte.
    Auf dem Tisch neben dem Ledersessel lagen vier Bücher ohne Schutzumschlag. Haynes nahm sie einzeln in die Hand und sah, daß sie aus einer Bibliothek kamen und die Ausleihzeit vier Tage überschritten war. Es handelte sich um einen frühen
    Vonnegut, einen H. Allen Smith, eine Mark-TwainSchmähschrift gegen Mary Baker Eddy und Doughtys Travels in Arabia Desertia, ein Buch, das Haynes nie zu Ende gelesen hatte.
    Er legte die Bücher wieder hin, ging zu dem Spiegelschrank und zog die

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