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Letzte Runde in Mac's Place

Letzte Runde in Mac's Place

Titel: Letzte Runde in Mac's Place Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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vorbeigekommen und hat gesagt, er wär' dran interessiert. Höchstens ein oder zwei Tage, nachdem Dark ihn hier abgeholt hat. Ich hab' ihm noch die Adresse von Darks Werkstatt in Falls Church gegeben. Um die Wahrheit zu sagen, ich glaube, der Mann war mehr als nur interessiert. Ich glaub', er war in den Wagen verliebt.«
    »Hat er Ihnen seinen Namen genannt?«
    »Falls ja, hab' ich ihn vergessen.«
    »Hieß er zufällig Purchase?«
    Es folgte eine lange Pause, bis der Sheriff sagte: »Granville?«
    »Ja.«
    »Worauf wollen Sie hinaus? Kann sein, daß wir hier hinterm Wald sind, aber wenn jemand mit Namen Purchase bei einer Schießerei in der Lobby des Willard Hotel umkommt, dann bleibt der Name schon mal irgendwie haften - wenn Sie wissen, was ich meine.«
    »Wahrscheinlich ein anderer Purchase«, sagte Haynes.
    »Ich fürchte, ich habe Sie angelogen, Granville. Der Mann, der Steadys Wagen kaufen wollte . Sein Name war Horace Purchase. Der Mann, der im Willard umgekommen ist - sein Name war ebenfalls Horace Purchase, jedenfalls behauptet CNN das. Sobald ich den Namen am Fernseher gehört habe, bin ich zum Telefon und habe das
    Morddezernat in Washington angerufen. Man hat mich mit einem wirklich cleveren Burschen verbunden, einem Farbigen, Detective-Sergeant Pouncy, und er und ich, wir kommen ins Quatschen, und es stellt sich raus, daß er sich unbedingt mit Ihnen unterhalten will.«
    »Ich rufe ihn an«, sagte Haynes.
    »Könnte eine ganz gute Idee sein, denn sobald wir auflegen, werd' ich ihn anrufen und ihm sagen, daß ich grade mit Ihnen geredet habe.« Shipp schien ein neuer Gedanke zu kommen. »Oder ich sag' ihm, er soll Sie anrufen, wenn Sie mir Ihre Nummer geben.«
    Haynes nannte wahllos eine Reihe von Zahlen. Shipp wiederholte sie in skeptischem Tonfall und sagte: »Bloß zwei Sachen, Granville. Erstens, es tut mir leid, daß ich Sie anlügen mußte, als ich sagte, daß mir der Name von diesem Purchase nicht einfällt. Und zweitens, gestern haben sie den alten Zip geholt, und ich schätze, inzwischen ist er schon Hundefutter.«
    »Vielen Dank, Sheriff«, sagte Haynes, legte auf und sah Erika an, die zwischen den beiden Betten stand. »Hast du alles mitgekriegt?«
    »Zumindest deine Lügen.«
    »Und hier ist der Rest: Purchase hat vom Sheriff erfahren, daß der Wagen bei Dark war. Der Sheriff hat von CNN erfahren, wer Purchase ist. Danach hat er mit Sergeant Pouncy gesprochen, der heißer denn je darauf ist, sich mit mir zu unterhalten.«
    »Warum rufst du ihn nicht an?«
    »Wenn ich etwas zu sagen habe, werde ich es sagen«, sagte Haynes, stand auf und ging zur Tür. Dabei klopfte er auf die rechte Tasche seines Mantels, als müsse er sich vergewissern, daß McCorkles Waffe noch da war.
    Erika nahm ihren Mantel vom Bett und fragte: »Wohin gehen wir?«
    »Ich will den Wagen irgendwo unterstellen. Vielleicht bei Howard Mott.«
    »Warum dort?«
    »Damit ich ihn auseinandernehmen kann.«
    »Steady hätte das Manuskript nie in dem Wagen versteckt.«
    »Das meinst du vielleicht. Und ich vielleicht auch. Aber Horace Purchase hat das ganz bestimmt nicht gemeint. Und ich bin mir ziemlich sicher, daß Purchases Auftraggeber mittlerweile mit Ledell Dark gesprochen hat. Und Mr. Dark hat ihm wahrscheinlich von meinem Interesse an Mr. Purchase berichtet und wahrscheinlich sogar deine Reisetasche beschrieben. Und ich würde darauf wetten, daß mittlerweile jemand Motels anruft und nach einem attraktiven jungen Paar fragt, das in einem Cadillac-Kabrio gekommen ist - nicht gerade das unauffälligste Auto der Welt.«
    »Das Manuskript könnte in einem Bankschließfach sein. Oder auf Steadys Farm, vergraben acht Schritte nach Nord vom Apfelbaum.«
    Haynes sah sie an. »Du bist überzeugt, daß es kein Manuskript gibt, oder?«
    »Ja.«
    »Tu so, als gäbe es eins. Tu einfach so. Wenn du so tust, dann weißt du, wo das Manuskript ist. Du weißt, es ist nicht in Steadys Haus in Berryville, und es war nicht in dem Hotelzimmer, in dem er gestorben ist. Du weißt, daß es nicht in Isabelles Wohnung war, daß Undean es nicht hatte und Tinker Burns auch nicht.«
    »Erkläre mir, wieso ich das alles weiß.«
    »Weil die CIA und Mister Anonymus immer noch heiß darauf sind, es zu kaufen.«
    »Und was ist mit den ganzen falschen Manuskripten?« fragte sie. »Wozu sollten sie dienen, wenn nicht zur Einfädelung eines Schwindels?«
    »Wie soll ich das wissen?« sagte Haynes. »Klar, es könnte ein Täuschungsmanöver sein - ein Schwindel.

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