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Letzten Donnerstag habe ich die Welt gerettet

Letzten Donnerstag habe ich die Welt gerettet

Titel: Letzten Donnerstag habe ich die Welt gerettet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Herden
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Sandro und die Prinzessin und ich waren einverstanden.

Breitmaulfrosch-Müllmänner

    Abends beschlossen wir, erst einmal nicht ins Bett zu gehen, damit wir in der Nacht die Straße beobachten konnten. Ich erinnerte mich wieder an die seltsamen Geräusche, die ich vor ein paar Tagen zwischen den Hütten gehört hatte: Dieses seltsame Rascheln und Platschen, das eigentlich gar nicht so geklungen hatte, als käme es von herumhuschenden Ratten. Ich hatte Sandro und der Prinzessin davon erzählt und wir wollten herausfinden, wer sich in der Nacht draußen herumtrieb und wer die Hütten abbaute. Damit wir nicht aus Versehen einschliefen, sahen wir ganz lange fern. Aber irgendwann gab es nur noch langweilige Sendungen für Erwachsene. Da wurden Leute dabei gefilmt, wie sie ihr Leben lebten oder etwas kochten. Es war nicht so spannend, anderen beim Leben oder Kochen zuzuschauen. Darum schlief ich irgendwann ein.
    Sandro zum Glück nicht. Um Mitternacht weckte er die Prinzessin und mich mit den Worten: »Geisterstunde! Unsere geheimnisvolle Mission ruft!«
    Wir lachten eine ganze Weile extra laut, um unsere Angst zu vertreiben. Trotzdem war uns mulmig zumute, als wir die dunklen Kapuzenpullis überzogen, die Sandro von sich zuhause geholt hatte. Ich selbst besaß kein Sweatshirt und die der Prinzessin waren natürlich rosa. Sandro schnappte sich die Taschenlampe, die wir am Abend herausgesucht hatten und dann schlichen wir auf die dunkle stille Straße hinaus.
    Zuerst konnten wir nicht viel entdecken. Wir liefen zwischen den verlassenen Hütten herum und versuchten dabei keine Geräusche zu machen. Es war totenstill und es gab auch nicht allzu viel zu sehen. Wir krabbelten in die einzelnen Unterschlüpfe und Sandro leuchtete mit der Taschenlampe in alle Ecken. Aber da war nichts. Die meisten Hütten waren leer, weil die Kinder ihre Habseligkeiten mit in die Schule genommen hatten.
    »Schleimige Nebelschleiche!«, schrie die Prinzessin plötzlich. Sofort sprang ich neben sie und nahm mit einem lauten »Kiap« die Verteidigungsstellung ein. »Warum schreit ihr denn hier so herum?«, fragte Sandro, der angelaufen kam.
    Im Lichtstrahl seiner Taschenlampe konnten wir eine dicke Ratte vor uns hocken sehen. Sie rannte nicht weg, sondern ließ ihre kleinen, schwarzen Äuglein zwischen uns hin- und herflitzen. Dann grinste sie uns an. Sie trug eine alberne Kappe auf dem Kopf. So eine hatte mir Oma mal für ein Faschingsfest gebastelt.
    »Es ist nur eine Ratte mit einer albernen Kappe«, sagte Sandro und ich löste mich wieder aus der Kampfstellung.
    »Wieso trägt die so eine alberne Kappe?«, fragte die Prinzessin. »Wieso nicht? Ich meine, wunderst du dich wirklich noch über irgendetwas?«
    »Nein, eigentlich nicht«, antwortete die Prinzessin und zuckte mit den Schultern.
    Es huschten noch weitere Ratten zwischen den Hütten umher, aber sie nagten nicht an den Konstruktionen und trugen auch keine Materialien fort. Die Ratten bauten die Hütten also nicht ab. Aber wer dann?
    Plötzlich begann der Boden zu vibrieren.
    »Hört ihr dieses Brummen?«, fragte Sandro.
    Am Ende der Straße erschienen zwei Scheinwerfer, die sich langsam auf uns zubewegten.
    »Da kommt etwas angefahren, irgendein großes Auto. Wir sollten uns lieber verstecken«, raunte die Prinzessin und deutete auf einen alten Schrank, der vor einer Hauswand stand.
    Wir zwängten uns hinein und zogen von innen die Tür zu. Es war ganz schön eng, aber wenigstens waren wir sicher. Dachten wir zumindest. Aus einem alten Astloch drückte Sandro das Innere heraus, sodass wir ein Guckloch hatten. Aber sehen konnten wir erst einmal nichts.
    »Das Auto hat angehalten. Es muss genau neben uns stehen«, flüsterte ich.
    Das Vibrieren des Motors war nun richtig laut und kribbelte an den Füssen und am Po. Eigentlich wackelte der ganze Schrank.
    »Ob sie uns gesehen haben?«, wisperte die Prinzessin.
    Ich hoffe nicht, wollte ich antworten. Stattdessen schrie ich: »Arrggggg!« Denn plötzlich wurden wir in die Luft gehoben.
    »Sie haben uns entdeckt und nun sitzen wir in der Falle!«, rief Sandro. Er versuchte trotz des Gewackels ein Auge gegen das Loch zu pressen, um zu sehen, was draußen vor sich ging.
    »Achtung, wir werden runtergelassen«, warnte er und da wurden wir auch schon durcheinandergeworfen, als der Schrank mit einem Krachen wieder abgesetzt wurde.
    »Sie haben uns auf den Lastwagen geladen«, erklärte Sandro, der unter mir lag. »Wer sind denn sie ?«, fragte die

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