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Letzter Gipfel: Ein Altaussee-Krimi (German Edition)

Letzter Gipfel: Ein Altaussee-Krimi (German Edition)

Titel: Letzter Gipfel: Ein Altaussee-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbert Dutzler
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und sie schien ihm keine Frau zu sein, die in der Lage war, ihr Leben selbständig in den Griff zu bekommen. Sie tat ihm leid. Was sollte mit ihr werden, wenn man sie im Krankenhaus nicht mehr behielt?
    Als der Rettungswagen eintraf, ließ sich die Frau Märzendorfer von den Sanitätern widerspruchslos hinausführen. Die Frau Doktor seufzte, als sich die Tür hinter ihnen schloss. „Arme Frau!“, sagte sie. „Was geschieht denn mit ihr, nach dem Krankenhaus, meine ich?“ Die Frau Doktor zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht, ob sie in ein Frauenhaus kann. Da werden Mütter mit Kindern vorgezogen. Ich hoffe für sie, dass sie einen Platz in einer betreuten Einrichtung bekommt. Wenn wir ihren Mann dingfest machen können, kann sie vielleicht auch wieder nach Hause.“ Der Friedrich mischte sich aus dem Hintergrund ein. „Ich glaub ihr, was sie über den Missbrauch sagt. Aber ich glaub auch, dass sie in Wirklichkeit keine Ahnung hat, ob ihr Mann die Sandra umgebracht hat.“ Die Frau Doktor nickte. „Sie kann es eigentlich nicht wirklich wissen – selbst wenn ihr Mann es ihr gestanden hat, kann es sein, dass er es nur getan hat, um sie zu demütigen, weiter zu verletzen. Trotzdem – wir müssen die Kollegen in Oberösterreich bitten, sich mit dem Herrn Märzendorfer zu beschäftigen. Man kann ihre Aussage ja nicht einfach ignorieren, und wer weiß, vielleicht finden sich Anhaltspunkte, dass sie recht hat, und vielleicht sind Misshandlungshandlungen an der Sandra auch noch nicht verjährt.“ Das, fand Gasperlmaier, war jetzt ein arg juristisches Wort von der Frau Doktor gewesen. Gasperlmaier mochte sich zwar nicht vorstellen, was der Herr Märzendorfer der Sandra alles angetan haben konnte, aber es gefiel ihm nicht, wenn man das ebenso nüchtern wie umständlich als „Misshandlungshandlungen“ bezeichnete.
    Das Notruftelefon läutete, der Friedrich nahm ab und hörte zu. „Was sagst du?“ Gasperlmaier schrak auf, so aufgeregt hatte der Friedrich geklungen. Er drückte auf die Lautsprechertaste, sodass Gasperlmaier und die Frau Doktor mithören konnten. Der Friedrich legte die Hand über die Muschel und flüsterte ihnen zu: „Der Bohuslav, von der Loserhütte. Er hat einen Toten gefunden!“ Schon hörte Gasperlmaier, wie der Bohuslav weitersprach: „Glaub ich, Kahlß, dass ich kenne tote Herrn, was liegt tot neben Parkplatz. Ist Herr, was hat scheenen Audi von supersexy Frau Doktor gefahren zu Haufen Schrott!“ Der Bohuslav, so dachte Gasperlmaier bei sich, hatte natürlich keine Ahnung, dass die das Kompliment mithörte. Gasperlmaier wagte grinsend einen Seitenblick, die Frau Doktor aber verzog keine Miene. „Greif nichts an!“, rief der Friedrich. „Wir kommen gleich! Wo hast du denn die Leiche gefunden?“ Der Bohuslav holte weiter aus: „Na, geh ich aus Hitte hinaus, schau ich, ob wird scheener Tag, seh ich, dass Wolken sich anschicken, zu ziehen fort …“ Die Frau Doktor winkte dem Friedrich hektisch zu und bedeutete ihm, das Gespräch abzuschließen. Der Friedrich nickte und bellte nur in den Hörer. „Wir kommen! Lass niemanden zu der Leiche!“
    Auf der Fahrt auf den Loser hinauf ließ die Frau Doktor sie spüren, was der BMW unter der Haube hatte. Leider hatte Gasperlmaier hinten Platz nehmen müssen, und trotz angelegtem Sicherheitsgurt wurde er in den Kurven hin und her geschleudert, dass ihm angst und bange wurde. Nach jeder Kehre ließ die Frau Doktor den Motor laut aufheulen, und das Fahrzeug schoss nur so den Berg hinauf. Bei einer Rallye, so dachte Gasperlmaier bei sich, da gibt es einen Überrollkäfig aus Stahlrohren, und man sitzt wie mit einem Babygeschirr festgezurrt auf seinem Sitz. Von Helm und feuerfestem Overall ganz zu schweigen. Dieses Auto und er selbst, fand er, waren für eine solche Fahrweise ganz und gar nicht geeignet. Vor allem, wo man dem Bohuslav in einer Hinsicht gewiss trauen durfte: Wenn er sagte, dass der Herr Magister Eisel tot in den Latschen lag, dann stimmte es wahrscheinlich. „Ich werd noch wahnsinnig mit euch Ausseern!“, ärgerte sich die Frau Doktor. „Wollt ihr euch gegenseitig ausrotten? Genügt es euch nicht, dass hie und da einer von selbst vom Berg herunterfällt und von der Bergrettung eingesammelt werden muss? Müsst ihr unbedingt euren Hausberg zu einem Schlachtfeld umfunktionieren?“ Gasperlmaier fand die zwischen Schaltvorgängen und abrupten Bremsmanövern stoßweise hervorgebrachte Tirade der Frau Doktor über die Maßen

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