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Letzter Gipfel: Ein Altaussee-Krimi (German Edition)

Letzter Gipfel: Ein Altaussee-Krimi (German Edition)

Titel: Letzter Gipfel: Ein Altaussee-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbert Dutzler
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nur so durchbeutelte. Gasperlmaier stellte sich in einer Entfernung von den beiden Tragen auf, die sicherstellte, dass er sie einerseits im Blickfeld hatte, andererseits aber auch nicht gezwungen war, irgendwelche Einzelheiten wahrzunehmen. Als er das Brummen eines Autos hörte, spähte er um die Ecke, um zu sehen, ob am Ende die Frau Doktor Kohlross schon eingetroffen war. Es war aber nur der Leichenwagen der örtlichen Bestattung. Gasperlmaier kehrte auf seinen Posten zurück, und kurz danach tauchte der Kreuzmayr Fredl auf, der Tischler und Bestattungsunternehmer, mit einem langen und hageren Assistenten, den Gasperlmaier noch nie gesehen hatte.
    Der Fredl schüttelte dem Gasperlmaier grinsend die Hand. „Servus, Gasperlmaier. Habt’s heut gleich zwei für uns? Ob ich die überhaupt in mein Auto hineinbringe? Wo habt’s ihr denn die beiden?“ Gasperlmaier wies auf die beiden abgedeckten Tragen. „Die eine, hab ich gehört, soll ja ganz leicht sein, kein Fleisch mehr auf den Knochen!“ Der Fredl kicherte. Gasperlmaier konnte seine Fröhlichkeit nicht ganz nachvollziehen, ihm war in Gegenwart zweier Verstorbener nicht nach Heiterkeit und ungezwungenem Geplauder zumute. „Ah da!“, meinte der Fredl, „da fahren wir gleich mit dem Auto her! Da, Otto!“ Er warf seinem Assistenten den Autoschlüssel zu und wies ihn an, den Leichenwagen um die Hütte herum zu chauffieren, auf dass die beiden Toten bequem eingeladen werden konnten. „Das ist der Aschauer Otto, der arbeitet erst seit ein paar Wochen bei mir.“ Er deutete dem Hageren nach, der um die Ecke verschwunden war. „Ein bisschen unheimlich ist er mir. Wie er die Leichen immer anschaut. Aber seine Arbeit, die macht er mit Liebe.“ Gasperlmaier sah den Fredl erstaunt an, schwieg aber, weil er gerade den Gedanken zu unterdrücken versuchte, wie der Otto die heute geborgenen Leichen unheimlich anschauen und liebevoll versorgen würde.
    Mittlerweile war der Kahlß Friedrich wieder vom Klo zurück, und als die beiden Bestatter ihre Metallsärge ausluden, machte er ihnen gleich einen Strich durch die Rechnung. „Da wird hier nichts eingeladen, wir warten zuerst auf die Kriminalpolizei und die Spurensicherung.“ Jetzt wurde der Fredl ein wenig unwirsch. „Ja, glaubst denn, wir haben ewig Zeit? Wenn wir die zwei in die Gerichtsmedizin nach Graz fahren müssen, da sind wir vor neun, zehn am Abend gar nicht zurück! Und jetzt sollen wir hier auch noch warten!“ „Reg dich nicht so auf“, winkte der Friedrich ab, „du kriegst es ja bezahlt. Brauchst gar nicht so zu jammern.“ Der Fredl, dachte Gasperlmaier bei sich, der hatte leicht lachen, wenn es ein gutes Geschäft für ihn gab, aber wenn er mehr Zeit dafür aufwenden musste, als er veranschlagt hatte, dann wurde er ebenso leicht ungemütlich. Dabei war die Leichenbestatterei doch ein ausgesprochen gutes Geschäft. Gestorben, so dachte Gasperlmaier, wurde ja immer. Der Fredl und sein Assistent gingen in die Hütte, und Gasperlmaier und der Friedrich standen nun allein nebeneinander davor und schauten zum Dachstein hinüber, der im Licht der Nachmittagssonne vor einem fast schon blauen Himmel herüberglänzte. „Dass das ausgerechnet jetzt passieren muss!“ Jetzt, so dachte Gasperlmaier, geht das Gejammer wegen seiner in Aussicht stehenden Pensionierung wieder los. Doch der Friedrich kam damit nicht weit. Ein laut aufheulender Motor und kurz darauf quietschende Reifen rissen die beiden aus ihren Gedanken. Das, so dachte Gasperlmaier, konnte nur die Frau Doktor Kohlross sein. Mit klopfendem Herzen eilte er über die ganze Länge der Terrasse, um sie, als er deren Ende erreicht hatte, schon aus dem Auto steigen zu sehen. Kaum wurde er ihrer ansichtig, erfassten Gasperlmaier Nervosität und Unruhe, er verlangsamte seine Schritte und streckte ihr die Hand entgegen, noch bevor sie ihn wahrgenommen hatte.
    „Ja, grüß Sie, Gasperlmaier! Ist das schön, dass ich Sie einmal wiedersehe! Meinen Retter!“ Gasperlmaier spürte, wie die Hitze über seine Wangen zu den Ohren aufstieg. Dabei war es doch eigentlich der Friedrich gewesen, der damals den Angreifer schachmatt gesetzt und Schlimmeres verhindert hatte. „Grüß Sie, Frau Doktor. Schön, dass Sie wieder da sind.“ Das war ja besser gelaufen, als er befürchtet hatte, dachte Gasperlmaier, immerhin hatte er einen passenden, vollständigen Satz herausgebracht. Die Frau Doktor, stellte Gasperlmaier fest, hatte sich dem Anlass entsprechend angezogen. Sie

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