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Letzter Gruss - Thriller

Letzter Gruss - Thriller

Titel: Letzter Gruss - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Liza Marklund
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mehr, Fingerabdrücke oder DNA-Spuren zu vermeiden. Im Gegenteil, es war an der Zeit, die Welt wissen zu lassen.

    Bald würden sie sich zurücklehnen und ihr Werk genießen können.
    Mac bremste, blinkte und bog links ab. Sie fuhren an Weiden mit Schafen und Kühen vorbei, an kleinen Wäldern mit Nadelund Laubbäumen.
    »Auf eine Art ist es doch schön hier, findest du nicht?«, sagte Sylvia und legte den Straßenatlas weg. Sie hatte nicht vor, noch länger hineinzusehen.
    Mac antwortete nicht.
    Die Landschaft um sie herum öffnete sich wieder, sie kamen in ein kleines Dorf. Links standen ein paar Wohnhäuser, rechts lag ein Bauernhof. Sie fuhren an einer Reihe alter Arbeiterbaracken vorbei, einer Schule und einem Mehrfamilienhaus, dann hörte die Bebauung auf.
    Schweigend rollten sie weiter.
    Mac spähte angestrengt durch die Windschutzscheibe.
    »Was hältst du davon?«, fragte er und zeigte auf einen Hof am Waldrand.
    Sylvia beugte sich nach vorn.
    Mac bremste und hielt an.
    Der Hofplatz war still und menschenleer. Alle Fenster und Türen waren geschlossen.
    Ein alter Volvo stand hinter der Scheune, ein Kombi, der seine Glanzzeit in den 1980er Jahren gehabt haben musste.
    »Den nehmen wir«, sagte Sylvia und warf einen raschen Blick über die Schulter.
    Weit und breit kein Auto zu sehen.
    »Mach schnell«, sagte sie.
    Mac sprang aus dem Wagen, Sylvia öffnete den Gurt und rutschte hinters Lenkrad. Mit einiger Mühe legte sie den Gang ein, sie war es nicht gewohnt, mit Kupplung und Gangschaltung umzugehen, und fuhr mit Vollgas bis hinter die nächste Kurve.

    Dort hielt sie an, ließ die Scheibe herunter und horchte.
    Die Bäume rauschten, irgendwo im Wald rief ein Tier. Ein entferntes Motorengeräusch schwoll an und ab, aber es kam kein Fahrzeug vorbei.
    Hier würde sie einen Moment warten.
    Ihr Blick blieb an einer Art Bauwerk hinten zwischen den Bäumen hängen. Bretter, rostige Nägel, eine Leiter. Eine Holzhütte, vielleicht ein Hochsitz.
    Auf einmal erfüllte sie abgrundtiefe Verachtung.
    Kaum zu glauben, da gab es Menschen, die ihr ganzes sinnloses Leben in gottvergessenen Gegenden wie dieser verbrachten, die arbeiteten und soffen und vögelten und Hochsitze bauten, ohne zu ahnen, dass es noch etwas anderes gab, einen höheren Grad von Bewusstsein; die einfach ihr Lebensschicksal dem Gott der kleinen Bagatellen überließen, ohne sich jemals um Brillanz oder Ästhetik zu scheren.
    Sie wandte den Blick vom Hochsitz ab und schaute in den Rückspiegel.
    Da kam Mac in dem roten Kombi angefahren. Er bremste nicht ab, als er sie überholte, sondern fuhr geradeaus weiter in genau kalkuliertem Tempo: nicht zu langsam, aber auch nicht zu schnell. Sie legte den Gang ein und folgte ihm mit einigen hundert Metern Abstand.
    Nun ging es darum, eine gute Stelle zu finden, wo sie dieses Auto loswerden konnten, eine Stelle, wo man es ziemlich bald finden würde, aber nicht sofort.
    Sie leckte den Daumen an und drückte ihn aufs Lenkrad.
    Schönen Gruß von Sylvia, ihr Penner!
    Ihr schwindelte bei dem Gedanken, was sie geleistet hatten, und das war erst der Anfang.
    Das nächste Projekt würde noch viel imposanter werden.

103
    Die Mörder von Athen wohnten in Thessaloniki. Es handelte sich nicht um ein Pärchen, sondern um zwei Kunststudenten der Aristoteles-Universität Thessaloniki, Griechenlands größter Universität. Sie wurden auf dem Campus festgenommen, verraten von der elektronischen Spur, die ihre Rechner hinterlassen hatten.
    Beide waren tief religiös und behaupteten, in direktem Kontakt mit dem Schöpfergott zu stehen, dem Herrscher über das Universum. Sie gestanden die Taten in Athen, leugneten jedoch, gemordet zu haben. Ihr Werk war Teil eines globalen konzeptuellen Kunstwerks mit dem Ziel, die Göttlichkeit des Menschen zu verdeutlichen.
    Menschen konnten sie verurteilen, aber niemals Gott, der Herr.
    Die Morde von Salzburg wurden auf ein junges englisches Paar zurückgeführt, wohnhaft in London.
    Sie waren an der Purner School of Fine Art eingeschrieben, einer angesagten Kunstakademie im Herzen Londons. In den letzten vier Monaten hatten sie allerdings nicht am Unterricht teilgenommen.
    Ihre Fingerabdrücke und DNA stimmten mit den Spuren am Tatort überein, und die Mordwaffe wurde unter einer losen Fußbodendiele in der Wohnung des Paares gefunden.

    Die Engländer äußerten sich nicht zu den Vorwürfen. Sie antworteten auf keine Frage der Ermittler und weigerten sich sogar, mit ihrem eigenen Anwalt zu

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