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Letzter Kirtag: Ein Altaussee-Krimi

Letzter Kirtag: Ein Altaussee-Krimi

Titel: Letzter Kirtag: Ein Altaussee-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbert Dutzler
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er Gedanken wie „vorne und hinten befriedigen“ überhaupt denken konnte, wo er es doch viel eigentlicher geistig hatte meinen wollen, während ihm die drastischen Gedanken mehr oder weniger ausgekommen beziehungsweise dazwischengerutscht waren. Wie in solchen Situationen üblich geriet Gasperlmaier mit seinen Grübeleien, Assoziationen und Kreuz- und Quergedanken in so einen Schlamassel, dass er außer ratlosem Gliederzucken und verständnislosem Vorsichhinstarren keinerlei passende Reaktion zustande brachte.
    Zu Gasperlmaiers Glück war es gerade sieben Uhr geworden, und der Christine fiel ein, dass es doch interessant wäre, „Steiermark heute“, die regionale Nachrichtensendung, anzusehen, denn da würde sicher über den Tod des Doktor Naglreiter und seiner Gattin in Altaussee berichtet werden.
    Tatsächlich war es die Spitzenmeldung der Sendung. Kaum hatte Christine den entsprechenden Knopf der Fernbedienung gedrückt, erschien die blonde Moderatorin auf dem Bildschirm und kündigte einen Bericht über einen spektakulären Doppelmord in Altaussee an. Zu Tode gekommen, so die Moderatorin, seien „der bekannte Wiener Rechtsanwalt Doktor Hubert Naglreiter und seine Gattin Sophie“.
    Die Christine setzte sich aufs Sofa und klopfte mit der flachen Hand auf den Platz neben sich, um den Gasperlmaier dazu zu bewegen, sich neben sie zu setzen. Während er der Aufforderung Folge leistete, waren bereits Bilder vom Altausseer Kirtag zu sehen. Eine womöglich noch blondere Reporterin in einem altrosa Kostüm kam ins Bild, hinter ihr war der Getränkeausschank des Bierzelts zu sehen. „Ein wirklich spektakulärer Doppelmord!“, wiederholte sie die bereits von der Studiomoderatorin benutzte Phrase, „hat sich heute in Altaussee ereignet. Wie soeben bekannt geworden ist, sind die Opfer der bekannte Wiener Rechtsanwalt Doktor Hubert Naglreiter und seine Frau.“ „Das wissen wir jetzt schon!“, fauchte die Christine ungehalten dazwischen. „Doktor Naglreiter wurde heute früh von einem Polizisten auf einer Routinestreife leblos auf dem Jahrmarktgelände aufgefunden.“ Gasperlmaier hoffte inständig, dass weder sein Name noch sein Bild in der Berichterstattung auftauchen mögen, er hatte an dieser Art von Prominenz keinerlei Interesse. Auch fiel ihm auf, dass die Dame im Fernsehen kein Wort über das Klo und die Todesursache verloren hatte. Wusste man das beim Fernsehen nicht oder war ihnen das zu ordinär, dass man eine Leiche im Pissoir gefunden hatte? „Wenig später wurde die Leiche der Gattin des Rechtsanwalts im Altausseer See treibend aufgefunden. Aus Polizeikreisen verlautet, der Anwalt sei im Ostgeschäft tätig gewesen und habe verschiedene Investoren aus den ehemals sowjetischen Republiken in Geschäftsangelegenheiten in Österreich vertreten. So können derzeit Verbindungen zwischen diesen Geschäften und dem Tod des Rechtsanwalts und seiner Frau nicht ausgeschlossen werden.“
    Gasperlmaier zog die Mundwinkel skeptisch nach unten. „Die Frau Doktor Kohlross meint nicht, dass es die Russenmafia war. Obwohl, sie hat schon angeordnet, dass der Vollständigkeit halber alle Hotels in der Gegend überprüft werden sollen, ob da Russen abgestiegen sind.“ Da fiel ihm siedend heiß ein, dass sie ja ihm den Auftrag gegeben hatte, nach den Russen zu suchen, und dass er noch keinen Finger gerührt hatte, um ihn zu erfüllen.
    Plötzlich erschien die Frau Doktor Kohlross vor der Kamera. Als am unteren Bildschirmrand ihr Name und ihre Funktion eingeblendet wurden, wandte sich die Christine mit einem verschmitzten Lächeln Gasperlmaier zu: „Da schau her, die ist aber wirklich sehr fesch, deine Frau Kommissar. Wundert mich nicht, dass sie dich ein wenig durcheinandergebracht hat.“ Gasperlmaier jedoch wollte lieber hören, was die Frau Doktor Kohlross zu sagen hatte. „Wir ermitteln derzeit in alle Richtungen, eine Verbindung zu den Geschäften des Opfers kann weder ausgeschlossen noch nachgewiesen werden.“ Wie gut sie reden konnte, dachte Gasperlmaier bei sich, er hätte im Angesicht der Kamera und des vor seinen Mund gehaltenen Mikrofons sicher keinen vollständigen Satz herausgebracht. Und die Christine hatte natürlich recht, sie war sehr fesch, die Frau Kommissar, und selbst im Fernsehen waren ihre aus einem ernsten Gesicht blitzenden Augen auffällig schön.
    „Gibt es schon konkrete Spuren, einen konkreten Verdacht?“, wollte die Reporterin wissen. Die Frau Doktor Kohlross strich sich mit einer Hand

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