Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Titel: Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaffery Deaver
Vom Netzwerk:
Todesursache festgestellt?« rief sie zum dicken
    Earl rüber. »Erwürgt«, antwortete der Sanitäter. Aber Sachs fiel sofort auf, daß sich an der Unterseite der Au
    genlider keine Blutgerinnsel gebildet hatten. Auch wies die Zunge keine Verletzungen auf. Die meisten Würgeopfer beißen sich während des Todeskampfs auf die Zunge.
    »Das glaube ich nicht.«
    Earl zwinkerte Jim zu und schnaubte im Brustton der Überzeugung: »Aber klar wurde er erdrosselt. Schauen Sie sich doch mal die rote Linie an seinem Nacken an. Wir nennen so eine Abklemmung eine Ligatur-Markierung, Süße. Wir können ihn übrigens nicht die ganze Zeit hier stehenlassen. Die reifen an so einem Tag wie heute ziemlich schnell. Und das ist ein Geruch, den können Sie sich überhaupt nicht vorstellen.«
    Sachs runzelte die Stirn. »Er wurde nicht erwürgt.«
    fetzt gingen beide auf sie los. »Süß..., Officer. Das ist eine Li
     
    gatur«, erklärte Jim. »Davon hab ich schon Hunderte gesehen.« »Nein, nein. Der Täter hat ihm nur eine Kette abgerissen.« Rhyme schaltete sich wieder ein. »Das stimmt wahrscheinlich,
    Sachs. Wer die Identifizierung des Opfers erschweren will, der muß zuerst den Schmuck entfernen. Vielleicht war es auch eine Namensmarke. Was für Gestalten sind denn da bei Ihnen?«
    »Ein paar Trottel«, antwortete sie.
    »Oh. Nun gut, was ist die Todesursache?«
    Nach kurzer Suche entdeckte sie die Wunde. »Eispickel oder
     
    schmales Messer im Hinterkopf.«
    Die füllige Gestalt des Sanitäters schob sich in den Türrahmen. »Wir hätten das schon noch gefunden«, wiegelte er ab. »Wir hatten nur keine Zeit, weil wir wegen euch Leuten so schnell wie möglich hierherkommen sollten.«
    Rhyme wandte sich wieder an Sachs. »Beschreiben Sie ihn.«
    »Übergewichtig, dicker Schwabbelbauch.«
    »Braun oder Sonnenbrand?«
    »Nur Arme und Oberkörper. Beine nicht. Ungepflegte Fußnägel
     
    und ein billiger Ohrring. Messing, kein Gold. Seine Unterhosen stammen aus dem Sears-Kaufhaus und sind voller Löcher.«
    »Okay, das sieht nach einem kleinen Arbeiter oder Angestellten aus«, sagte Rhyme. »Handwerker, Ausfahrer. Wir kommen der Sache näher. Schauen Sie mal in seinen Hals.«
    »Wie bitte?«
    »Wegen seiner Brieftasche oder seiner Papiere. Wenn man die Identifizierung einer Leiche für ein paar Stunden verhindern will, dann ist es das einfachste, die Ausweise in den Hals zu stopfen. Dort werden sie erst bei der Autopsie gefunden.«
    Lautes Lachen von draußen.
    Es verstummte schlagartig, als Sachs die Kiefer des Mannes aus
     
    einanderzog und hineingriff. »Mein Gott«, stöhnte Earl. »Was tun Sie da?« »Schneiden Sie die Kehle auf, damit Sie tief genug hineingreifen
    können.«
    Sachs hatte bei früheren Gelegenheiten Rhymes makabre Wünsche entschieden zurückgewiesen. Aber nun warf sie einen Blick auf die grinsenden Jungs, dann zog sie ihr gutes altes Schnappmesser aus der Jeans und ließ es aufspringen.
    Das Grinsen verschwand schlagartig aus den Gesichtern der
    Jungs. »Sagen Sie mal, Süße, was machen Sie da?« »Nur eine kleine Operation. Muß mal was drinnen nachschauen.«
    Tat so, als machte sie so etwas jeden Tag.
    »Ich meine, ich kann doch im Leichenhaus keine Leiche abliefern, die von irgendeiner Polizistin aus New York City aufgeschnitten wurde.«
    »Dann machen Sie es eben.«
    Sie hielt ihm das Messer hin.
    »Oh, Mann. Sie will uns verarschen, Jim.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch und schnitt mit dem Messer den
     
    Hals des Mannes auf - wie ein Angler, der eine Forelle aufschlitzt.
    »O mein Gott, Jim. Schau dir an, was sie da macht. Halt sie doch auf!«
    »Ich hau ab, Earl. Ich hab das hier nie gesehen.« Der Polizist trollte sich.
    Sie vollendete ihren sauberen Schnitt, blickte hinein und seufzte. »Nichts.«
    »Was, zum Teufel, hat er vor?« fragte Rhyme. »Lassen Sie uns nachdenken. Was ist, wenn es ihm gar nicht darum ging, die Identifizierung des Opfers zu verzögern? Wenn er das gewollt hätte, dann hätte er auch die Zähne entfernen müssen. Vielleicht will er etwas anderes vor uns verbergen.«
    »Etwas an den Händen des Opfers«, schlug Sachs vor.
    »Vielleicht«, antwortete Rhyme. »Etwas, das er nicht so einfach von der Leiche abwaschen konnte. Und das uns verraten würde, was er vorhat.«
    »Öl? Fett?«
    »Vielleicht fuhr er Treibstoff für die Jets aus«, grübelte Rhyme. »Oder er gehörte zum Catering-Service, und seine Hände rochen nach Knoblauch.«
    Sachs blickte sich auf dem Flughafen um. Da

Weitere Kostenlose Bücher