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Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Titel: Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaffery Deaver
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weißlicher Kiel mit scharfeckigen Schuppen und erinnerte ein wenig an die Schale einer Ananas.
    »Katze«, stellte Rhyme mit einem Blick fest.
    »Katzen - im Plural«, korrigierte Cooper und schaute dabei wieder durch das normale Mikroskop. »Sieht so aus, als hätten wir eine schwarze und eine gescheckte. Beide kurzhaarig. Dann eine gelbbraune, mit langem, feinem Haar. Vermutlich so etwas wie eine Perserkatze.«
    Rhyme schnaubte: »Ein Tierliebhaber? Das paßt nun wirklich nicht zum Profil des Tänzers. Entweder will er den Anschein erwecken, als hätte er Katzen, oder er wohnt bei jemandem mit Katzen.«
    »Noch mehr Haare«, verkündete Cooper und legte sie unter das Mikroskop. »Menschlich. Es sind... warte, zwei Stränge von etwa achtzehn Zentimetern Länge.«
    »Er haart sich wohl, was?« fragte Sellitto.
    »Wer weiß?« sagte Rhyme. Ohne die Haarwurzel ist es unmöglich, das Geschlecht der Person zu bestimmen, die ein Haar verloren hat. Auch das Alter ist nur bei Kindern festzustellen. »Vielleicht stammen sie von dem Anstreicher«, schlug Rhyme vor. »Hatte er lange Haare, Sachs?«
    »Nein, Bürstenschnitt. Und außerdem war er blond.«
    »Was denkst du, Mel?«
    Der Techniker betrachtete ein Haar von oben bis unten. »Sie sind gefärbt.«
    »Der Tänzer ist bekannt dafür, daß er sein Aussehen häufig wechselt«, erinnerte Rhyme ihn.
    »Ich weiß nicht, Lincoln«, entgegnete Cooper. »Diese Farbe hier entspricht fast der natürlichen Färbung. Man sollte doch denken, daß er sich etwas ganz anderes aussuchen würde, wenn es ihm darum ginge, sein Aussehen zu verändern. Warte. Ich sehe zwei verschiedene Farben. Die natürliche Farbe ist schwarz. Sie wurde dann kastanienbraun überfärbt, und erst kürzlich kam eine dunkelviolette Tönung dazu. Dazwischen lagen etwa zwei, drei Monate.«
    »Ich sehe hier auch eine Menge Ablagerungen, Lincoln. Ich werde mal eines der Haare durch den Chromatographen jagen.«
    »Mach das.«
    Lincolns Computer war mit dem Gaschromatographen verbunden, und bereits wenige Minuten später hatte er die Tabelle mit den Werten vor sich auf dem Bildschirm. »Okay, wir haben irgendwelche Kosmetika.«
    Für die Polizeiarbeit waren Kosmetika sehr hilfreich. Die Hersteller waren dafür bekannt, daß sie die Zusammensetzungen ihrer Produkte oft veränderten, um sie den aktuellen Trends anzupassen. Die verschiedenen Zusammensetzungen ließen daher Rückschlüsse auf den Zeitpunkt der Herstellung und den Produktionsort zu.
    »Was haben wir?«
    »Einen Moment noch.« Cooper schickte die Formel zu einer Datenbank mit Produktnamen. Kurz darauf hatte er die Antwort. »Slim-U-Lite. Schweizer Produkt. Wird von Jencon in der Nähe von Boston importiert. Es ist eine normale Flüssigseife, der Öle und Aminosäuren hinzugefügt werden. War neulich in den Nachrichten die Aufsichtsbehörde ist hinter ihnen her, weil sie behaupten, es wäscht Fett und Zellulitis mit weg.«
    »Laßt uns ein Profil erstellen«, rief Rhyme. »Sachs, was denken Sie?«
    »Über ihn?«
    »Über sie. Die Frau, die ihm hilft. Oder die er getötet hat, um sich in ihrer Wohnung zu verstecken oder um ihren Wagen zu klauen.«
    »Bist du sicher, daß es eine Frau ist?« fragte Sellitto.
    »Nein, aber wir haben keine Zeit, um alle Möglichkeiten durchzuspielen. In der Regel machen sich Frauen mehr Gedanken über Zellulitis als Männer. Und mehr Frauen als Männer färben sich die Haare. Los, stellt ein paar gewagte Vermutungen an.«
    »Also gut, übergewichtig und unsicher«, schlug Sachs vor. »Vielleicht so'n Punk, New Wave oder wie auch immer sich diese seltsamen Gestalten heutzutage nennen«, meinte Lon Sel-litto. »Meine Tochter hat ihre Haare purpurrot gefärbt. Hat sich auch piercen lassen an Stellen, die ich jetzt lieber nicht nennen möchte. Also, was haltet ihr vom East Village?«
    »Ich glaube nicht, daß sie der Typ junge Rebellin ist«, widersprach Sachs. »Nicht mit diesen Farben. Sie sind ihrer eigenen Haarfarbe zu ähnlich. Sie versucht, stilvoll zu sein, aber es funktioniert nicht. Ich tippe, sie ist fett, Mitte Dreißig und berufstätig. Geht abends allein nach Hause und füttert ihre Katzen.«
    Rhyme nickte und starrte dabei auf die Tafeln. »Einsam. Genau die Richtige, um sich von einem Kerl, der ihr was Nettes sagt, einlullen zu lassen. Wir müssen bei Tierärzten herumfragen. Wir wissen, daß sie drei Katzen mit unterschiedlichen Farben hat.«
    »Aber wo?« fragte Sellitto. »Westchester? Manhattan?«
    »Laßt uns

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