Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02

Titel: Letzter Tanz - Lincoln Rhyme 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaffery Deaver
Vom Netzwerk:
Cockpit und kleiner als ein Highway«, kommentierte Hale.
    Bell kicherte. »Die Vorderfenster sahen von draußen nicht besonders sicher aus, nicht wahr?«
    »Das war eine...«, stimmte Percey zu.
    »Nun, dieses Zimmer geht nach vorne raus. Werfen Sie mal einen Blick rein.« Er drückte die Tür auf.
    Der Raum hatte keine Fenster. Sie waren von oben bis unten mit Stahlplatten zugeschraubt worden. »Dahinter sind Vorhänge aufgehängt worden«, erklärte Bell. »Von der Straße aus sieht es wie ein ganz normales, dunkles Zimmer aus. Alle anderen Fensterscheiben sind aus schußsicherem Glas. Aber halten Sie sich trotzdem von den Fenstern fern. Und lassen Sie die Rollos unten. Die Feuertreppe und das Dach sind mit Sensoren gespickt, und dann sind überall noch massenweise Videokameras auf dem Gelände versteckt. Wenn sich jemand nähert, haben wir ihn auf Herz und Nieren geprüft, noch bevor er die Haustür erreicht hat. Nur ein Gespenst mit Magersucht käme hier rein.« Er ging jetzt mit ihnen einen breiten Flur hinunter. »Folgen Sie mir hier diesen Gang entlang bitte... Okay, das ist Ihr Zimmer, Mrs. Clay.«
    »Wenn wir schon zusammen wohnen, dann sagen Sie doch bitte Percey zu mir.«
    »Alles klar. Und Sie wohnen hier...«
    »Brit.«
    Die Zimmer waren klein, dunkel und sehr ruhig - ganz anders als Perceys Büro in der Ecke des Hangars von Hudson Air. Sie mußte unwillkürlich an Ed denken, der sein Büro lieber im Hauptgebäude gehabt hatte. Sein Schreibtisch war immer aufgeräumt. An den Wänden überall Fotos von B17- und P-51-Maschinen, auf jedem Papierhaufen ein Briefbeschwerer. Percey dagegen mochte den Geruch des Kerosins und als Geräuschkulisse das laute Knarren der hydraulischen Schraubenschlüssel. Sie dachte daran, wie Ed sich manchmal über ihren Schreibtisch gebeugt und aus ihrer Kaffeetasse getrunken hatte. Bevor sich in ihren Augen wieder Tränen sammeln konnten, verdrängte sie diese Erinnerung rasch.
    Bell sprach jetzt in sein Walkie-Talkie. »Hauptdarsteller sind in Position.« Kurz darauf erschienen zwei uniformierte Beamte im Flur. Sie nickten ihnen zu, und einer der beiden informierte sie: »Wir werden die ganze Zeit hier draußen sein.« Seltsamerweise hörte sich sein New Yorker Akzent kaum anders an als Beils langgezogener Südstaatendialekt.
    »Das war gut«, lobte Bell Percey.
    Sie runzelte die Stirn.
    »Sie haben seinen Plastikausweis an der Jacke geprüft. An Sie kommt jedenfalls keiner so leicht ran.«
    Sie lächelte schwach.
    Bell wurde wieder ernst. »Wir haben zwei Mann bei Ihrer Schwiegermutter in New Jersey. Gibt es noch weitere Familienangehörige, die wir bewachen sollten?«
    Percey versicherte, es gebe sonst niemanden, zumindest nicht hier in der Gegend.
    Bell stellte Hale die gleiche Frage. Er antwortete mit einem kläglichen Grinsen. »Nein, es sei denn, Sie betrachten meine Ex-Frau oder besser gesagt meine Ex-Frauen - als Familienangehörige.«
    »Okay, irgendwelche Katzen oder Hunde, die gegossen werden
    müssen?«
    »Keine«, antwortete Percey. Hale schüttelte ebenfalls den Kopf.
    »Na, dann können wir uns jetzt ja entspannen. Falls Sie ein Handy haben, lassen Sie die Finger davon. Keine Anrufe damit. Benutzen Sie nur das Telefon hier im Haus. Denken Sie an die Fenster und die Rollos. Das da drüben ist ein Panikknopf. Wenn es hart auf hart kommen sollte, was nicht passieren wird, aber falls doch... dann drücken Sie drauf und werfen sich auf den Boden. So, und wenn Sie sonst noch etwas brauchen, rufen Sie einfach nach mir.«
    »Ich brauchte tatsächlich etwas«, meldete sich Percey. Sie hielt ihren silbernen Flachmann hoch.
    »Nun, wenn Sie jemanden brauchen, der Ihnen dabei hilft, ihn auszutrinken, da muß ich passen«, entgegnete Bell. »Ich bin noch im Dienst. Trotzdem danke für das Angebot. Falls Sie ihn aber nur auffüllen wollen, da helfe ich Ihnen gerne.«
    Ihr Manöver schaffte es nicht in die 17.00-Uhr-Nachrichten.
    Aber drei Funkrufe gingen auf der normalen Polizeifrequenz unverschlüsselt durch die ganze Stadt. Darin wurden die verschiedenen Reviere darüber informiert, daß im zwanzigsten Revier eine 10-66 Sicherheitsoperation im Gang war. Außerdem ging ein IQ-67 Verkehrsfunkruf raus, daß in der Upper Westside bestimmte Straßen gesperrt werden sollten. Alle Häftlinge des zwanzigsten Reviers sollten zur Zentrale oder ins Männer- beziehungsweise Frauengefängnis in der Innenstadt verlegt werden. Niemand dürfe das zwanzigste Revier ohne Sondererlaubnis des

Weitere Kostenlose Bücher